gestriger „show down“ / heutige Presseberichterstattung

Heinz-Günther SchefferHerford, 30. April 2010  Scheffer: Ich bedauere die Entwicklung ausdrücklich!

Liebe Mitglieder, Freunde und Gäste,

nicht versäumen möchte ich, Euch zu sagen, dass ich es natürlich außerordentlich bedauere, dass die seit dem 20. März 2010 gegen mich gerichtete negative Stimmung bei Haus & Grund Herford, die gestern in meiner Abwahl als gerade erst im letzten Jahr bestätigtem langjährigen (seit 1993)  stellvertretende Vorsitzenden gipfelte, natürlich uns alle trifft.

Wenn dort – nach über 27 Jahren ebenso umfänglichen wie ungetrübten ehrenamtlichen Engagements – seit gut vier Wochen eine von mir natürlich zu keinem Zeitpunkt etwa beabsichtigte Missstimmung eingetreten war, deren Ursache mir vom Vorsitzenden, wie dieser auch gestern erneut bestätigt hat, zunächst nicht eröffnet wurde, so blieben mir – vor dem Hintergrund z.T. abstrusester, nicht haltbarer Begründungen – m.E. schließlich nur zwei Möglichkeiten.

Ich hätte das Feld „geräuschlos“ verlassen können, was m.E. – direkt oder zumindest indirekt – als „Schuldanerkenntnis“ interpretiert worden wäre. Die andere Möglichkeit war die, sich dem akribisch eingeleiteten „show down“ zu stellen und zum Beispiel darauf zu hoffen, eine realistische Chance zu erhalten, die neuerlichen Vorhalte sachlich entkräften zu dürfen.

Die gestrige Veranstaltung bot dazu, wie mir es offensichtlich gut meinende Teilnehmer seit dem gestrigen Abend übereinstimmend bestätigen, keinen Raum. Dazu war der „show down“ bemerkenswert vorbereitet.

Ohne etwa eine „Täter/Opfer-Debatte“ anstoßen zu wollen, bin ich – um es ehrlich zu sagen – äußerst enttäuscht und traurig darüber, dass so etwas möglich ist.

Noch im Januar haben Vorstand und Beirat in einer Vorstands- und Beiratssitzung einhellig meine vom Vorsitzenden vorgeschlagene Nachfolge-Kandidatur für den Verbandsvorstand von Haus & Grund OWL in Bielefeld bestätigt. Per 15. März 2010 wurde mir – obwohl für mich/mein Büro eine Selbstverständlichkeit – für meine termingerechte Einrichtung der neuen Geschäftsstelle, unter exakter Einhaltung der im Vorfeld veranschlagten Herstellungskosten, schriftlich der Dank des Vorsitzenden zuteil.

Nach der Presseberichterstattung zur Eröffnung der neuen Geschäftsstelle am 20., bzw. 23. März 2010 in der örtlichen Presse, die – zumal die Presse, die das bestätigen wird, namentlich eingeladen war – anders geplant war, ist mir dann leider durch den Vorsitzenden die Rolle der „persona non grata“ zugeordnet worden.

Die dazu angeführten Begründungen entsprechen nicht annähernd der Lebenswirklichkeit. Noch werden sie meiner Person sowie meinem Handeln gerecht.

Wie schrieb mir heut früh eines unserer Mitglieder m.E. zutreffend: „Ich kenne bei zahlreichen eigenen Vereinszugehörigkeit nicht einen einzigen Verein, in welchem der Vorsitzende die Mitgliederkartei gegenüber dem Vorstand, bzw. seinem Stellvertreter zum Geheimnis erklärt. Was muss das für eine Vereinsführung, noch dazu bei ihren fast 2500 Mitgliedern, sein!“

Da auch die Presse heute erneut öffentlich zu meinem Nachteil berichtet, erlaube ich mir meinerseits, zumindest eine der zahlreichen inzwischen eingegangenen Zuschriften – selbstverständlich anonymisiert – anzuhängen.

Ungeachtet dessen wird zu prüfen sein, wie mit den ebenso unhaltbaren wie unwahren öffentlichen Vorwürfen umzugehen ist.

Für Rückfragen stehe ich gern zur Verfügung.

Beste Grüße
– und einen angenehmen „Tanz in den Mai“
Euer/Ihr
HG Scheffer

Herford,den 29.4.2010, 23 41 Uhr

Lieber Herr Scheffer,

noch eine späte, hoffentlich nicht zu ausführliche Anmerkung zum heutigen Tagesordnungspunkt 7. Ich will Sie nicht noch mehr belasten.

Es geht mir nicht darum, für eine Seite Partei zu ergreifen, denn über die strittigen Vorgänge weiß ich zu wenig, um sie hinreichend beurteilen zu können. Angemessen wäre es allerdings gewesen, hätte Herr Steinbrecher seine Abwahlforderung mit unzureichender Übereinstimmung zwischen ihm, dem übrigen Vorstand und Ihnen begründet, und hätte er in behutsamer Weise und allgemeiner Form verschiedene Dissens-Punkte genannt (z.B.GmbH-Gründung, zwischenmenschliche Unstimmigkeiten, Überschneidungen zwischen Ehrenamt und Berufstätigkeit, Fragen des Datenschutzes).

Die öffentliche Anpragerung Wochen vor der Mitgliederversammlung war schon unglücklich genug. Herr Steinbrecher wäre mit 5 Minuten ausgekommen, und Sie gewiß ebenfalls. Es wäre Zeit genug gewesen für den beachtlichen Vortrag von Herrn Westfeld.

Ich frage mich, warum nicht von vornherein ein derartiges Procedere vereinbart wurde. Nun aber glich die Behandlung von Punkt 7 einem zeitraubenden Tribunal, in dem der Vorsitzende von Haus&Grund die Rollen des Staatsanwaltes und des Richters übernahm.

Ich halte es für verwerflich, in einer Mitgliederversammlung, dazu im Beisein der Presse, viele und teilweise detaillierte Anschuldigungen vorzutragen.

Kritisiert wurde sogar der Textumfang Ihrer E-Post, obwohl das eine individuelle Besonderheit ist, über die man nicht herziehen soll.

Es war „Waschen schmutziger Wäsche“ gerade so, wie es nicht taugt.

Manches mußte als kalt und schneidig empfunden werden und erinnerte an totalitäre Zustände. Es entwickelte sich ein gruppendynamischer Prozeß, in den sich die meisten Anwesenden hineinziehen ließen, ohne auf kritische Distanz zu gehen. Aber wer ist dafür nicht anfällig?

Die Ausgangssituation eines Angeklagten ist dann von vornherein schlecht. Erst recht gilt das dann, wenn man kein Meister der knappen Formulierung ist. Wie man sich auch verteidigt – es geht „in den falschen Hals“. Herr Schöneberg, der erstmals auf einer Mitgliederversammlung war, hätte besser geschwiegen.

Hoffentlich wird wenigstens einigen der Anwesenden im nachhinein die Peinlichkeit des Abwahlvorgangs bewußt.

Hatte man vergessen, daß sich sowohl Herr Steinbrecher als auch Sie über viele Jahre hinweg für den Verein und seine Mitglieder eingesetzt und ordentlich zusammengearbeitet hatten?

Angesichts der Stimmung im Saal, der vorgerückten Zeit und weil mir nicht so schnell eine genau dosierte Äußerung einfiel, schwieg ich während der sogenannten Diskussion.

Übrigens: Ein leiser Rücktritt wegen des zerrütteten Vertrauensverhältnisses im Anschluß an die Vorstandssitzung in diesem April hätte viel Ungemach erspart.

Nun sage ich gute Nacht!

Viele Grüße

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