Beantwortung der Ratsanfragen der Freien Wähler Herfords zum neuen Logo 0! herford

Herford,  16. Dez. 2010  Offizielle Ratsanfrage der Freien Wähler Herfords zu dem verwaltungsseitig verfügten „neuen Gesicht“ für Herford

Mit Überraschungseffekt sei dem Rat der Stadt Herford am 12. Nov. 2010 – unter der Überschrift „Ein neues Gesicht für Herford“ – ein für viel Geld extern entwickeltes, auf keine „Gegenliebe“ stoßendes „Logo“ präsentiert worden. Siehe auch z.B. Jetzt muss es noch beim Bürger ankommen . . . (Das „neue Gesicht“ für Herford)

So leiteten die Freien Wähler Herfords ihre Ratsanfrage zum neuen Logo der Stadt Herford ein. Und weiter: Zur weiteren Überraschung habe festgestellt werden müssen, dass die Entscheidung für das neuerlich bereits offiziell Verwendung findende „Logo“ längst getroffen worden sei. Selbst die Stelle einer Grafikerin sei bereits besetzt worden.

Besonders vor dem Hintergrund, dass es der Bürgermeister sei, der regelmäßig Begrifflichkeiten, wie „Bürgerbeteiligung“, „Bürgerkommune“ etc. verwende, stelle sich die Frage, weshalb immer häufiger Entscheidungen vorbei an den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Herford – ja, selbst vorbei am Rat der Stadt Herford – getroffen würden?

Dies ganz abgesehen davon, dass die vier „fraktionslosen“ Ratsmitglieder, die immerhin 9 % der Herforder Wählerinnen und Wähler Herfords vertreten, vom amtierenden Bürgermeister in der Regel in der Informationskette ignoriert würden.

Zu dem „neuen Gesicht für Herford“ stellte Ratsmitglied Heinz-Günther Scheffer folgende Fragen, die – im Auftrag des Bürgermeisters – am 10. Dez. 2010 in öffentlicher Sitzung des Rates vom Geschäftsführer der PRO HERFORD GmbH beantwortet wurden:

Scheffer: Was hat die Verwaltung zum gegenwärtigen Zeitpunkt bewogen, ein neues Logo in Auftrag zu geben?

Hölscher: Es ist die Aufgabe des Stadtmarketings, eine Stadt nach innen und außen zu vermarkten. Es gilt, das Besondere einer Stadt zu zeigen, und vor allem das, wodurch sie sich von anderen Städten unterscheidet. Bereits im ersten Halbjahr des Jahres 2009 haben wir im Zuge unserer Aufgabenwahrnehmung hinterfragt, ob das Profil was wir von Herford vermitteln, eindeutig ist bzw. wie wir wahrgenommen werden. Diese Frage hat uns im Konzern Stadt Herford bewogen, eine Positionierung unter Beteiligung von Experten zu entwickeln. Das Ergebnis der Positionierung, das am 12.11. im ELSBACH HAUS im Deteil vorgestellt wurde, zeigt die Notwendigkeit, ein neues Gesamterscheingungsbild zu schaffen. Es geht nicht nur um ein Logo, sondern um ein neues Erscheinungsbild für die Stadt Herford und die Pro Herford inkl. 80-seitigem CD Manual und die Übertragung der gesamten Nutzungsrechte. Ebenso haben wir eine gemeinsame gestalterische Klammer für alle städtischen Töchter in Übereinstimmung mit den Töchtern entwickelt, um die Wiedererkennung aller zum Konzern Herford gehörenden Unternehmen zu gewährleisten.

Scheffer: Weshalb hat die Verwaltung – anders als beim H20 – auf „Öffentlichkeit als Gütsesiegel“ verzichtet, bzw. weshalb ist verwaltungsseitig auf die Präsentation von Alternativen und die Bewertung durch eine Jury – unter Beteilgung der Bürgerinnen und Bürger sowie kompetenten lokalen Rates – verzichtet worden?

Hölscher: Bevor wir die Aufgabenstellung der Positionierung wahrgenommen haben, wurden von verschiedenen Zielgruppen unserer Stadt Meinungen und Einstellungen erfragt. Diese Ergebnisse wurden am 12.11. als Auszug „was denken die Menschen über Herford“ ebenfalls dargestellt und sind in das Briefing für die Agenturen eingeflossen.

Die Umsetzung und die Visualisierung des Gesamtauftrittes für eine Stadt ist dagegen eine von Fachkompetenz zu erfüllende Aufgabe. Dies ist im übrigen beim H20 nicht anders umgesetzt worden. Es handelt sich hier, wie oben bereits erwähnt, auch nicht um die reine Kreation eines Logos.

Daher haben wir uns sowohl für eine Agenturausschreibung als auch für die Begleitung einer kompetenten Fachfrau mit Markenerfahrung entschieden. Somit mussten auch fachspezifische Qualitätskriterien zur Entscheidung führen. Diese Entscheidung beinhaltet auch den Schutz, nicht Geschmacksdiskussionen bzgl. aller möglichen Details, wie z.B. Farben, Schriften, etc. zu führen. Im übrigen ist bzgl. der Bilddarstellungen diverser Anwendungen die Einbindung der Öffentlichkeit erneut vorgesehen.

Zu dem genannten Agenturpitch wurden auch zwei Herforder Agenturen eingeladen.

Scheffer: Wie bewerten Sie die z.T. nachvollziehbar fachkompetent begründeten Argumente gegen das „Logo“?

Hölscher: Es war nicht das Ansinnen der Pro Herford GmbH, lediglich ein Logo zu kreieren. Wir haben ein neues Corporate Design entwickelt.

Wir freuen uns darüber, dass es viele Menschen gibt, die sich mit dem kleinen veröffentlichten Teil des am 12.11. präsentierten Gesamtkonzeptes auseinander setzen. Wir haben Aufmerksamkeit erzeugt; an einigen Punkten auch eine kritische Auseinandersetzung. Hier sehen wir aber auch Informationsdefizite, die wir aufklären werden. Dies liegt im wesentlichen aber auch an dem bisher nicht aufgegriffenen Gesamtkontext. Dennoch nehmen wir die, wie Sie sagen, fachkompetent geäußerten Argumente ernst, wobei diese nur vereinzelt vorliegen.

An dieser Stelle sei der Hinweis erlaubt, dass am 12.11. kompetente Vertreter namhafter Herforder Unternehmen zugegen waren, die sowohl die Herangehensweise als auch die Umsetzungsidee sehr positiv beurteilten.

Scheffer: Was erhoffen Sie sich von einer Bürgerversammlung, wenn das neue „Logo“ nicht zur Disposition steht?

Hölscher: Das Ziel der Pro Herford war und ist es, umfassend über den Weg von der Positionierung bis zum Gesamterscheinungsbild zu informieren und Botschafter für die Marke Herford zu gewinnen. Das werden wir in den ersten Monaten des Jahres 2011 realisieren, in dem wir Bürger und Interessierte von außerhalb zu einer großen Informationsveranstaltung einladen werden. Ähnlich haben wir es mit den Mitarbeitern der Verwaltung sowie den Mitarbeitern einiger Tochterunternehmen bereits vorgenommen. Es werden die Präsentationen vom 12.11. sowie schon fertige Anwendungen gezeigt, und es soll sich eine offene Disskussion anschließen. Dabei steht allerdings nicht das Entwickelte in Frage. Wir stehen zu unserem Gesamtkonzept.

Hier wird es allerdings weitere Impulse für die Umsetzung geben können. Eine offene und transparente Informationspolitik war berits am 12.11. unsere Maxime.

Scheffer: Ist davon auszugehen, dass bzgl. eines neuen „Logos“ und der Stelle einer Grafikerin verwaltungsseitig ein kausaler Zusammenhang zu den im Jahr 2013 stattfindenden „internationalen Hansetagen“ besteht?

Hölscher: Nein. Unsere ab dem 01.01.2011 eingestellte Grafi
kerin wird die Umsetzung sämtlicher Anwendungen innerhalb des CD Manuals leisten und auch für weitere Töchter im Konzern sowie die Mutter arbeiten. Bei dieser Stelle handelt es sich im übrigen nicht um eine zusätzliche Stelle im Stellenplan der Pro Herford. die Kosten für den neuen Gestaltungsauftritt in Höhe von ca. 42.000 € werden sich durch diese Maßnahme der Stellenbesetzung innerhalb von ca. 2 Jahren amortisieren. Da derzeit sechsstellige Beträge für externe Grafikleistungen aufgewendet werden, wird beginnend innerhalb des dritten Jahres der Beschäftigung einer Grafikern sogar ein fünfstelliger Konsolidierungsbeitrag im Konzern bewirkt.

Der intenrationale Hansetag 2013 ist im Sinne des soeben erläuterten eine Anwendung, die im Detail zu entwickeln ist, um eine adäquate Vermarktung zu ermöglichen.

Ich möchte aber verraten, dass hier der Ansatz der grafischen Darstellung in Kürze vorgestellt werden kann, da bereits zu den Hansetagen in Kaunas im Mai 2011 offensiv im neuen Gestaltungsauftritt für das weltoffene Herford im Sinne der Hansementalität geworben werden soll.

Siehe auch Westfalen Blatt: Gefällt Ihnen das neue Logo der Stadt Herford?