Kaufhof: Concepta soll’s richten

Herford: 25. Mai 2012 Breite Mehrheit der Ratsfraktionen spricht sich für die Düsseldorfer Projektentwickler aus
VON THOMAS HAGEN, NEUE WESTFÄLISCHE

Von Concepta realisiert

Runde drei in Sachen Kaufhof-Areal ist eingeläutet: Gestern haben die Ratsfraktionen in nichtöffentlicher Sitzung dafür votiert, dass der Düsseldorfer Projektentwickler Concepta das seit zwölf Jahren leerstehende Gebäude wieder mit Leben füllen soll. In welcher Form die Ausgestaltung erfolgen soll, darüber wird Bürgermeister Bruno Wollbrink heute gemeinsam mit Concepta die Öffentlichkeit informieren.
Die Düsseldorfer Projektentwickler hatten sich gegen fünf Mitbewerber durchgesetzt. Nach Informationen der NW wird das Düsseldorfer Unternehmen an der Brüderstraße vermutlich „im Bestand“ und inhaltlich nah am zuletzt gescheiterten Gundlach-Schlattmeier-Konzept bauen. Allerdings könnte der Baukörper abgerissen werden. Lediglich die aufwändig eingebaute Betonbodenwanne bliebe erhalten, denn im Untergrund der ehemaligen Bowerre sind die Bodenverhältnisse überaus schwierig. Grundstückszukäufe, wie zuletzt von Gundlach vorgesehen, würde es deshalb nicht geben. Sie hatten schon bei der ITG-Version die Kosten in die Höhe getrieben.

Aus Kreisen der Politik war zu hören, dass die Concepta-Pläne Einzelhandel mit „bisher in der Stadt nicht vertretenen Angeboten“ auf einer Fläche von rund 10.000 Quadratmetern mit einem Kostenaufwand von rund 30 Millionen Euro realisiert werden könnten. Da keine Durchbrüche zum Gehrenberg erfolgen, läge der Kaufhof weiter in 1b-Lage. Nach erfolgtem Neuaufbau – inklusive Parkdeck – könnte der Verkaufsbetrieb entweder im Frühjahr oder im Frühherbst 2014 liegen.

Concepta ist erfahren mit Projekten in Städten ähnlicher Größenordnung wie Herford: Im April nahm sie die Stadtgalerie Datteln mit 7.000 Quadratmetern in Betrieb. Dort gingen drei Jahre ins Land, bis Innenstadtkonzept und -entwicklung verabschiedet wurden. Firmen wie C&A, dm, Deichmann, Depot, Gerry Weber, Jeans Fritz und Tamaris sind Mieter.

In Düren wurde 2005 ein ähnliches Konzept umgesetzt, über das Bürgermeister Paul Larue sagt: „Das StadtCenter gilt als gelungenes Beispiel der Integration einer Einkaufsgalerie in eine gewachsene Innenstadt.“