„Liste 2004“ ist gegen Bevorrechtigung des kreuzenden Radverkehrs auf dem Wall

Herford, 04. Nov. 2008   „Die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer hat Vorrang!“

Für die heutige Sitzung des Verkehrsausschusses gibt es eine Beschlussvorlage TOP A.10Bevorrechtigung des Radverkehrs bei Querungen im Zuge des Wallringes, die zum Beispiel unter

http://www.rathaus.herford.de/sdoffice/pdfdocs/T16414.pdf
(einfach d’rauf klicken)

geöffnet und gelesen werden kann. Die öffentliche Sitzung beginnt um 17:00 Uhr im Technischen Rathaus.

Die Stadtverwaltung Herford hat – als „fahrradfreundliche Stadt“ – bei einem Hannoveraner Büro im Sommer d.J. vorgestellte Gutachten in Auftrag gegeben, in welchen die in der Vorlage erwähnten vier „Kreuzungen“ (s. Fotos) untersucht und deren Umbau zeichnerisch/planerisch aufgezeigt werden.

Bündnis 90/Die Grünen und durchaus ein großer Teil der SPD begrüßen die Vorschläge. Dies war den Pressemitteilungen wiederholt zu entnehmen.

Die CDU wird aktuell nicht zustimmen. Sie dürfte auch kaum Interesse daran haben, die Bürgerinnen und Bürger bereits mit den nächsten, von niemandem bestellten Experimenten zu konfrontieren.

Die unabhängige WählergemeinschaftListe 2004 – Initiative für Herford“ hat ebenfalls erhebliche Bedenken bzgl. des Vorschlags der Verwaltung. So wird u.a. die Gefahr gesehen, dass – besonders ortsunkundige Verkehrsteilnehmer – die kreuzenden Radler, Jogger, Walker und Fußgänger etc. „auf die Haube nehmen“. Dies auch, zumal immer weder zu beobachten ist, dass viele Autofahrerinnen und -fahrer die „schwächeren Verkehrsteilnehmer“ z.T. nicht einmal wahrnehmen. Dies besonders auch dann, wenn sie selbst nicht auch mal mit dem Rad am Straßenverkehr teilnehmen.

„Als ortskundiger Verkehrsteilnehmer darf ich hingegen von mir sagen, dass ich dort, wo der Wall kreuzt, sowieso Schritttempo fahre, mich langsam an den querenden Wall heran taste und nicht selten sogar anhalte, um die kreuzenden „Läufer“ durchzuwinken“, so Vorstands- u. Ratsmitglied der freien Wähler „Liste 2004“ Heinz-Günther Scheffer. „An der Bielefelder Straße ist ohnehin jede Baumaßnahme überflüssig, da – bedingt durch den vorh. verkehrsberuhigten Ausbau – hier bereits jetzt „rechts vor links“ gilt.“

Insgesamt sieht die „Liste 2004“ die Notwendigkeit der Baumaßnahme/n, für die von der Verwaltung Baukosten in Höhe von rd.  € 46.000,00 angegeben werden, gegenwärtig nicht. Zu den Kosten kommen i.ü. die Kosten für die „Gutachten“ , Planungs- und Baunebenkosten etc. hinzu.

„Ich gehe – nach dem gegenwärtigen Stimmungsbild – davon aus, dass der Beschlussvorschlag der Verwaltung heute keine Mehrheit findet“, sagt Scheffer. „I.ü. fordern wir weiterhin die seit Baubeginn überfällige Vorlage eines ganzheitlichen Konzeptes für den Aus-, bzw. Umbau der gesamten Wallanlage einschl. aller Unter- und Überführungen sowie die Darstellung der Gesamtkosten und einen realistischen Bauzeitenplan.“

Es war bereits ein ebenso typischer wie gravierender Fehler, auch bei dieser wegweisenden Großbaumaßnahme eingangs auf einen in solchen Fällen  üblichen Architekten-Wettbewerb wiederum ganz verzichtet zu haben.

Nach einem erfolgreichen Wettbewerb hätten wir die  interessierten Bürgerinnen und Bürger  in die weiteren Entscheidungen einbeziehen können. Statt dessen quälen wir uns jetzt in jeweils umstrittenen Etappen um den Wall.

Liste 2004 – Initiative für Herford