Licht gibt Kraft!

Herford, 14. Okt. 2010    Siegfried Ebeling (79) bringt es auf den Punkt!

Wer hätte sich in diesen Tagen nicht für die ebenso professionelle wie rührende Rettung der 33 Mineros in Chile interessiert.

Das Wiedersehen zwischen den Kumpel und deren Angehörigen hat auch mich sehr gerührt.

Auch der strahlende Staatspräsident Sebastián Piñera durfte sich glücklich schätzen. Dennoch sollte das nicht darüber hinweg täuschen, dass die Kumpel vor dem Unglück unter schlechtesten Bedingungen ihren Job verrichtet haben.

So stammen die chilenischen Arbeitsgesetze bis heute aus der Zeit des  Militärdiktators Pinochet.

Die bestens organisierte und vor allem gelungene Rettungsaktion, von welcher es heißt, dass sie rd. 16 Millionen Dollar gekostet habe, mag da ein Silberstreif für die arbeitende Bevölkerung Chiles und deren Arbeitsbedingungen sein.

Bleiben wir aber bei dem tragischen Grubenunglück. Immer wieder fiel den Älteren unter uns in diesen Wochen der Vergleich mit dem „Wunder von Lengede“ 1963 ein. Ich war 10 Jahre alt. Mit einem Strohhalm habe ich damals in meiner Milch die legendäre rettende Lengeder „Luftblase“ nachzuspielen versucht.

Damals, am 24. Oktober 1963, war die spektakuläre Bergungsaktion  in der Eisenerzgrube Lengede-Broistedt im niedersächsische Lengede der Blickpunkt der Welt. Bundeskanzler Ludwig Erhard sprach vor Ort mit dem eingeschlossenen Kumpel Siegfried Ebeling (79).

Ebeling wurde in diesen Tagen wiederholt von den Medien interviewt.

In einem der Interviews sagt Ebeling: „Die meisten sind noch gut bei Kräften und einige führen sogar Freudentänze auf und umarmen alle. Dazu waren wir damals nicht in der Lage, obwohl wir auch froh waren, rausgekommen zu sein.“

Und jetzt kommt’s: „Geholfen hat den Männern da unten sicherlich auch das Licht, das sie bekommen haben. Licht gibt Kraft!

Mit der Aussage Siegfried Ebelings schließt sich der Kreis bis hin in’s ostwestfälische Herford: „Licht gibt Kraft„. Der Umkehrschluss müsste demnach lauten: „Ohne Licht keine Kraft!

Lassen wir Herford nicht zu einer „kraftlosen“ Schlafstadt mutieren!

Unbeleuchtete Straßen sind das falsche Signal und zudem eine Gefahr für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger und damit für unser aller Wohlbefinden!

Glück auf!

Heinz-Günther Scheffer