Lebenshilfe baut Heim an der Diebrocker Straße

Herford, 05. April 2011 Bewohner aus dem Haus an der Kiebitzstraße sollen spätestens im Frühjahr 2013 einziehen
VON FLORIAN PFITZNER, Neue Westfälische

Umzugsfreude | MONTAGE: KIEL-STEINKAMP

Standortsuche abgeschlossen: Die Lebenshilfe Herford plant zwischen der Diebrocker- und der Engerstraße den Bau einer neuen Behinderten-Wohnstätte. Auf dem noch dicht mit Bäumen und Sträucher bewachsenen Grundstück soll der Ersatzbau für das Heim an der Kiebitzstraße entstehen. Anfang des kommenden Jahres soll der Bagger anrollen.

Das geplante Heim wird über 17 rollstuhlgerechte Einzelzimmer verfügen. Zudem entstehen auf dem alten Sparkassen-Gelände Gemeinschaftsräume und eine separates Gebäude für eine Tagesbetreuung für bis zu 25 Personen. Das zwei-etagige Wohnhaus umfasst knapp 1.000 Quadratmeter, die sogenannte Tagesstruktur-Einrichtung 180. Das gesamte Areal ist 4.000 Quadratmeter groß.

Geschäftsführer Stephan Steuernagel freut sich über die neue stadtnahe Wohnstätte. „Das Gelände entspricht unseren Bedürfnissen“, sagte er gestern bei der Präsentation des Projekts. Jeder Bewohner erhalte sein eigenes Bad. Zudem seien die Verkehrsanbindungen ideal. Die ersten Gespräche, unter anderem mit dem Grundstückseigentümer und der Stadtverwaltung, haben die Umzugspläne forciert. Gleichwohl muss die Lebenshilfe mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe noch den Finanzierungsplan absprechen.

Während Tagesstruktur-Modelle in anderen Ländern bereits erprobt sind, müssen sie in Deutschland erst entwickelt werden. „Die Menschen werden zunehmend älter und brauchen Platz“, sagt Steuernagel: „Da müssen wir Angebote schaffen.“ Die Vorsitzende der Lebenshilfe, Bärbel Zuhl, wünscht sich, dass das Haus noch 2012 einzugsbereit sein wird. Architekt Marc Recksiek rechnet eher mit Frühjahr 2013: „Die Bauphase wird ein gutes Jahr in Anspruch nehmen.“

Im Februar hatte sich die Lebenshilfe endgültig von ihren Plänen zum Bau eines Behindertenwohnheims am Frieda-Nadig-Weg verabschiedet (die NW berichtete). Da waren „die Schwierigkeiten zu groß“, sagte Geschäftsführer Stefan Steuernagel seinerzeit. Die Lebenshilfe hatte das Bauprojekt bereits bei den städtischen Behörden eingeleitet, es dann aber nach Protesten aus der Nachbarschaft und aus dem städtischen Bauausschuss sowie internen Querelen zwischen der damaligen Geschäftsführung und dem Vorstand des Vereins gestoppt.