Horst Köhler bedankt sich bei Jan Hoet

Der Bundespräsident und seine Ehefrau ehren den MARTa-Gründer mit dem Bundesverdienstkreuz

VON BARBARA GLOSEMEYER UND HARTMUT BRAUN

Mit lilafarbener Krawatte | FOTO: BUNDESBILDSTELLE

Herford/Berlin. Der neue Bundesverdienstkreuzträger ist Orden und Ehrenzeichen gewohnt: Der belgische König hat ihn in den Adelsstand erhoben, der französische Kulturminister schlug ihn zum Ritter der Künste und der Literatur. Doch die Ehrung durch Bundespräsident Horst Köhler hat Jan Hoet (73) besonders tief berührt. Die Neue Westfälische war exklusiv dabei.

Im großen Saal von Schloss Bellevue bittet Horst Köhler gestern am Nachmittag 41 Prominente einzeln zu sich. Der Bundespräsident hat es zur Tradition gemacht, zum Tag der Einheit einige Persönlichkeiten an seinem Amtssitz persönlich für ihre Verdienste für das Gemeinwohl zu ehrenissenschaftler und Unternehmer sind darunter, Künstler, Sportler, Sozialaktivisten. Jan Hoet ist nicht der einzige Ausländer.

So wird der englische Star-Dirigent Sir Simon Rattle geehrt, ebenso der Architekt David Chipperfield, der gerade für seinen Umbau des Berliner Neuen Museums gefeiert wird. „Das bedeutet mir viel“, gesteht Jan Hoet, nachdem Horst und Eva Luise Köhler ihm Orden und Urkunde überreicht haben.

Beide gelten als kunstinteressiert und fragen den MARTa-Gründer nach seiner Meinung zu dem Maler Gotthard Graubner, dessen großformatige abstrakte Bilder den Festsaal von Schloss Bellevue schmücken. Natürlich Jan Hoet kennt Graubner persönlich – er hält ihn für einen der Großen seiner Generation. Jan Hoet trägt das Bundesverdienstkreuz, weil er viele Menschen für die Kunst begeistert, weil er die Kunstschau Documenta zu ungeahnten Höhen führte und weil er in Herford erfolgreich ein Museum für aktuelle Kunst etabliert hat.

Zu den ersten Gratulanten gehört der Melsunger Pharma-Unternehmer Ludwig Braun, den er aus der Documenta-Zeit kennt und der ebenfalls aus Köhlers Hand den Verdienstorden erhielt. Mit anderen Gratulanten spricht er über Visionen: „Wir brauchen Visionen, Visionen sind die Zukunft“, stellt er fest, ehe er zum Foto mit Professor Dr. Ernst-Ulrich Weizäcker gebeten wird.

Zu den Geehrten dieses Tages gehören auch die Geigerin Anne-Sophie Mutter, der Lyriker Durs Grünbein, der Theologe Friedrich Schorlemmer und der Philosoph Rüdiger Safranski. Viele gute Wünsche und Perspektiven werden formuliert. Auch Jan Hoet steuert noch einen Wunsch bei, er gilt, ein weiteres Mal, Herford: „Ich wünsche mir, dass es mit MARTa erfolgreich weiter geht“.