Weshalb steht man nicht zu seinen Fehlern?

Weshalb steht man nicht zu seinen Fehlern?Nachdem auch uns bei zahlreichen städtischen Baumaßnahmen die Kosten davon gelaufen sind, was zu einem sehr wesentlichen Teil auf Unzulänglichkeiten im Rahmen der Bauabwicklung zurück zu führen war und ist, schaut man, wie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger – aber auch als befasstes Mitglied des Bau- und Umweltausschusses – einfach mal genauer hin, um ggf. die eine oder andere praktische Hilfestellung geben zu können.

Und was tut man, wenn man feststellt, dass die Dinge augenscheinlich ausser Kontrolle zu geraten drohen?

Unterstützt durch die Sorge aus der Bürgerschaft, wendet man sich an die zuständigen Stellen der städtischen Verwaltung, und bittet darum, zu handeln.

Was aber tun, wenn man sich dort – wie wiederholt erlebt – darauf beschränkt, bzw. es, aus welchen Gründen auch immer, vorzieht, eben auf „Schulterschluss“ ausschließlich mit den Verursachern zu gehen, um die Dinge sodann nicht nur zu bagatellisieren, sondern auch noch den Vorwurf zu erheben, die Eingabe sei gar „in der Sache nicht dienlich“?

Man könnte – wie manche enttäuschte Bürgerin und mancher enttäuschter Bürger – resignierend „den Kopf einfach in den Sand stecken“.

Die unabhängige Ratspartei „Liste 2004 – Initiative für Herford“ hat sich dazu entschlossen, auch diesbezüglich nicht aufzugeben. Möge schließlich die Erkenntnis reifen, dass Fehler zwar menschlich sind; aber nicht selten auch von vorn herein ausgeschlossen werden können.

Eigentlich würde es übrigens oftmals schon reichen, wenn man bei der Abwicklung öffentlicher Bauvorhaben die gleichen Maßstäbe wie z.B. beim Bau der privaten Doppelgarage anlegen, bzw. anwenden würde.

Die Kreativität und Verantwortlichkeit, die man dort entwickelt, wo man die Kosten selbst zu tragen hat, sollten halt auch dann gelten, wenn wir das Geld unserer Bürgerinnen und Bürger verplanen und ausgeben.

Nach den besonders gravierenden Erfahrungen der jüngsten Zeit beim Bauvorhaben „MARTa“, bei der „Schönfeldschen Villa“, etc.; aber auch z.B. beim Unterbau im Rahmen des Ausbaus der Virchowstraße, des Virchowplatzes und der Ebertstraße, wo die Mängel leichtfertig „zugedeckt“ und anschließend unzuteffend kommuniziert wurden, ist es nun die – bisher – 1,3 Millionen-Baustelle „Linnenbauerplatz“, die mich zu einer in jeder Weise begründeten Eingabe veranlasst hat.

Und wieder das „alte Spiel“: Die Verwaltung beschränkt sich auch hier – weshalb eigentlich – darauf, nur die Verursacher zu hören, diesen blind zu glauben und die Mängel, wie es heißt, in Abstimmung mit dem Bürgermeister, wider besseren Wissens zu bagatellisieren.

Es ist kaum zu glauben: Statt dem nachzugehen, dass wir uns leichtfertig Abraummaterial von einer Deponie in Hausberge in unser Bodendenkmal „Mühlengericht“ kippen lassen, auf welchem künftig gar ein wasserbespielter Platz für Groß und Klein errichtet werden soll, heißt es doch tatsächlich im offiziellen Schreiben der Verwaltung, „der Füllboden werde auf dem Bauhof des Unternehmers gemischt und es würden regelmäßig Proben vom Gutachter gezogen, um die Eignung des Materials zu prüfen“, etc.

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Wer’s glaubt, möge – mit Verlaub – selig werden. Für den „angekarrten“ Abraum gelten die Ausführungen der Verwaltung jedenfalls nicht.

Bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen sich nunmehr umgehend zum Handeln entschließen und den Mängeln sowie den sich daraus ergebenden Bedenken in der Weise nachgehen, wie es ihnen nun einmal zukommt.

Heinz-Günther Scheffer

Weshalb steht man nicht zu seinen Fehlern?Weshalb steht man nicht zu seinen Fehlern?

Weshalb steht man nicht zu seinen Fehlern?Weshalb steht man nicht zu seinen Fehlern?

——– Original-Nachricht ——–
Betreff: BV Linnenbauerplatz – Briefe an Herrn Dr. Böhm v. 04. u. 05. Juli 07 (s. Anhänge)
Datum: Thu, 05 Jul 2007 12:31:21 +0200
Von: H. G. Scheffer
An: Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses

Liebe Kolleginnen u. Kollegen

in der Anlage erhalten Sie / erhaltet Ihr von mir Schreiben an Herrn Dr. Böhm o.V.i.A. vom 04. und 05. Juli 2007 i.S. Baustelle „Linnenbauerplatz“.

Bedingt durch die bisherigen „Pannen“ sowie die Kosten, um deren Einhaltung es mir von vorn herein geht, mache ich mir derzeit bewusst die nicht etwa einfache Mühe, mir regelmäßig vor Ort Aufschluss zu vermitteln und möglichst auch ein paar Fotos zu sichern.

siehe dazu z.B.:
http://liste2004.digital-nerv.net/photostack/… (einfach d’rauf klicken)

In dem Zusammenhang war mir aufgefallen, dass die inzwischen am oberen Rand mithin 150 m² messende Baugrube seit gestern mit vollkommen ungeeignetem Materail, welches mit Sicherheit unter keinen Umständen auch nur annähernd die örtl. Erfordernisse sowie die Forderungen einer sachgerechten Ausschreibung zu erfüllen in der Lage ist, verfüllt wird.

Vielmehr handelt es sich um zwischengelagertes durchsetzes Abraummaterial, welches die örtlich eingesetzte Firma Heinze Kabelbau, Stemwede, in Porta Westfalica, OT Hausberge, lagert, dort „aufbaggert“, nach Herford transportiert und auf dem Linnenbauerplatz – zumal nicht entsprechend verdichtbar – als vollkommen ungeeignetes Füllmaterial inmitten des Bodendenkmals „Mühlengericht“ zum Verfüllen der dort inzwischen abgesetzten Zisternen, bzw. der im oberen Bereich mithin 150 m² umfassenden Baugrube verwendet.

Meinem 2. Schreiben vom heutigen Tage entnehmen Sie / entnehmt Ihr, dass man verwaltungsseitig wiederum nicht einschreiten möchte?

Es werde weiter gearbeitet und es sei alles in „trockenen Tüchern“, so Herr Buchholz von der Verwaltung. Er dürfe mir keine Auskunft erteilen. Auskunft erteile – so sei das geregelt – ausschließlich Herr Wulfmeyer.

Herr Wulfmeyer ist jedoch für mich nicht erreichbar. Meine wiederholten Bemühungen der Kontaktaufnahme, einschl. div. Nachrichten auf seinem dienstl. Anrufbeantworter – bleiben leider seit Stunden erfolglos, wenngleich Herr Buchholz mich wissen lässt, er habe Herrn Wulfmeyer noch einmal gebeten, sich mit mir ins Benehmen zu setzen.

Ich habe mich daher dazu entschlossen, die Dinge entsprechend „öffentlich“ zu machen, was ursprünglich nicht etwa meine Absicht war. So erhalten Sie / erhaltet Ihr im Anhang beide Schreiben.

Ein Bürger darf übrigens – wie bekannt – seinen Aushub nicht beliebig von A nach B fahren. Vielmehr ist hier u.a. der unterschiedlichen Kontaminierung der Böden Rechnung zu tragen.

Hier will man – wem auch immer gehorchend – offensichtlich wiederum andere Maßstäbe gelten lassen?

Für Rückfragen sowie weitere Fotos stehe ich gern jederzeit zur Verfügung.

Es geht mir nicht etwa darum, hier unnötig „Alarm“ zu machen. Gleichwohl bin ich es leid, dass sich im gleichen Dezernat bereits wieder die gleichen Fehler wiederholen.

Dies liegt natürlich auch daran, dass wir die Fehler, die selbstverständlich passieren können, nicht aufzuarbeiten bereit sind, weshalb wir eben auch nicht daraus „lernen“.

Mit freundlichem Gruß
Ihr/Euer
H.G. Scheffer

——– Original-Nachricht ——–
Betreff: Bauarbeiten am Linnenbauerplatz
Datum: Thu, 5 Jul 2007 15:54:04 +0200
Von: Wulfmeyer, Dieter (Stadt Herford)
An: „Scheffer, Heinz-Günther (Rat der Stadt Herford)“

Sehr geehrter Herr Scheffer,

nach Rücksprache mit dem Mitarbeiter des Baudezernates und in Abstimmung mit Herrn Bürgermeister Wollbrink möchte ich Ihre Mail von heute morgen und damit Ihre Fragen zur Baumaßnahme wie folgt beantworten:

Einbau von ungeeignetem Material

In Ihrem Schreiben stellen Sie die Behauptung auf, dass bei der Verfüllung der Zisternen ungeeignetes Material eingebaut wird. Hierzu ist festzustellen, dass die Verfüllung nach Abstimmung zwischen Stadt, Architekt und ausführender Firma (Auftragnehmer) folgendermaßen erfolgt: Wie ausgeschrieben wurde zunächst jeglicher wiedereinbaufähige Boden eingebaut. Aufgrund der starken Durchsetzung der oberen 2,40 m Bodenschicht mit Bauschutt wird hier angelieferter, verdichtungsfähiger Füllboden eingebaut. Die oberen 30 cm werden mit Schotter aufgefüllt, um die Feuerwehrzufahrt zur Linnenbauerresidenz provisorisch für die Bauzeit herzustellen.

Laut Auftragnehmer wird der Füllboden auf seinem Bauhof gemischt und es werden regelmäßig Proben vom Gutachter gezogen, um die Eignung des Materials zu prüfen. Bislang sind vom Gutachter keine negativen Ergebnisse festgestellt worden bzw. noch nicht die Aussage gemacht worden, dass das verwendete Material ungeeignet ist. Lt. tel. Auskunft des Auftragnehmers von heute Vormittag kann sich auf einer der Bodenmieten aufgrund 1-jähriger Lagerungszeit etwas Kraut befunden haben. Bezogen auf die Gesamtmenge stellt das allerdings kein Problem in der Verdichtbarkeit dar.

Von wem erfolgt die örtliche Bauleitung

Die Bauleitung erfolgt durch das Planungsbüro, hier vertreten durch eine beauftragte Firma. Von dem Mitarbeiter des Baudezernates erfolgt daneben beim Gewerk „Zisterneneinbau“ die Koordination Stadt/Architekt/Auftragnehmer. Dies wird auch beim Hauptauftrag für alle Sonderbauwerke wie Brunnen, Wassertechnik, Betonsonderbauteile, Pergola so sein. Für diese Gewerke ist gestern der Auftrag erteilt worden. Zusätzlich wird der Mitarbeiter des Baudezernates tätig bei der Ausschreibung, Bauleitung und Abrechnung der „normalen“ Garten- und Landschaftsbau- sowie Tiefbauarbeiten (z.B. Baufeldräumung, Entwässerung, Flächenanlegung mit Pflasterung und wassergebundener Decke, Pflanzung, Ausstattung etc.) sowie auch hier wieder in der Gesamtkoordination.

Ich hoffe, dass mit den vorstehenden Ausführungen Ihren Fragen ausreichend beantwortet wurden. Abschließend möchte ich meine Verwunderung zum Ausdruck bringen, dass Sie sich derart intensiv in ein normales, laufendes Geschäft der Verwaltung und damit in die operative Umsetzung einer durch den Rat beschlossenen Maßnahme einbringen. Ihre Ausführungen bei der aktuellen Maßnahme zeigen wiederum, dass Sie offensichtlich Zweifel an der ordnungsgemäßen Abwicklung einer Baumaßnahme durch die Verwaltung und damit an der Kompetenz der handelnden Mitarbeiter haben. Dem möchte ich im Namen des Bürgermeisters deutlich entgegentreten und Sie bitten, Ihr künftiges Handeln zu überdenken. Es ist aus unserer Sicht weder die originäre Aufgabe von Ratsmitgliedern, derartige Bauaufsicht zu betreiben, noch ist es in der Sache dienlich.

Mit freundlichen Grüßen
Dieter Wulfmeyer

 

Stadt Herford

——– Original-Nachricht ——–
Betreff: Ihr Schreiben i.S. „Linnenbauerplatz“ vom heutigen Nachmittag
Datum: Thu, 05 Jul 2007 18:32:28 +0200
Von: H. G. Scheffer
An: Wulfmeyer, Dieter (Stadt Herford)

Sehr geehrter Herr Wulfmeyer,

es lagen und liegen Ihnen u.a. meine Schreiben vom 04. und 05. Juli 07 i.S. „Linnenbauerplatz“ vor.

Wenn ich Sie heute bewusst – und im Sinne der Sache – wiederholt um einen Rückruf gebeten hatte, so haben Sie darauf verzichtet und mir statt dessen am heutigen Nachmittag gegen 16:00 Uhr – also zu Feierabend der örtlich eingesetzten Firma Heinze, die man, trotz der aufgezeigten gravierenden Mängel, hat weiter arbeiten lassen – geschrieben.

In Ihrem Schreiben unternehmen Sie – sicher wider besseren Wissens – leider den untauglichen Versuch, auch in diesem Fall u.a. die die Mängel verursachende Firma in Ihrem Handeln zu bestätigen, bzw. das Vorgehen auch noch zu rechtfertigen.

Gestatten Sie mir, sehr geehrter Herr Wulfmeyer, an dieser Stelle vorab die Formulierung, dass Sie sich von Ihren Informanten – leider – „einen Bären haben aufbinden lassen“.

Ich möchte die Dinge an dieser Stelle jedoch für heute nicht weiter vertiefen.

Gehen Sie aber bitte davon aus, dass mein Tatsachenvortrag, wie er sich aus meinen Schreiben vom 04. und 05. Juli d.J. ergibt – leider – auch in diesem Fall in allen Punkten zutreffend ist.

Ich fordere die Verwaltung auf, den Dingen umgehend in der Weise nachzugehen, wie es ihnen zukommt.

Mit freundliche
H.G. Scheffer

——– Original-Nachricht ——–
Betreff: hier ein paar „Schnappschüsse“ bzgl. meiner Schreiben an die Verwaltung (s. Anhang)
Datum: Fri, 06 Jul 2007 08:46:01 +0200
Von: H. G. Scheffer
An: Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen u. Kollegen,

zum besseren Verständnis der aktuellen Korrespondenz i.S. Baustelle „Linnenbauerplatz“ erlaube ich mir, Ihnen/Euch im Anhang ein paar „Schnappschüsse“ zu der Korrespondenz zuzusenden (s. Anhang).

Natürlich liegt es mir absolut fern, etwa direkt oder indirekt Aufgaben auf städt. Baustellen zu übernehmen oder anzustreben. Aber natürlich schaue ich – wie die Bürgerinnen und Bürger, deren Interessen wir zu vertreten versuchen sowie als Mitglied im Bau- und Umweltausschuss – hin.

Das verbindet uns gewiss. Jedenfalls sehe ich mich da in „guter Gesellschaft“.

Einem Hinweis aus der Bürgerschaft folgend, bin ich aber auch der Frage nachgegangen, ob bekannt sei, womit die Baugrube am künftigen Spielplatz „Linnenbauerplatz“ verfüllt werde.

Da gibt es ein ganz einfaches Mittel: Man fährt den anliefernden Fahrzeugen „kurz“ nach.

Wenn ich geglaubt hätte, z.B. an der „Recycling-Miete“ auf dem Niemeier-Grundstück am Bergertor zu landen, ging die „Reise“ – leider – hin zu einer Deponie in Hausberge.

Nach Inaugenscheinnahme des Materials habe ich mich – was hätten Sie/Ihr getan – an die Verwaltung gewendet.

Dass die Dinge von dort – auf Anweisung(?) – bagatellisiert werden würden, habe ich nach den Erfahrungen besonders der jüngsten Vergangenheit schon fast erwartet.

Dies ist natürlich für alle Beteiligten bedauerlich und einer vertrauensvollen Zusammenarbeit abträglich.

Aber urteilen Sie/urteilt gern selbst. Wie hätten S
ie/Ihr sich/Euch verhalten?

Für Rückfragen stehe ich gern jederzeit zur Verfügung.

Beste Grüße
Ihr/Euer
H.G. Scheffer