Haus und Grund wehrt sich gegen Funktionsprüfung

Herford, 03. Juli 2012  Herausforderungen wegen des demographischen Wandels
NEUE WESTFÄLISCHE

(he). Der demographische Wandel sorgt bei den Mitgliedern der Eigentümerschutz-Gemeinschaft „Haus & Grund“ Ostwestfalen-Lippe für tiefe Sorgenfalten. „Wir können davon ausgehen, dass in absehbarer Zeit in einigen Gemeinden Häuser und Wohnungen nicht mehr vermietet oder verkauft werden können“, sagte der Vorsitzende des Regionalverbandes, Rüdiger Dorn, beim Verbandstag in Herford.

Um voraussichtlich rund 100.000 Einwohner werde Ostwestfalen-Lippe bis 2030 schrumpfen, weshalb bis zu 50.000 Wohnungen leerstehen könnten. Abhilfe will Haus & Grund mit der Initiative „Kooperation im Quartier“ (KIQ) schaffen, in der Zukunftsmodelle erarbeitet werden sollen.

Der Bevölkerungsschwund gerade in ländlichen Bereichen war jedoch nicht der einzige Punkt, der die Haus- und Grundeigentümer umtrieb. Auch die von der neuen Landesregierung wieder angestoßene Dichtheitsprüfung privater Abwasserkanäle sorgte für Zündstoff. „Die Bürger gehen auf die Barrikaden“, sagt Haus & Grund-Geschäftsführer Jürgen Upmeyer. Allein in OWL hätten sich 63 Bürgerinitiativen gegen die inzwischen als „Funktionsprüfung“ bezeichneten Pläne gegründet. Haus & Grund befürwortet hier keine vollständige, sondern eine bedarfsorientierte Kanalprüfung. Zudem soll eine bundeseinheitliche Regelung gefunden werden. „Das wäre das Vernünftigste“, so Upmeyer.

Martin Mücke als Vositzender bestätig

Personell bleibt beim Eigentümerverband bei steigenden Mitgliederzahlen alles beim Alten: Der Bielefelder Martin Mücke wurde als stellvertretender Vorsitzender bestätigt. Norbert Stukenbröker (Lemgo) bleibt dem Vorstand als Beisitzer erhalten.