ein ltd. städt. Mitarbeiter: „Auch eine Behörde lebt vom Sponsoring!“

1234374500_fotofixklein.jpgHerford, 10. Febr. 2009 Man spricht auch von „modernem Raubrittertum“!

Einem nachfragenden Herforder Foto-Studio-Betreiber wurde am Montag dieser Woche durch eine Mitarbeiterin der Stadtverwaltung Herford mit der Auskunft begegnet, nach Rücksprache mit dem zuständigen Abteilungsleiter dürfe er diesem ein schriftliches Angebot unterbreiten, in welchem er anbiete, was ihm die Sache wert sei, wenn sein Herforder Studio – analog eines auswärtigen Unternehmens – von der Stadtverwaltung Herford regelmäßig die Termine der standesamtlichen Hochzeiten in Herford erhalte.

Die Antwort des Abteilungsleiters auf die Nachfrage des Herforder Foto-Studio-Inhabers, welche Leistung er denn überhaupt gegenüber der Stadtverwaltung anbieten solle, lautete am Dienstagmorgen wörtlich: „Auch eine Behörde lebt vom Sponsoring“!

I.ü. möge er sich doch nicht beschweren. Schließlich schicke man ihm – jedenfalls in der Regel – die Passbild-Kunden, die mit dem Foto-Automaten vor der Herforder Bürgerberatung Probleme hätten. Sei es, dass sie die Beschreibung nicht lesen könnten, etc.

Heinz-Günther Scheffer, Vorstands- und Ratsmitglied der Freien Wähler Herfords Liste 2004 – Initiative für Herford“ richtete darauf – unter Hinweis auf folgende Internet-Präsenzen (siehe unten)  – eine offizielle Ratsanfrage an den Bürgermeister und forderte umgehende Akteneinsicht.

http://www.qype.com/place/218776-Fotostudio-Artur-Olligschlaeger-Koeln

http://www.dslr-forum.de/archive/index.php/t-333307.html

In seinem Fragenkatalog fragt Scheffer zum Beispiel, ob es sich bei dem Vertragsunternehmen üblicherweise um die Kölner Firma Artur Olligschläger handele, oder von welchen Personen seitens der Stadtverwaltung Herford der Vertrag mit dem auswärtigen Unternehmen unterschrieben worden ist?

Weiter fragte er, zu welchen Leistungen sich die Stadtverwaltung konkret verpflichtet habe, bzw. zu welchen Gegenleistungen sich das auswärtige Unternehmen gegenüber der Stadtverwaltung habe verpflichten müssen.

Wo werden die Einnahmen verbucht, lautet eine weitere Frage. Weshalb es keine Ausschreibung gegeben habe, und ob man den heimischen Foto-Studios ebenfalls einen Vertrag angeboten habe, möchte Scheffer ebenfalls wissen.

Abschließend fragt er, wie die Stadtverwaltung Herford den  i.R. stehenden Vertrag mit einem auswärtigen Unternehmen im Verhältnis zu ihrem öffentlich bekundeten Interesse, die örtliche Wirtschaft zu fördern, sehe.

Konkrete Antworten erwartet Scheffer spätestens in der Ratssitzung am 06. März 2009.

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