Schülerzahlen: Hauptschule Meierfeld verzeichnet nur 19 Anmeldungen

Herford, 13. März 2012       Schuldezernent Dr. Georg Robra: „Wir müssen das schulische Angebot der Sekundarstufe 1 in Herford weiterentwickeln“

Die weiterführenden Schulen in Herford müssen sich dem Wandel stellen. Das zeigen nach Ansicht von Schuldezernent Dr. Georg Robra die Anmeldezahlen für das neue Schuljahr 2012/2013: „Wir müssen die Herforder Bildungslandschaft neu gestalten, um ein gutes Angebot für alle Schülerinnen und Schüler in der Sekundarstufe 1 anbieten zu können. Schulverwaltung und Schulausschuss werden sich mit dem Thema intensiv beschäftigen.“

Herausfordernd ist vor allem die Entwicklung an der Hauptschule Meierfeld. Hier gibt es nur 19 Anmeldungen, nach 37 im Vorjahr ein Rückgang um fast 50 Prozent. Wenngleich die Schulleitung noch mit weiteren Zugängen bis zum Sommer rechnet, ist dem Dezernenten klar, dass das Hauptschulangebot in der jetzigen Form längerfristig nicht zu halten ist. „In Bünde, Löhne und Enger und weiteren Kommunen des Kreises steht das Hauptschulangebot ebenfalls auf der Kippe. Es kann für die Stadt Herford kein Ziel sein, Standort für eine Kreishauptschule zu werden, denn dann bleiben wir auf den damit verbundenen Kosten sitzen.“

Die pädagogische Kompetenz in Gestalt des Kollegiums der Hauptschule Meierfeld möchte Dr. Georg Robra für den Bildungsstandort Herford auf jeden Fall erhalten. Deshalb soll es Gespräche mit allen Schulen geben, die ein Sekundarstufen-1-Angebot vorhalten. „Wir müssen jetzt handeln und uns Gedanken darüber machen, wie wir die Schülerinnen und Schüler fördern können, die von ihren Begabungen und Fähigkeiten eher im Hauptschulbereich einzuordnen sind. Wenn wir ein Konzept haben, können wir dafür die bestehenden personellen und fachlichen Ressourcen nutzen.“

Die Gespräche über die künftige Ausrichtung des Sekundarstufen-1 Angebots sind auch mit Blick auf die Realschulen wichtig. Die Anmeldungen mit 82 (Vorjahr 71) für die Ernst-Barlach Schule, mit 81 (Vorjahr 80) für die Geschwister-Scholl-Schule und 69 (Vorjahr 69) für die Otto-Hahn-Realschule sind stabil. Es wird an allen drei Schulen weiterhin drei Züge mit überschaubaren Klassengrößen geben. „Die Schülerklientel der Realschule hat sich gewandelt. Ungeachtet dessen ist diese Schulform den Eltern wichtig“, so Dr. Georg Robra. „Deshalb müssen wir bei der Weiterentwicklung des Bildungsstandorts die Stärken und Qualitäten der Realschulen positiv nutzen.“

Mit einem Zuwachs von 24 gegenüber dem Vorjahr erfahren die Gymnasien mit 302 Anmeldungen unter aller Schulformen den größten Zuspruch: an der Spitze mit 124 (Vorjahr 111) das Königin-Mathilde-Gymnasium, gefolgt vom Ravensberger Gymnasium mit 105 (Vorjahr 90) und dem Friedrichs Gymnasium mit 73 (Vorjahr 87). Am Ravensberger Gymnasium können nur drei Eingangsklassen gebildet werden. Dafür aber liegen zu viele Anmeldungen vor. Deshalb wird durch ein Losverfahren entschieden, welche Schülerinnen und Schüler an das Friedrichs-Gymnasium verwiesen werden. Die unterschiedliche Akzeptanz der beiden innerstädtischen Gymnasien verdient aus Sicht des Schuldezernenten zukünftig genaue Beachtung.

Einen Rückgang verzeichnet die Gesamtschule Friedenstal. 101 Anmeldungen stehen 115 aus dem Vorjahr gegenüber. Möglicherweise spielt hier die Gründung einer Gesamtschule in Bad Salzufeln eine Rolle. Vier in ihren Größen überschaubare Eingangsklassen dürfte es wie im Vorjahr geben, davon eine mit gemeinsamem Unterricht für behinderte und nichtbehinderte Kinder. „Diese Zahlen sind“, so Dr. Georg Robra, „ein Beleg für das bundesweit anerkannte pädagogische Konzept der Gesamtschule.“

Dr. René Schilling
Pressesprecher
Büro des Bürgermeisters