E.ON will Übernahme von Endesa im Frühjahr abschließen

E.ON will Übernahme von Endesa im Frühjahr abschließendpa-Meldung vom 05.02.2007

Größte Akquisition in der Geschichte der Firma E.ON

E.ON will nach einer weiteren Erhöhung seines Angebots die Übernahme des spanischen Wettbewerbers Endesa im Frühjahr unter Dach und Fach bringen. „Wir erwarten den Abschluss der Transaktion in der ersten Aprilhälfte“, sagte Vorstandschef Wulf Bernotat am Samstag in Madrid. Der Konzern hatte zuvor sein Angebot erneut aufgestockt und bietet nun 41 Milliarden Euro für den größten Stromkonzern Spaniens. Die Börsenaufsicht CNMV werde in den kommenden Tagen das Angebot freigeben. Dann liege es an den Aktionären von Endesa, „ob sie ihre Anteile verkaufen oder behalten“, sagte Bernotat. Ein Stellenabbau sei nicht geplant. Durch den geplanten Zusammenschluss würde einer der größten Energiekonzerne der Welt mit über 50 Millionen Kunden in Europa, Süd- und Nordamerika entstehen. E.ON knüpft die Offerte an eine Mindestannahme von 50,1 Prozent sowie eine Aufhebung der Stimmrechtsbeschränkung, die von den Endesa-Aktionäre auf einer Hauptversammlung beschlossen werden soll. E.ON bietet nun 38,75 Euro je Aktie nach zuvor 34,50 Euro je Aktie. Endesa-Chef Manuel Pizarro will am kommenden Dienstag eine Empfehlung für die Aktionäre aussprechen.

E.ON-Chef Bernotat verteidigte die erneute Anhebung des Angebots: „Wir erwarten, ab 2010 jährlich 600 Millionen Euro zusätzlichen Wert zu schaffen.“ Die Synergien sollen vor allem bei Endesa gehoben werden, indem bei E.ON gewonnene Erfahrungen übertragen werden sollen. „Mit der Kombination von E.ON und Endesa bauen wir auf unseren Stärken auf und nutzen unsere Größe, um größtmöglichen Wert für alle Stakeholder zu schaffen“, sagte Bernotat.

Die Akquisition wäre die größte in der Firmengeschichte und eine der größten in der Energiebranche überhaupt. E.ON will Endesa als eigenständig agierende Tochter für Spanien und Lateinamerika erhalten. „Auch als Teil von E.ON wird Endesa seine Identität, Autonomie und Integrität wahren.“ Für E.ON hatte sich einen Tag vor Ablauf der Bieterfrist am Freitagnachmittag das Blatt weiter zum Positiven gewendet. Der Mitbewerber Gas Natural erklärte wegen der Aussichtslosigkeit den Rückzug aus dem Bietergefecht.