Viel Vorarbeit, dann der Bagger

Was auf dem Grundstück Höckerstraße 5 passieren wird
VON HARTMUT BRANDTMANN (Neue Westfälische)

Abrissbereit | FOTO: RALF BITTNERHerford. Erleichterung: Auch Bürgermeister Bruno Wollbrink begrüßt die Entscheidung des Ministeriums für Bauen und Verkehr, den Abriss des historischen Geschäftshauses Höckerstraße 5 zu genehmigen (NW berichtete exklusiv): „Bei allem Respekt für den Denkmalschutz, den wir als Stadt mit einer langen Geschichte immer im Blick haben müssen, halte ich die Entscheidung für wichtig. Sie ist ein Signal für die weitere Entwicklung unserer Innenstadt.“ Es liege nun in der Hand des Investors, an dieser zentralen Stelle seine Pläne zu verwirklichen.

Das Haus Höckerstraße 3 gehört in diesen Komplex. Die Besitzerin Christa (77) ist, wie sie auf Anfrage erklärt, bereit, auch ihr Haus abreißen zu lassen: „Sonst wäre das Projekt zu klein.

Besitzer des ehemaligen Wittekind-Kinos ist Raban Woryna – noch.Wenn die Abriss-Genehmigung offiziell ist, übernimmt die Lührs City-Bau-GmbH Niederelbe (Stade) das Haus Höckerstraße 5. Der Besitzerwechsel ist vertraglich in trockenen Tüchern. Andreas Zimmermann, der das Projekt betreut, hatte bereits vor zwei Jahren Kontakt zu Interessenten, Einzelhandelsketten, aufgenommen: Schuhe, Textilien, Geschenkartikel. „DieseFäden werde ich wieder aufnehmen.“ Gleichzeitig wird der Fassadenentwurf überarbeitet und dem Beirat für Stadtbildpflege und später dem Bauausschuss erneut vorgestellt.

Auf den 4.000 Quadratmetern Verkaufsfläche könnten drei Geschäfte entstehen. „Nicht morgen oder übermorgen“, schränkt Zimmermann ein. Der Abriss muss sorgsam geplant, die Auflagen berücksichtigt werden. Der Bauantrag und das Fassadenkonzept gehören ebenfalls in die Planungsphase: „Viel Arbeit im Hintergrund, bevor der erste Stein fällt.“ Diese Vorbereitung dauere länger als die Bauphase, die Zimmermann auf ein Jahr schätzt. „Und eines Tages kommen überraschend die Bagger.“

Für Horst-Dieter Heidbrink, Inhaber des Geschäfts für Taschen und Bademoden, ist das der Anlass, sich zur Ruhe zu setzen. Seit 55 Jahren betreibt der 75-Jährige seinen Laden im Hause Höckerstraße 5. Allein Robby Scharp („Was euch gefällt“) bedauert das Ende des historischen Hauses. „Es hat solch einen Charme, und in dem noch erhaltenen kleinen Kino-Saal hätte man eine feine Gastronomie einrichten können.“