Was hat Sie vor zwei Jahren dazu bewogen, i.S. ‚Kaufhof-Leerstand‘ Kontakt u.a. zur ITG Düsseldorf und zur Gedo München aufzunehmen?

Herford/Düsseldorf, 22. April 2008

Heinz-Günther Scheffer: Es waren mehrere Gründe, die mich veranlasst haben, im Sinne unserer Stadt in Eigenregie u.a. Kontakt zu potentiellen Projektentwicklern auch für das seit Jahren brachliegende „Kaufhof-Areal“ aufzunehmen:

Zum einen war es natürlich der Umstand, dass sich bzgl. des langjährigen Kaufhof-Leerstandes – außer Lippenbekenntnissen – einfach nichts tat. Zum anderen waren es die sich daraus ableitende Entwicklung in der Innenstadt sowie der Umstand, dass wir immer mehr Kaufgelegenheiten außerhalb des städtischen Kerngebietes geschaffen haben und schaffen.

Bei meiner Suche nach potentiellen Investoren hat sich meine Bekanntschaft zu Sixtus Woryna, einem der Eigentümer des ehem. „Wittekind-Kinos“, als sehr hilfreich erwiesen. Sixtus Woryna hatte seinerzeit die Bemühungen u.a. von ECE/Karstadt und ITG in Celle verfolgt, wo es zu dem Zeitpunkt so aussah, als mache die ITG Düsseldorf dort das Rennen. Auch dort war Helmut Berends als Repräsentant der ITG Ansprechpartner.

So ist mein Büro im Frühjahr 2006 zunächst telefonisch und dann schriftlich offiziell in Kontakt zu Helmut Berends getreten. Es entwickelte sich sogleich ein sehr angenehmer intensiver Kontakt im Sinne der Sache. Sehr bald waren Herr Berends und ich an dem Punkt, dass es im Rahmen der weiteren Konkretisierung darauf ankomme, dass ich einen direkten Kontakt zum amt. Bürgermeister herstellen würde.

Dort einen Termin für ein Vorgespräch zu erhalten, stellte sich leider wiederum alles andere als einfach dar. Dies mag seinerzeit u.a. daran gelegen haben, dass gerade Punkte wie die MARTa-Schlussrechnung sowie die Verabschiedung des städt. Haushaltes 2006 etc. anstanden.

Schließlich gelang es mir jedoch, den Bürgermeister anlässlich der „Jazz-Fete“ am 25. Mai 2006 im Schützenhof persönlich anzusprechen. Bei ’nem Herforder Pils konnte ich ihm zumindest kurz bzgl. der Gespräche mit Herrn Berends von der ITG berichten. Das höre sich ja nicht schlecht an, lautete die Reaktion. Wenn da etwas ‚dran sei, sei er natürlich jederzeit ansprechbar.

Per 07. Juni 2006 konnte ich Herrn Berends schließlich mitteilen, dass der Bürgermeister mich am Rande einer Sondersitzung des Rates am 02. Juni 2006 habe wissen lassen, dass er die von mir vorgetragene Angelegenheit „Kaufhof“/“ITG“ zur „Chefsache“ zu erheben bereit sei.

Über Frau Gröchtenmeier vom Bürgermeisterbüro gelang es sodann, alternative Gesprächstermine im Herforder Rathaus abzustimmen. So konnte ich dem Bürgermeister am 22. Juni 2006 den mir von dort für den 28. Juni 2006 genannten 1-stündigen Termin für ein gemeinsames Erstgespräch mit Helmut Berends von der ITG bestätigen.

Herr Berends und ich trafen uns mit einigem Vorlauf. Gemeinsam unternahmen wir einen Stadtrundgang, anlässlich dessen ich ihm unsere Innenstadt und ihre wesentlichen Besonderheiten noch einmal auch vor Ort vorzustellen versuchte.

Bevor wir die Schillerstraße Richtung MARTa hinunter marschierten, wies ich natürlich – wir schrieben Juni 2006(!) – darauf hin, dass sich am Stephansplatz demnächst das „stadtgeschichtliche Museum“ entwickeln solle. In Richtung Schillerstraße weisend, sprach ich auch das seitens der Verwaltung zu beauftragen beabsichtigte „60.000 €-Gutachten“ zur Anbindung des Nebenzentrums „Goebenmeile“ an, worauf Herr Berends z.B. entgegnete, dass die Stadt – komme man zusammen – das Geld für das Gutachten sparen könne. Dafür könne man sodann die „non profit“ arbeitende hauseigene Marketinggesellschaft „sales promotion“ der ITG in Anspruch nehmen. Wenn die ITG in Herford zum Zuge komme, lege sie natürlich – mit dem Blick in die Zukunft – größten Wert auf eine positive Stadtentwicklung. Diesen Anspruch lasse man sich durchaus etwas kosten.

Natürlich sprachen wir auch über den damals noch nicht in Angriff genommenen „Linnenbauerplatz“ sowie über die Entwicklung des auf meinen Vorschlag hin ersteigerten „Niemeier-Areals“ am Bergertor als aus der Sicht vieler Bürgerinnen und Bürger bestens geeigneten Hotelstandort an der Achse Herford-Bad Salzuflen.