Herford, 03. Juli 2008 Heut früh schellte das Telefon. Eine Mitarbeiterin einer Herforder Zeitung meldete sich. Ob mir bekannt sei, dass der Pressesprecher der Stadt Herford – Dr. René Schilling – sich dort gemeldet habe, um sich darüber zu mokieren, dass die Zeitung in ihrer Wochenend-Ausgabe der unabhängigen Ratspartei „Liste 2004-Initiative für Herford„, bzw. mir gleich zwei Artikel gewidmet habe.
Ich werde ihn mal fragen, dachte ich bei mir. Da ich gerade in der Nähe des Rathauses unterwegs war, suchte ich den Pressesprecher auf. Als ich ihm geschildert hatte, was man mir berichtet habe, erklärte er mir, er habe sich an die Zeitung gewendet, da es dort bisher nicht üblich gewesen sei, in dem Maße über meine Partei, bzw. mich zu berichten. Er habe einfach wissen wollen, ob das künftig so weiter gehe.
Er fuhr fort, darauf angesprochen zu werden, halte er für unangemessen. Schließlich sei er nur seinem Bürgermeister Rechenschaft schuldig.
Auf meinen Einwand, ich verstehe sein Amt durchaus so, dass der Pressesprecher der Stadt Herford u.a. auch der Pressesprecher von Rat und Verwaltung sei, entgegnete Schilling, da irre ich. Er sei Pressesprecher des Konzerns Stadt Herford und nicht des Rates. Auch meinen vorsichtigen Einwand, in der letzten Ratssitzung – in seiner Gegenwart – wieder einmal gehört zu haben, dass der Rat Teil der Verwaltung sei, mochte er nicht gelten lassen.
Während des recht „einsilbigen“ Gespräches beschrieb der Pressesprecher eifrig einen HVV-Block. Was er denn da schreibe, erlaubte ich mir zu fragen. „Ich schreibe mit, was sie sagen“, lautete die Antwort. „Ich habe nämlich ein Problem. Ich habe ein sehr schlechtes Gedächtnis“, so der Pressesprecher.
Meine letzte Frage, ob es evtl. eine Stellenbeschreibung gebe, parierte der Konzern-Pressesprecher mit den Worten, da müsse ich den Bürgermeister fragen.
Ob ich den Bürgermeister frage, wenn dieser aus dem Urlaub zurück ist?
Heinz-Günther Scheffer