Ratsmitglied der UWG „Liste 2004 – Initiative für Herford“ bezieht Stellung

Herford, 19.Okt. 2009 Heinz-Günther Scheffer: Es hätte weitaus filigranere preiswertere und dennoch behindertengerechte Lösungen gegeben!

In diesen Tagen/Stunden erhalte ich immer wieder Mails und Anrufe, in welchen es heißt, dass wir – und nur wir – doch rechtzeitig auf die Missstände bzgl. der Planung und Vergaben – einschl. des Architekturauftrages – zur Errichtung der Ersatzbrücke über die Lipp’sche Bahn hingewiesen haben. Stimmt! Haben wir seit lange vor(!) Baubeginn.

Wie denn vor dem Hintergrund die Kritik aus dem Rathaus gegenüber dem Bund der Steuerzahler zu verstehen sei etc.?

Ja, es ist schon erstaunlich. Da beklagt aktuell auch der Bund der Steuerzahler – vollkommen begründet – die unnötig massive und somit viel zu teure Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die „Lipp’sche Bahn“.

Für die Stadt interveniert sogleich die Leiterin des Büros des Bürgermeisters, und wirft dem Bund der Steuerzahler  gar vor, noch nicht etwa im Zeitalter des „behindertengerechten Bauens“ angekommen zu sein. Das ist „starker Tobak“!

Aber was sagen die Ratsmitglieder, oder z.B. die in besonderem Maße involvierten Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses eigentlich dazu? Nichts?

Wie ich müssten sie eigentlich wissen, dass das Ersatzbrückenbauwerk bereits in der Ratsperiode 1999-2004 beschlossene Sache war. Ich will es – aus gegebenem Anlass – sehr zurückhaltend und in Frageform formulieren: Es soll auch in dem Fall der ehem. Bürgermeister Gabriel (CDU) gewesen sein, der das bereits damals in den Haushalt eingestellte Ersatzbrückenbauwerk aus dem städtischen Etat herausgestrichen hat?

Es gab damals auch bereits die Pläne des Engeraner Büros Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH.

Im Rahmen der von der Stadt Herford beim gleichen Büro beauftragten  routinemäßigen „Brückenschau“ wurde die vorhandene Fußgängerbrücke sodann Anfang der jetzt endenden Ratsperiode  2004-2009 „kaputt geschrieben“. Darauf verfügte der Baudezernent – zeitversetzt – den Abbruch dieser Brücke. Eine Information darüber erfolgte nicht.

Auch von einer Ersatzbrücke war nun keine Rede mehr.

Als die durch Ortsbegehungen der beauftragten Firmen überraschten Bürgerinnen und Bürger des Quartiers sodann die ursprünglich bereits in den Haushalt eingestellte Ersatzbrücke forderten, stellte sich Nachfolger Wollbrink (SPD) hinter seinem Baudezernenten, und sicherte den Bürgerinnen und Bürgern anlässlich einer Bürgerversammlung in der nahe der Brückenstelle gelegenen Gaststätte „Sonnenhof“ eine Ersatzbrücke zu.

Die Planungsauftrag erhielt sodann das bereits unter Gabriel befasste Engeraner Ingenieurbüro. Die Verwaltung antwortete auf meine Anfrage zur Auftragserteilung wörtlich: „Die Bockermann Fritze IngenieurConsult GmbH hatte im Vorfeld den Auftrag für die Ingenieurarbeiten zum Abbruch der baufälligen Stahlbetonbrücke.“

Grund genug, wieder einmal auf einen Wettbewerb verzichtet zu haben? Nein!

Nun zeigt sich das unnötig massive und viel zu teure reine Ingenieurbauwerk im Gelände, zu welchem es keinerlei Bezug aufnimmt.

Wer das – begründetermaßen – kritisiert, muss sich – wie so oft – leider als „Nörgler“  beschimpfen lassen. Weshalb? Die Antwort ist vergleichsweise einfach, vermute ich: Nach vielen Einzelgesprächen mit Herforder Bürgerinnen und Bürgern glaube ich inzwischen, dass sich auch die Bevölkerung Herfords – infolge mangelnder Information durch Rat und Verwaltung – gar nicht vorstellen kann und mag, wie es zu mancher städtischen Entscheidung kommt?

Um so erfreulicher, zumindest aktuell hören zu dürfen, dass ja wohl auch in diesem Fall die von uns – und nur von uns – frühzeitig, als es noch Zeit gewesen wäre, Einfluss auf das Verfahren zu nehmen, befürchtete und immer wieder beschriebene  Entwicklung in jeder Weise eingetreten sei.

Um so unverständlicherweise muss es allerdings erscheinen, dass unsere  Bemühungen im Sinne der Sache wieder einmal nicht beherzigt worden sind.

In unserem Foto-Archiv sowie unserem Archiv unserer Pressemitteilungen finden Sie sowohl einige unserer vorgetragenen Bedenken sowie baubegleitende Fotos.

HG Scheffer