Vier-Sterne-Hotel in Sichtweite

Von Peter Schelberg (Herforder Kreisblatt)

Vier-Sterne-HotelKlare, reduzierte Architektur und hochwertige Materialien prägen den geplanten Neubau eines Vier-Sterne-Hotels auf dem Gelände zwischen Elsbachhaus, Parkhaus und Ruben-Fabrik, wie diese Computeranimation des Herforder Büros »Archwerk« veranschaulicht.

Herford (HK). Seit zehn Jahren wird über den Bau eines neuen Hotels in Herford verhandelt – nun rückt die Realisierung offenbar in greifbare Nähe: Im HVV-Aufsichtsrat werden heute die Pläne für ein vierstöckiges Vier-Sterne-Hotel auf dem Areal zwischen Elsbachhaus und Ruben-Fabrik vorgestellt.

Eine Investmentgesellschaft aus Hamburg will den Hotelneubau für etwa 16 Millionen Euro errichten. Der Aufsichtsrat der Herforder Versorgungs- und Verkehrs-Beteiligungs-GmbH entscheidet heute über den Abschluss der bereits ausgehandelten Kaufverträge für das 3500 Quadratmeter große Grundstück – dem Vernehmen nach zum Quadratmeterpreis von 135 Euro. Das ergäbe einen Kaufpreis von knapp 500000 Euro. Käufer wäre nach Informationen des HERFORDER KREISBLATTES die Devello Verwaltungs GmbH & Co. KG in Haffkrug, die das Grundstück von der Objektgesellschaft Elsbach Areal übernähme.

Zurzeit liefen noch die Verhandlungen mit dem künftigen Hotel-Betreiber, sagte gestern auf Anfrage Karsten Monke, Inhaber des Herforder Büros »Archwerk«, das die Pläne erarbeitet hat: »Es handelt sich um eine renommierte internationale Hotelgesellschaft, die in Herford ein Vier-Sterne-Marken-Hotel eröffnen will.« Auf den insgesamt 9000 Quadratmetern Nutzfläche sollen 136 Zimmer entstehen – darunter 15 Suiten, die als Boarding-House beispielsweise auch für Führungskräfte von Unternehmen geeignet wären.

Im Kellergeschoss ist ein großer Wellness-Bereich geplant mit Schwimmbad, Sauna und Fitnessräumen. Ein Restaurant im Erdgeschoss mit 150 Plätzen und Bar soll auch externen Gästen zur Verfügung stehen. Die Schulungs- und Seminarräume sind für Kleingruppen ebenso geeignet wie für Kongresse und andere größere Veranstaltungen. Mit dem Neubau – sollte er realisiert werden – würde eine seit vielen Jahren immer wieder vorgetragene Forderung von Wirtschaftsförderern und heimischen Unternehmen erfüllt. »Mein erster Hotelentwurf für diesen Bereich stammt aus dem Jahr 2003«, veranschaulichte Karsten Monke (40), dessen Archwerk-Büro in Herford unter anderem die Musikschule und das Bürohaus an der Schillerstraße entworfen hat. Im vergangenen Jahr hatte die zur Warsteiner-Gruppe gehörende Welcome-Hotelkette ihre Neubau-Pläne in Herford auf Eis gelegt. Nun sei ein designorientiertes und modern gestaltetes Hotel geplant, dass den an das MARTa-Quartier gestellten Ansprüchen gerecht werde und natürlich auch äußerlich die Hochwertigkeit eines Vier-Sterne-Hauses widerspiegeln solle. Das Hotel solle in seiner sehr klaren und reduzierten Architektursprache mit hochwertigen Materialien, großen Glasfassaden und Fensterelementen das Pendant zum dekonstruktivistisch geprägten MARTa-Gebäude bilden, betonte Monke. Der 40-Jährige ist überzeugt: »Das Hotel wird vom ersten Tag an Platzhirsch sein. Wir haben im Herforder Bereich sonst kein Marken-Hotel mit entsprechenden Standards, das internationalen Firmen angeschlossen ist.«

Neben dem Büro Archwerk sind bei der Gestaltung des Neubau-Projekts der Herforder Designer Niko Ott und die Firma Moysig Retail Design von Dirk Moysig mit im Boot.

Der Kaufvertrag enthält eine Klausel, derzufolge der Kaufpreis erst gezahlt werden muss, wenn eine rechtskräftige Baugenehmigung vorliegt. Wird diese nicht bis zum 31. März 2011 erteilt, haben beide Seiten ein Rücktrittsrecht vereinbart.