Die Sonne kommt, der Strand schließt?

Herford, 29. Juli 2011  Aloha-Beachclub darf offenbar nur noch bis zum 7. August geöffnet bleiben
VON LENNART KRAUSE, Neue Westfälische

Frank Berghaus (2. v.r.) möchte seinen Beachclub zwei Wochen länger öffnen. Die Unterstützung von Rita Heinze (v. l.), Rita Dickwisch und Edith Ponickau (v. l.) ist im sicher. Die von der städtischen Ordnungsabteilung nicht.
Noch Sekt-, bald Katerstimmung | FOTO: BITTNER

Stefanie Langwald und Nadine Horstbrink sitzen auf bequemen Sonnenstühlen. In ihren Händen zwei kalte Getränke. Ginge es nach den beiden Müttern, würde der „Aloha-Beachclub“ im Aawiesen-Park in jedem Fall zwei Wochen länger öffnen dürfen. Doch wie es derzeit scheint, wird das Ordnungsamt die Genehmigung nicht erteilen.

„Liebend gern würde ich bis zum 21. August bleiben“, sagt Beachclub-Betreiber Frank Berghaus. Bisher liefe die Strandbar im Aawiesen-Park sehr gut. „An Sonnentagen war hier immer viel los“, sagt Berghaus. Aus diesem Grund wünscht er sich, die Gäste zwei Wochen länger als ursprünglich geplant bewirten zu dürfen. Vermutlich aber nicht.

Lothar Sobek, Leiter der städtischen Ordnungsabteilung, räumt dem Anliegen von Berghaus wenig Chancen ein: „Es geht hier auch um unsere Glaubwürdigkeit gegenüber den Anwohnern.“ Schließlich sei vereinbart worden, dass der Club am Sonntag, 7. August, schließt.

Ein Grund für die Position der Verwaltung könnten Beschwerden von Anwohnern sein. Einer von ihnen wohnt „Unter den Linden“. Gegenüber der NW bestätigt er seine ablehnende Haltung. Namentlich möchte er nicht genannt werden.

Eine weitere Beschwerde kommt von Angela Schmalhorst. Auf Nachfrage sagt die Anwohnerin der nahen Eisgrabenstraße: „Ich möchte mich dazu nicht äußern.“

So bleibt unklar, was die Anwohner am Treiben des Beachclubs stört. Eine Vermüllung kann nicht der Grund sein. Ordnungsamtsleiter Sobek: „Bei unseren Kontrollen ist uns nie etwas aufgefallen.“ Auch Betreiber Berghaus hat keine Erklärung für die Beschwerden: „Es ist ja auch nicht zu laut, wir haben nur kleine Boxen für die Hintergrundmusik.“ Tatsächlich ist wenige Meter außerhalb des mit einem Bauzaun abgegrenzten Clubs kaum etwas zu hören. „Zur Not würde ich auch ganz auf die Musik verzichten“, versichert Berghaus. Um den Anwohner nicht den Schlaf zu rauben, schließt der Beachclub außerdem wochentags um 22 Uhr, am Wochenende um 23 Uhr.

Auch Sicherheitsaspekte dürften nicht gegen die Strandbar sprechen. Berghaus beschäftigt einen privaten Sicherheitsdienst, der die Bar durchgehend bewacht.

Für Lothar Sobek bleibt das Problem der ursprünglichen Absprache. „Eine Salami-Taktik ist eigentlich nicht in Ordnung, eine Verlängerung daher schwierig.“ Dennoch können Strandclub-Freunde wie Stefanie Langwald und Nadine Horstbrink hoffen. „Noch ist es ja ein schwebendes Verfahren“, sagt der Leiter der Ordnungsabteilung. Allerdings sei bisher kein schriftlicher Antrag auf Verlängerung bei ihm eingegangen. „Wir haben das zunächst mündlich gemacht“, ergänzt Frank Berghaus. Um zu zeigen, wie beliebt sein Beachclub ist, sammelt Berghaus unterschriften. 700 Unterstützer hat er schon zusammen.