offener Brief vom 23. Mai 2012 an den Bürgermeister

Herford, 23. Mai 2012  Entwicklung des ehem. „Kaufhof-Areals“

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Damen und Herren des Rates,

wie bekannt, bemühe ich mich – im Sinne eines konstruktiven Beitrags zur wichtigen Innenstadtentwicklung – nunmehr im 8. Jahr sowohl sachlich als auch fachlich mit dem Projekt „ehemaligen Kaufhof-Areal“.

Dazu habe ich u.a. die Entwicklung solcher Projekte in etlichen Städten verfolgt.

In dem Zusammenhang bin ich seinerzeit – es war 2005/06 in Celle – u.a. zunächst auf die ITG und dann auf die GEDO gestoßen.

Beide habe ich bekanntlich für Herford gewinnen können. Der Verlauf ist bekannt.

Die ITG hat schließlich „die Akte geschlossen“, nachdem der Erwerb des ehemaligen Kaufhof-Areals aus dem Mammutfonds „Hannibal“ der Deka Frankfurt erheblich zu viel Zeit in Anspruch genommen hatte.

Herr Dr. Friedrich von der GEDO München (Grünwald) hat sodann sein mir im persönlichen Gespräch am 23. Dez. 2007 in Grünwald erteiltes Wort, sogleich zur Stelle zu sein, falls die ITG die Akte schließe, eingelöst und hat mir dies – nach meiner diesbezüglichen Nachricht vom 18. Dez. 2009, die ITG habe die Akte geschlossen – per 21. Dez. 2009 schriftlich bestätigt.

Die GEDO hat sodann geplant und ihr ebenso schlüssiges wie abgestimmtes Konzept wiederholt im persönlichen Gespräch der Verwaltungsspitze präsentiert.

Sie hat sich sodann dem von der Verwaltung ausgelobten „Wettbewerb“ gestellt, der – wie bekannt – von  der Verwaltungsspitze im Mai 2010 abgebrochen wurde, um die „Herforder Lösung“ Schlattmeier/Gundlach vorzuziehen.

Diese hat sich – auch aus meiner inzwischen fachlichen Sicht – bereits im Frühjahr 2011(!) als nicht tragfähig erwiesen.

Es muss dann in einem solchen Fall mindestens ein vollkommen neues Konzept her. Statt dessen haben wir – leider – mit Nachfristen operiert.

Nun sollen „die Karten erneut gemischt werden“.

Dass ich – nach der verlässlichen Vorgeschichte – ohne etwa deren Anwalt o.ä. zu sein, guten Gewissens die GEDO präferiere, ist bekannt.

Die GEDO steht weiterhin zu ihrem uns am 15. Juni 2010 – gemeinsam mit Herrn Ackermann von der Parkbau – präsentierten Konzept.

Aus diesem Grund hatte die GEDO aktuell mit Herrn Wulfmeyer unter anderem Einvernehmen auch in dem Punkt erzielt, dass Herr Wulfmeyer in der Sondersitzung des HFAs am 15. Mai 2012 die relevanten Punkte/GEDO-Eckdaten noch einmal vortragen würde.

Hier ein paar der Punkte, nachdem der GEDO das „Bewertungssschema“ verwaltungsseitig leider nicht zuvor zugänglich gemacht worden war:

  • Die GEDO hält – fachlich unter- und belegt – eine Verkaufsfläche zur Größe von rd. 13.500 m² für geboten.
    Fachleute, wie z.B. Frau Walter, halten max. 10.000 m² für richtig. Praktiker, wie z.B. Herr Prof. Lademann von der Uni Göttingen, halten für Städte der Größe Herfords rd. 17.000 m²  VK für geboten. Die GEDO liegt somit exakt „in der Mitte“ und damit auch aus meiner Sicht „richtig“.
  • Die GEDO stand – während der Herforder Verhandlungen – u.a. auch mit der Stadt Hagen in Verhandlung.
  • In Herford wäre – wie aktuell in Hagen – etwa jetzt Baubeginn gewesen.
  • Vergleiche „Rathaus-Galerie“ Hagen, gut 20.000 m² VK (s. Internet). Baubeginn war dort Anfang März 2012
  • Es musste dort auch zunächst der „Sinn Leffers“-Komplex komplett abgerissen werden.
  • Herr GF Haase von der GEDO regt an, dass sich Rat und Verwaltung der Stadt Herford gern einmal z.B. durch die Bauverwaltung Hagen die ausschließlich positive Zusammenarbeit Stadt Hagen/GEDO bestätigen lassen.
  • Die GEDO bringt dort – siehe Presseberichte – das Mieterportfolie (namhafte Mieter sind längst unter Vertrag) mit. 
  • Die GEDO hat uns – wie bekannt – gemeinsam mit Herrn Ackermann (Parkbau) am 15. Juni 2010 u.a. berichtet:

    Sie ist seit 40 Jahren am Markt tätig.

    Sie arbeitet ausschließlich zusammen mit Partnern, wie Kubus, Drees &  Partner, IQ (ehem. ECE-Management) etc.

    aktuell läuft – wie geschildert – vorbildlichst das Projekt „Rathaus-Galerie“ Hagen (s. Internet)

    Die GEDO ist Mitglied u.a. im German Council, der ULI und im BDSD etc.

    Die Verkaufsfläche wird/muss rd. 13.500 m² betragen.

    Evtl. kommen ergänzende Nutzungen (Praxen und Büros etc.) hinzu.

    Es werden vier Nachbargrundstücke ganz/teilweise einbezogen.

    Es erfolgt der komplette Abriss (analog „Sinn Leffers“ in Hagen).

    Was den Mieterbesatz betrifft, so wird u.a. die Stärkung der „textilen Kompetenz“ Herfords einen Schwerpunkt bilden.

    Die Mieterakquise erfolgt – analog der „Rathaus-Galerie“ Hagen und weiterer Projekte – über das Fachunternehmen IQ.

    Ergänzende Parkplätze ergeben sich in der abgestimmten Zusammenarbeit mit der Parkbau (s. Präsentation im Juni 2010)

    Die Durchführung des Projektes beträgt – mit Vorlauf – insgesamt max. drei Jahre.

    Die darin enthaltene reine Bauzeit beträgt – wie dargelegt – 18 Monate.

    Das Investitionsvolumen beträgt rd. € 80 Millionen. (Die Eigen-kapitalbasis der GEDO ist nachgewiesen.)

    Die Mieten werden sich am örtlichen Mietatlas z.B. der IHK orientieren.

    Das Objekt wird im Bestand verbleiben. Die Partner – wie IQ etc. – bleiben sowieso.

    IQ (ehem. Manager von ECE) bleibt für das Centermanagement zuständig (s. Präsentation im Juni 2010)

    Heimische Akteure werden – analog z.B. auch des aktuellen Bauvorhabens „Ratshaus-Galerie“ Hagen – einbezogen.

    Man setzt auf eine zügige Begleitung durch die Bauverwaltung Herford und ist davon überzeugt, dass diese gewährleistet ist.

Geschäftsführer André Haase und/oder Herr Dr. Friedrich bestätigen ausdrücklich die vorstehenden Angaben, die sich – wie gesagt – mit der seinerzeitigen Präsentation decken, gern jederzeit noch einmal auch z.B. telefonisch:

Herr Haase, GeschFhr GEDO, München / Grünwald
Telefon: 089 / 6 49 48 – 130

Anmerkung:

Verlassen wir uns nicht erneut auf wohl klingende Aussagen, man habe bereits die künftigen Mieter zur Seite.

Daran wollte man auch bereits im Falle „Schlattmeier/Gundlach“ glauben, als die Botschaft lautete, e
s gebe z.B. bereits verlässliche Zusagen „unserer“ Textilianten, die z.T. – vollkommen unbegründet, zumal nicht belegt – unzutreffend „hoch gerechnet“ wurden.

Lassen wir uns auch nicht davon „in’s Boxhorn jagen“, dass einige der pot. Mietparteien, die inzwischen angesiedelten neuen Filialisten im Gehrenberg nun für einen Neubau „fehlen“.

Und „machen wir uns nicht bzgl. der Größe bange“. Auch bei rd. 13.000 m² haben wir es noch mit einer „Mini-Mall“ zu tun. Eine Mall – wie sie z.B. ECE errichtet – beginnt bei mind. 25.000 m².

Für evtle. Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung.

Ich teile diese Dinge „offen“ mit, nachdem den Medien bereits fraktionsseitige Entscheidungen/Veröffentlichungen entsprechend zu entnehmen waren/sind.

Beste Grüße
HG Scheffer
Vorstands- und Ratsmitglied
Freie Wähler Liste 2004