Herford, 02. März 2011 Projektgruppe „Kirmes“ gibt Startschuss für Schallschutz- und Bodengutachten am Alten Güterbahnhof
VON THOMAS HAGEN, Neue Westfälische
Festplatz an der Bahn | FOTO: KIEL-STEINKAMP
Die Suche nach einem für alle Seiten akzeptablen Standort für Osterkirmes und Zirkus-Gastspiele konzentriert sich auf einen Standort. Es ist das ehemalige Bahnbetriebsgelände, das derzeit als Parkplatz im Carré zwischen Bahnstrecke, Altem Güterbahnhof, Bünder Straße und Sophienstraße genutzt wird. Am Montag hat die „Projektgruppe Kirmeskonzeption“ grünes Licht für die notwendigen Schritte gegeben, die vom Haupt- und Finanzausschuss eingefordert worden waren.
Die Gruppe setzt sich aus Vertretern der Verwaltung, des Bauamtes, der Pro Herford, Schaustellern und der Holding Verkehrs- und Versorgungs-GmbH (HVV) zusammen. „Wir werden als erstes die Tragfähigkeit des Untergrundes des Güterbahnhofs-Parkplatzes und die Stärke der möglichen Schallemissionen untersuchen lassen“, sagte gestern Detlef Jeretzky, Geschäftsführer der Stadtwerke und der städtischen Holding (HVV) bei einem Pressetermin. Schon jetzt sei das Problem Lärm für die Anlieger vom Tisch. Für beide Gutachten veranschlagt er rund 10.000 Euro. Einen Umbau des Parkplatzes zum Festplatz taxiert Jeretzky vorsichtig auf „700.000 Euro plus oder minus X“.
Jeretzky sieht im Standort an der Bünder Straße eine „große Chance, etwas Besonders, was nur Herford hat“ zu verwirklichen. „Wie der Umbau finanziert werden soll, darüber werden wir uns in Anbetracht der Finanzlage der Stadt wohl Alternativen einfallen lassen müssen“, sagte er. Dem Zusammenspiel von Güterbahnhofs-Hallen und neuem Festplatz räumt er hohe Flexibilität ein. „Der Festplatz würde ja höchstens an 20 Tagen im Jahr entweder für Kirmes oder Zirkusgastspiele genutzt. In Zukunft könnten Teile von Veranstaltungen im Güterbahnhof nach außen wandern, aber auch die Hallen für Außenveranstaltungen mitgenutzt werden“, dachte Jeretzky laut nach.
Bis Mitte Mai sollen die Gutachten mit groben Kostenschätzungen vorliegen. Die Feinabstimmung soll sich anschließen. Am 7. Juli – so lautet der Fahrplan – wird der Rat endgültig den Daumen heben – oder senken. Bei einem tragfähigen Untergrund und tragfähiger Mehrheit für den Standort Parkplatz Güterbahnhof müssten die planungsrechtlichen Grundlagen vom Bauamt geschaffen werden. Dafür werden noch einmal zwölf Monate veranschlagt – zu lange für die Osterkirmes 2012, für die eine Zwischenlösung gefunden werden muss.
Info: Güterbahnhof statt Kiewiese
Beide Areale sind rund 20.000 Quadratmeter groß. Nur noch einmal können die Schausteller die Kiewiese für ihre Osterkirmes nutzen, danach wird sie die Stadtwerke als Betreiberin des H2O pachten und als Parkfläche nutzen. Der Parkplatz am Güterbahnhof würde auch als Festplatz an rund 300 Tagen im Jahr ein Parkplatz bleiben. Der Alte Güterbahnhof ist an 150 Tagen belegt.(toha)