Herford, 19. Nov. 2009 Liste 2004: „Die Zustände sind nicht länger zumutbar! Dies ist seit einem Jahr bekannt.“
Der Vertreter der „Liste 2004″ hat uns in der Sitzung des Sportausschusses im November 2007(!) überzeugend dargelegt, dass im Falle des Sportlerheims Herringhausen ein Neubau gegenüber einem Um- und Anbau die wirtschaftlichere und damit zielführende Lösung darstelle“, so der Bürgermeister in seinem gestrigen Plädoyer im Sportausschuss für den Neubau des Sportlerheims Herringhausen.
„Wir haben sodann in der Verwaltung noch einmal die Alternativen eingehend gegenübergestellt und neu kalkuliert. Dabei sind wir zu dem gleichen Ergebnis wie Herr Scheffer gekommen.“
Darauf stellte nun gestern – ein Jahr später – ein Vertreter der CDU für CDU, Bündnis 90/Die Grünen und die im Sportausschuss durch Hans-Joachim Zedler vertretene FDP den Antrag, nun möge die Verwaltung zunächst eine alternative Lösung, wie die Teilsanierung des Altbaus und die Errichtung eines Duschtraktes in Hinblick auf die Investitions- und Betriebskosten prüfen.
Mit der „noch-FDP-Stimme“ Zedlers, der die FDP zu verlassen beabsichtigt, wurde der neuerliche „schwarz-grün-gelbe“ Antrag in der gestrigen Sitzung des Sportausschusses sodann abgewiesen.
Wie sah es aber heute im vom Ausschussvorsitzenden Werner Seeger (CDU) eingeladenen IAB aus, dem – zuständigkeitshalber – unter Tagesordnungspunkt A.3 der Beschlussvorschlag vorlag, dem Baukostenzuschuss für den Neubau in Höhe von € 680.000,– zuzustimmen und einen Bauherrenvertrag zwischen dem IAB und dem Sportverein Herringhausen abzuschließen?
Nun war es der Fraktionsvorsitzende der CDU, Wolfgang Rußkamp, der eingangs der Sitzung den „Jamaika-Antrag“ von CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP verteilte und wortreich zu verteidigen versuchte. Ihm traten Herbert Even, Fraktionssprecher der Bündnisgrünen und Ralph Pohlmann (FDP) zur Seite.
Nach einer zum Teil erregt geführten Debatte wurde der Antrag auch vom Betriebsauschuss mehrheitlich abgewiesen. „Wir werden Widerspruch führen“ so Herbert Even (Bündnis 90/Die Grünen), „soll der Rat es entscheiden“. Dort setzt man dann auf eine Mehrheit für den neuerlich eingebrachten Prüfantrag.
Zumindest indirekt beschloss der Betriebsausschuss sodann – mit dem Votum für den Finanzplan 2009 – gleichwohl die Bereitstellung der Kosten für den Neubau, nachdem man unter TOP A.3 lediglich den neuerlich Antrag abgelehnt hatte.
Jedenfalls versäumte es der Vorsitzende, anschließend einen Beschluss auf der Grundlage des ursprünglichen Beschlussvorschlags herbeizuführen. Dies reklamierte später der Baudezernent. Dem Antrag Karl-Heinz Hirschfelders (SPD), einen offiziellen Beschluss nachzuholen, mochte Vorsitzender Werner Seeger (CDU) jedoch nicht folgen. Dabei blieb es.
„Die Freien Wähler der unabhängige Wählergemeinschaft „Liste 2004 – Initiative für Herford“ werden die Neubaupläne auch im Rat nachdrücklich unterstützen“, so Ratsmitglied Heinz-Günther Scheffer. „Der Neubau ist einer unwirtschaftlichen Sanierung der ebenso maroden wie baulich ungeeigneten Bausubstanz vorzuziehen.“
zu den Fakten:
Die stetig gewachsene SG 1910 Frisch-Auf Herringhausen-Eickum e.V. weist zur Zeit 520 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren auf, die im Kinderturnen (217 Kinder) und im Fußballsport (303) sportlich angeleitet und betreut werden.
So verfügt der Sportverein mit 26 spielenden Jugendmannschaften, vier Seniorenmannschaften und zwei Altherrenmannschaften kreisweit über das größte Kontingent an spielenden Fußballmannschaften.
In der Jugend-Fußballabteilung arbeiten zur Zeit – ehrenamtlich – 40 Trainer und Betreuer. Die Trainingszeit beläuft sich auf ca. 44 Wochen im Jahr, so dass allein im Jugendfußball ehrenamtlich rd. 14.080 Stunden im Jahr für Kinder- und Jugendarbeit geleistet werden.
Derzeit ziehen sich die eigenen Mannschaften und Gäste im Kellergeschoss des i.R. stehenden ehemaligen Wohnhauses um. Vor Zeiten sind dort, unterstützt durch enorme Eigenleistungen der Vereinsmitglieder Dusch- und Umkleideräume eingebaut worden sind, die den tatsächlichen Bedarf bei weitem nicht decken.
Vor diesem Hintergrund hat der Sportausschuss im Frühjahr den Abbruch der maroden Bausubstanz und den Neubau einer zeitgemäßen Anlage beschlossen.
In dem Zusammenhang orientiert sich das Raumprogramm an den einschlägigen Empfehlungen des Bundesinstitutes für Sportwissenschaften. Es umfasst vier Umkleiden mit zwei jeweils mittig gelegenen Duschräumen, einen so genannten Mehrzweckraum mit Teeküche für Versammlungen und Besprechungen, Toiletten für Sportler und Zuschauer, eine Behindertentoilette, einen Schiedsrichterumkleideraum, einen Verwaltungsraum sowie Lagerräume für den Sportbetrieb.
Die Kosten für Abriss, Neubau und Wiederherstellung der Außenanlagen sind mit ca 700.000,- € inkl. Mehrwertsteuer ermittelt und veranschlagt worden.
„Liste 2004 – Initiative für Herford„