Sie sprechen miteinander

Herford, 22. Jan. 2011  Sport und Politik auf der Suche nach praktikablen Beiträgen zur Haushaltskonsolidierung
VON ULRICH FINKEMEYER (NW)
Ralph Pohlmann (FDP), Jutta Decarli (Sportdezernentin), Walter Schulte ((Abteilungsleiter Bildung und Sport), Günter Rabe (2. Vorsitzender des Stadtsportverbandes), Jürgen Berger (SSV-Schatzmeister), Herbert Even (Grüne) und Wolfgang Rußkamp (CDU, v. l.) studieren ein vom SSV eingebrachtes Arbeitspapier, das eine Aufgabenbeschreibung des Paktes für den Sport skizziert.
Konzentrierte Arbeit | FOTO: ULRICH FINKEMEYER

Der Stadtsportverband (SSV) Herford möchte die Missstimmigkeiten mit der Lokalpolitik, die durch die Diskussion um die Sportstättennutzungsgebühr entstanden sind, vergessen lassen und die Zusammenarbeit mit der Politik wieder aufnehmen. Aus diesem Grund lud der SSV Fraktions- und Verwaltungsvertreter ein, um einen Arbeitskreis „Pakt für den Sport“ zu gründen.

„Die Gespräche über den Beitrag des Sports zur Haushaltskonsolidierung müssen weitergehen“, sagte Günter Rabe, 2. Vorsitzender des SSV. Der Einladung gefolgt waren von der CDU Ratsfraktionsvorsitzender Wolfgang Rußkamp, von den Grünen Herbert Even (Fraktionsmitglied) und von der FDP Ralph Pohlmann (Fraktionsmitglied und Mitglied des Sportausschusses). Von der Verwaltung dabei waren Jutta Decarli, Dezernentin Sport, Jugend und Soziales, sowie Walter Schulte, Abteilungsleiter Bildung und Sport. Einzig die Fraktionsvorsitzende der SPD, Christa Jahnke-Horstmann, war nicht anwesend. Sie sei in einer Fraktionssitzung und werde zu einem späteren Termin in die Gespräche einsteigen, ist sich Günter Rabe sicher. Rabe hatte SSV-Schatzmeister Jürgen Berger auch als Protokollant zur Seite.

Dass nun er die erste Gesprächsaufnahme führe, liege darin begründet, dass eventuelle persönliche Befindlichkeiten durch die Abwesenheit des SSV-Vorsitzenden Hans-Joachim Zedler umgangen werden sollen, meinte der stellvertretende Vorsitzende des SSV in Richtung Wolfgang Rußkamp, der eine entsprechende Frage gestellt hatte und der mit Zedler aneinander geraten war. Der CDU-Fraktionsvorsitzende war ein wenig irritiert ob der Abwesenheit des Gesprächskreis-Einladers Zedler. „Wir wollen nun in einem ersten Schritt festlegen, wie ein derartiger Arbeitskreis funktionieren könnte“, meinte Rabe und legte ein Arbeitspapier vor, in dem in sieben Schritten die Aufgaben eines „Paktes für den Sport“ skizziert sind. Die Anwesenden nahmen die Aufgabenbeschreibungen wie „Erstellung einer aktuellen Leistungsbilanz des Sports durch den SSV“ oder „Ermittlung des Einsparpotenzials durch Sportvereine“ zur Kenntnis. Sie wollten aber zuvor feststellen, ob es sinnvoll sei, neben dem Sportausschuss einen Gesprächskreis zu installieren. „Wenn ich nichts mehr weiß, gründe ich einen Arbeitskreis.“ Ralph Pohlmanns polemische Anmerkung zielte auf die Sitzungsökonomie. Hier drohe doppelte Arbeit, deutete das Ratsmitglied an, „und vielleicht eine Ausdünnung des Sportausschusses“. Herbert Even schlug vor, „besser einen Unterausschuss zu gründen.“ Diese Idee fanden auch Rußkamp, Decarli und Schulte praktikabel. Rußkamp wolle aber zunächst den Vorgang mit seiner CDU-Fraktion absprechen. Rabe nahm Evens Vorschlag dankend an, denn damit könne zusammen mit vier Fraktions- und zwei SSV-Vertretern vorgedacht und dem Sportausschuss Empfehlungen gegeben werden. „So können wir gemeinsam nach vorne blicken und Lösungen für die Haushaltskonsolidierung vorantreiben“, meinte ein optimistischer Günter Rabe.

Brief an den Superintendenten Michael Krause

Herford, 19. Jan. 2011  Nichteinhaltung des Erbvertrages mit den Eheleuten Ingeborg und Wilhelm Richter

Sehr geehrter Herr Superintendent,                             Herford, 20. Okt. 2010

es wundert mich durchaus, bis heute ohne jede Ihrerseitige Erwiderung auf meine Korrespondenz geblieben zu sein.

Sicher ist Ihnen bekannt, dass ich mich zwischenzeitlich u.a. an die Staatsanwaltschaft Bielefeld gewendet habe.

Ungeachtet dessen werde ich mich auch noch einmal an das zuständige Nachlassgericht wenden.

zum Ihnen ja doch hinlänglich bekannten Sachverhalt:

Am 21. Mai 2010 erschien in der Herforder Ausgabe der Neuen Westfälischen unter der Überschrift Stiftung stärkt Seniorenarbeit und der Unterzeile An der Waisenhausstraße im „Ingeborg & Wilhelm Richter-Haus“ ein werbewirksamer 4-spaltiger Bericht mit Foto, in welchem der Öffentlichkeit – vollkommen unzutreffend – der Eindruck vermittelt wird, als seien durch die abgebildeten Personen die letztwilligen Verfügungen der Eheleute Wilhelm und Ingeborg Richter erfüllt worden.

Ein ähnlicher Bericht erschien tags darauf in der Pfingstausgabe des Herforder Kreisblatts unter der Überschrift  Stifternamen für Seniorenstätte und der Unterzeile Altenklub ehrt Ehepaar Richter. Auch hier zeigt ein Foto u.a. Christian Lümkemann und die beiden Testamentvollstreckerinnen.

Tatsächlich schreibt der am 19. März 1993 notariell beurkundete Erbvertrag, der die letztwilligen Verfügungen der Eheleute Richter präzise formuliert, den Erbbegünstigten sowie den beiden Testamentvollstreckerinnen ein vollkommen anderes Vorgehen vor, zu dem sich die Erbbegünstigten – in Kenntnis besonders auch der zu ererben gewünschten Gebäulichkeiten „Elverdisser Straße 46″ – konkret verpflichtet haben.

Mit den Veröffentlichungen um 21. und 22. Mai 2010 offenbart sich der Öffentlichkeit die besonders von Frau Ingeborg Richter bereits zu deren Lebzeiten gehegte, nunmehr erwiesenermaßen mehr als begründete Sorge, dass durch die Erbbegünstigten erreicht worden sei, das werthaltige Eigentum der Eheleute Richter an sich zu bringen, um die an die Übertragung gebundenen und – notariell beurkundeten – zwingenden Verpflichtungen schließlich nicht einzulösen.

Es geht also um die ermöglichte Nichterfüllung der per Erbvertrag vom 19. März 1993 durch den seinerzeit amtierenden Notar Eitel-Friedrich Kröger notariell beurkundeten letztwilligen Verfügungen der Eheleute Wilhelm Richter, geboren am 14. Februar 1915, gestorben am 14. Januar 1999 und Ingeborg Richter, geborene Freese, geboren am 16. Dezember 1923, gestorben am 26. August 2003 sowie der vertraglich geregelten, wechselseitig eingegangenen Verpflichtungen der Eheleute Richter einserseits und der Vertreter des Synodalvereins für Innere Mission des Kirchenkreises Herford e.V. mit Sitz in Herford andererseits.

Ein Kernpunkt des von dem seinerzeit für den Synodalverein des Kirchenkreises Herford u.a. unterzeichnenden Pfarrers Dr. jur. Hans-Ulrich Höthker entworfenen Erbvertrages war die von den Erschienenen zu übertragen, bzw. zu übernehmen gewünschte Grundbesitzung „Elverdisser Straße 46″.

In bester Kenntnis der i.R. stehenden Eigentümlichkeit der Grundbesitzung waren sich sämtliche Erschienenen u.a. einig in dem Punkt, dass in dem zu übernehmen gewünschten Gebäudekomplex „Elverdisser Straße 46″ nach dem Tode der Eheleute Wilhelm und Ingeborg Richter das „Wilhelm und Ingeborg Richter-Haus“ einzurichten und zu betreiben sei.

An dieser Stelle will ich mal zunächst bewusst einen Punkt setzen.

In jedem Fall halte ich ein zeitnahes klärendes Gespräch für dringend geboten.

Zeitnah auch insofern, als inzwischen vor Ort der Beweis erbracht wird, dass die Erbbegünstigten die qua Erbvertrag zu erben gewünschte Grundbesitzung „Elverdisser Straße 46″, die gem. Erbvertrag – in allseitiger hinreichender Kenntnis der Immobilie sowie mit Wissen der Stadtverwaltung Herford – Begegnungsstätte zu werden hat, nun zur Veräußerung steht, womit sich die Sorge der bereits in 2003 verstorbenen Frau Ingeborg Richter in jeder Weise sowie nachhaltig bestätigt (s. auch Das Märchen von der Umsetzung eines Erbvertrages . . .  )

Bitte nennen Sie mir einen Termin sowie einen Ausweichtermin für ein kurzfristiges Gespräch.

Recht vielen Dank!

Mit freundlichem Gruß
HG Scheffer

Warum das O keine Null ist

Herford,14. Jan. 2011  Bürgeranhörung um einen umstrittenen Buchstaben

VON HARTMUT BRANDTMANN (NW)

Die wechselnden Botschaften! Montage: Kiel-Steinkamp

„O! wie lecker.herford“ steht auf den Schokoladentafeln. Sie lagen als Appetitmacher auf das neue Herford-Logo auf allen Plätzen im Ratssaal. Viele mögen oder verstehen das ominöse O nicht. Eine Bürgeranhörung sollte nun Klärung bringen, Verständnis und Neugier wecken.

„Die wahre Stärke einer Marke ist, den Mut zu haben, es anders zu machen, als die anderen.“ So formulierte die Fachfrau Dorothea Frommberger die Kernthese des Marketing. Doch Herford habe nicht den Mut gehabt, sich zum Erreichten zu bekennen. Dabei sei Herford „überraschend mutig“. Als Beweis nannte sie den Linnenbauer-Spielplatz vor der Senioren-Residenz, die Kürbispyramide, natürlich MARTa und die „hidden Champions“, die Wirtschaftsunternehmen, die bedeutsamer sind als allgemein bekannt.

Brax ist so eine Marke. Deren Marketing-Leiter Marc Freiberg beschrieb, wie der Markenname, der von „Bracae“ (lateinisch „Hose“) stammt, seinen neuzeitlichen Zusatz „feel good“ bekam: „Der Brax-Chef stand unter der Dusche und hörte den Song: I feel good“. Brax könne jetzt das neue Stadt-Logo einarbeiten: „O! wie anziehend“, schlug Freiberger augenzwinkernd vor.

So zufällig entstand das Herford-Logo nicht. Es wurde in einem „Positionierungsworkshop“ unter der Leitung von Dorothea Frommberger konzipiert. Die Wuppertaler Agentur wppt hat die „Wort-Bild-Marke für das Überraschende“ entwickelt.

Nach mehr als einer Stunde der Darstellungen und Definitionen war für die mehr als 40 Gäste die Diskussion freigegeben. Hans-Joachim Zedler, der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, ist eine Multiplikator für 19.000 Sportler in 66 Vereinen. „Wir begrüßen das Logo. Schön wäre es, wenn die Sportler es bei Auswärtsspielen auf den Trikots trügen.“ Für den Ratsherrn Heinz-Günther Scheffer „bedarf es vieler Worte, das Logo schön zu reden“. Den Vorschlag, die Silhouette des MARTa mit hineinzunehmen, lehnte Dorothea Frommberger mit der Begründung ab: „Das Logo ist dann eingeengt. Das O! aber ist ein offenes System.“ Paul-Otto Walter, Stadtführer und ehemaliger Lehrer, hätte gerne ein „h“ hinter dem O, damit es nicht wie eine Null aussieht. Die Begründung für das fehlende „h“ ist subtil: Mit dem „h“ werde das O klanglich nach unten gezogen, wie ein Ausdruck des Bedauerns. Und das Ausrufezeichen mache aus der Null ein O.

Daniel Brumberg (Bürger für Herford) forderte, was er schon in der Pylonen-Diskussion gefordert hatte: eine frühe Bürgerbeteiligung. „Die Bürger können sich durchaus noch beteiligen: als Botschafter des Logos und der Stadt“, lautet der weiterführende Appell der Fachfrau. Der Moderator, Bürgermeister Bruno Wollbrink, relativierte die mitunter kleinteilige Diskussion: „Ein noch so großes Logo kann nicht ersetzen, was an Leistung dahinter stehen muss.“

Ein freundliches Grün ist die bestimmende Farbe. Doch wenn die Stadt ihre Gebührenbescheide verschickt, ist das Logo auf dem Briefkopf schwarz. „Das ist nicht so prickelnd“ , meint nicht nur der Bürgermeister.

BayernTREND Januar 2011: Politikerbenotung

BR online, 12. Jan. 2011  Guttenberg mit Rekordwert Nummer Eins, Seehofer im Mittelfeld

Auch,wenn der Ministerpräsident und CSU-Landesvorsitzende im Urteil der Bayern nur im Mittelfeld liegt, die populärsten Politiker im Freistaat werden derzeit fast ausnahmslos von der CSU gestellt.

Kontrovers 12.01.11 | Bild: BR, Kontrovers

Bild vergrößern Bildunterschrift: Plätze 1 – 9

Angeführt wird die Liste wie vor einem Jahr von Karl Theodor zu Guttenberg. Mit einer Durchschnittsbenotung von 1,9 erreicht er den besten Sympathiewert, der im BayernTREND bislang gemessen wurde. Während der Münchener SPD-Oberbürgermeister Christian Ude mit einer 2,3 auf Platz Zwei liegt, werden die nächstfolgenden Platzierungen durchweg von CSU-Politikern belegt. Hierzu gehören Landtagspräsidentin Barbara Stamm (2,5), Bundesverbraucher- und Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (2,8) sowie Justizministerin Beate Merk (2,9). Mit identischem Wert (jeweils 3,0) schneiden CSU-Familienministerin Christine Haderthauer, CSU-Innenminister Joachim Herrmann, CSU-Landwirtschaftsminister Helmut Brunner sowie Hubert Aiwanger von den Freien Wählern ab.

Schmierereien auf den Pylonen

Herford, 11. Jan. 2011  (NW) Bisher noch kein Strafantrag gestellt

Mit silberner und schwarzer Farbe haben die Täter die Buchstaben "BMF" und weitere Worte auf die Pylonen gesprayt.
Werk von Unbekannten | FOTO: NICO BUCHHOLZ
(nibu). Unbekannte haben die beiden Pylone am Bergertor mit Graffiti beschmiert. Die Buchstaben „BMF“ sind auf einem der Kunstwerke in silberner Farbe, auf dem anderen mit schwarzer Farbe geschrieben. Darunter stehen die Worte „sit“ und „swat“. Die Polizei hat nach Auskunft von Sprecher Rainer Koch eine Strafanzeige aufgenommen, ein Strafantrag wurde bisher noch nicht  gestellt.

 
Klicken Sie auf ein Foto, um die Fotostrecke zu starten (10 Fotos).

Auch die Kommunalpolitik braucht Visionen und Reformen sowie einen Motivationsschub!

Herford, Neujahr 2011   Ratsmitglied Heinz-Günther Scheffer (Freie Wähler Herford) zum Jahreswechsel 2010/11

BildMit dem Kalenderjahr 2010 haben wir dann ja wohl ein Jahr verlassen, welches uns – traut man den verlautbarten Prognosen – wieder einmal eine Art „Wende“ beschert haben soll.

Haben wir gelegentlich den Eindruck, dass Krisen durchaus herbei geredet oder auch geschrieben werden, so hat es gar den Anschein, als ließen sie sich auf gleichem Wege wieder aus der Welt schaffen?

Ob die viel zitierte Wirtschaftskrise wirklich überwunden ist, wird jeder für sich selbst verantwortlich zu ermessen und zu bewerten haben.

Tatsache ist jedenfalls, dass wir uns zum neuen Jahr  2011 wieder einmal mit zahlreichen Gebührenerhöhungen konfrontiert sehen, obwohl man glauben sollte, dass uns die fortschreitende Automatisierung eigentlich zumindest hier und dort Ersparnisse bescheren müsste.

Denken wir nur einmal an die Preise für Wasser, Strom und Gas.

Wird beim Strom bereits jeglicher wünschenswerter Wettbewerb dadurch ausgehebelt, dass sich in Deutschland mit RWE, E.ON, Vattenfall sowie EnBW (siehe auch http://www.geizstrom.de/strom/anbieter.html) quasi lediglich vier große Anbieter den Strommarkt teilen, so darf man offenbar auch bei den Kosten für Wasser und Gas nicht genau hinschauen?

Unterschied der vor einem Jahr viel zu früh verstorbene  langjährige ehemalige Herforder Bürgermeister Professor Dr. Gerhard Klippstein bereits in seiner „unvollendeten Verwaltungsreform“ zwischen „Erstellern“ und „Bestellern“, so ist es heutzutage üblich, dass die Verwaltungen der Städte und Gemeinden – z.B. auch unter entsprechender Beteiligung der Wirtschaft – beliebig viele GmbHs und gGmbHs gründen, um – unter dem Dach einer städtischen Holding – steuerwirksam die Gewinne der Stadtwerke aus dem Verkauf von Wasser und Gas mit den Verlusten der übrigen städtischen Töchter  zu verrechnen.

„Gesetzte“, bzw. „geborene“ Geschäftsführer der städtischen Holding sind der jeweilige Geschäftsführer der Stadtwerke als „Geber-GmbH“ und der Kämmerer als Vertreter der städtischen „Verlustbringer“. Und natürlich erhebt sich die Frage, wer sich – außer dem sich aus Ratsmitgliedern rekrutierenden Aufsichtsrat der Stadtwerke – bemüßigt fühlen könnte, z.B. bei den Stadtwerken nach Einsparpotentialen zu spüren.

Schließlich bleibt allenthalben festzustellen, dass auch in Herford der Stadtrat  mit dem über keine Mehrheit verfügenden, bis 2015 wiedergewählten SPD-Bürgermeister an der Spitze regelmäßig darauf verzichtet, seine ihm qua Gesetz zustehende Budgethoheit tatsächlich wahrzunehmen, bzw. auszuüben.

„Da ich immer wieder den Eindruck gewinne, dass es sich bei den  alljährlichen Etat-Entwürfen – trotz NKF – um Fortschreibungen der Etat-Forderungen der Vorjahre handelt, habe ich anlässlich der „Konsolidierungsdebatte“ in der Ratssitzung am 10. Dez. 2010 grundlegende Reformen sowie – ungeachtet des Bemühens um einen „Bürgerhaushalt“ nach Vorbild zahlreicher Kommunen auch in NRW – eine Haushaltsklausur von Rat und Verwaltung gefordert“, sagt Ratsmitglied Heinz-Günther Scheffer (Freie Wähler Herford).

In besagter Ratssitzung stellte Scheffer seinem Wortbeitrag ein Zitat Jean-Claude Junckers voran: „Wir wissen, dass wir Reformen brauchen. Aber wir wissen nicht, wie wir sie durchsetzen und danach Wahlen gewinnen sollen.“

Und auf die im Rahmen der Debatte – trotz aktueller deutlicher Mehreinnahmen im Bereich der Gewerbesteuern – geforderten Gebühren- und Steuererhöhungen zitierte Scheffer schließlich den aufgebrachten Bürger aus Goethes Faust I :

Nein, er gefällt mir nicht, der neue Bürgermeister!
Nun, da er’s ist, wird er nur täglich dreister.
Und für die Stadt was tut denn er?
Wird es nicht alle Tage schlimmer?
Gehorchen soll man mehr als immer,
Und zahlen mehr als je vorher.

„Bleibt zu hoffen, dass wir die Interessen der von uns vertretenen  Herforder Bürgerinnen und Bürger ernst nehmen,“ so Scheffer „und uns zumindest bzgl. des städtischen Haushaltes einmal um Transparenz bemühen, den Versuch unternehmen, einen „Bürgerhaushalt“ zu entwerfen und den Haushalt 2011 nach den tatsächlich unverzichtbaren aktuellen Bedarfen ausrichten.“

Vor diesem Hintergrund vermag Scheffer auch weiterhin nicht einzusehen, dass die SPD-Fraktion in der Ratssitzung am 10. Dez. 2010 plötzlich von ihrer Haltung zu den bis dahin favorisierten, seitens der drei Gymnasien geforderten Mensen abwich und sich der Stimme enthielt.

So löblich es sein mag, dass Herford sich bezüglich des Gedankens der Internationalen Hanse engagiert, so kann und sollte es nicht so sein, dass wir ausgerechnet hier einen absoluten Schwerpunkt bezüglich allen städtischen Engagements sehen. Wenn wir in der Lage sind, 2013 in Herford die Ausrichtung sehr kostenintensiver internationaler Hansetage zu stemmen, und dazu bereits jetzt mit großem Engagement eine außergewöhnliche Kreativität beweisen, so ergibt sich gleichwohl zwangsläufig die Frage, ob Aufwand und Nutzen hier im rechten Verhältnis zueinander stehen.

Und ohne der Frage an dieser Stelle weiter nachgehen zu wollen, ergibt sich daraus folgerichtig die Forderung, die Verfolgung der primären Interessen der Bürgerinnen und Bürger Herfords mit mindestens gleichem Elan, bzw. vergleichbarem Engagement anzugehen.

Wenn auch das aktuell verhängte, als „neues Gesicht Herfords“ bezeichnete „Logo“ 0!herford gänzlich an den Bürgerinnen und Bürgern Herfords vorbei – ja, vorbei auch am die Bürgerinnen und Bürger vertretenden Rat – gekauft worden ist, so ist dies ein weiterer Beweis dafür, wie wenig ernst man die Bürgerinnen und Bürger Herfords verwaltungsseitig zu nehmen bereit ist. Und trotzdem wird erwartet, dass man sich mit dem „Logo“ möglichst unwidersprochen identifiziert. Siehe dazu: http://www.liste2004.de/press/0-herford-mehr-als-nur-ein-logo

Dass man nicht einmal den Mut hatte, dem „neuen Gesicht“ – z.B. mit der Silhouette unseres bereits weltbekannten Museums MARTa – ein Mindestmaß an Dynamik zu verleihen, bedeutet hoffentlich nicht, dass man verwaltungsseitig bereits mittelfristig am Erfolg MARTas zweifelt! Zumindest wurde eine Chance der Symbiose verpasst.

Gleiches gilt natürlich dafür – und auch hier ist ein Zusammenhang erkennbar – dass wir unsere Herforder „Vision“ (siehe dazu http://de.wikipedia.org/wiki/Herforder_Vision), ein Fest von einmaliger Bedeutung, trotz der Ausgründung der städtischen Marketing-Gesellschaft Pro Herford GmbH, unter deren Trägerschaft schlicht „an die Wand gefahren“ haben.

Eine „Herforder Lösung“? Ja, „Herforder Lösungen“ sollten sich ursprünglich durch ihre besondere Qualität ausweisen.

Bleibt zu hoffen, dass die von der Verwaltung ebenfalls im Alleingang favorisierte „Herforder Lösung“ auf dem ehemaligen Kaufhof-Areal ihrem Anspruch gerecht wird. Siehe dazu http://www.liste2004.de/press/herforder-loesung-fuer-das-ehemalige-kauhof-areal.

Dies auch vor dem Hintergrund, dass sich das Herforder Traditionsunternehmen Klingenthal aktuell erfreulicherweise einmal mehr zum Standort Herford bekannt hat.

Doch das allein reicht nicht, um den Ansprüchen der Bürgerinnen und Bürger einer Stadt – aber auch den Kaufkraft bringenden Gästen – gerecht zu werden.

Innenstadtentwicklung muss sich in einem Gesamtkonzept erschließen.

Und da passt es nicht ins Bild, dass an der Höckerstraße der potentielle Investor  gegenüber der Bauverwaltung bestimmen darf, ob und wann ihm die  weitere Schritte implizierende behördliche Genehmigung erteilt wird oder nicht.

Wie bei der Entwicklung z.B. eines auf Zukunft ausgerichteten zeitgemäßen  Innenstadtentwicklungskonzeptes bedarf jegliches Handeln der Vorlage eines Konzeptes, dem die Formulierung des zu erreichen gewünschten Ziels voran zu gehen hat.

Und da sind nun einmal Visionen gestattet, Reformen erwünscht und – besonders auch bezüglich der Umsetzung – Kreativität und Durchsetzungskraft gefordert.

Und natürlich geht es nicht ohne die Meinung sowie die vielfältige Kompetenz der Bürgerinnen und Bürger als quasi „Gütesiegel“ allen Handelns!

Möge uns das vor uns liegende Kalenderjahr 2011 – zusammen mit unseren Bürgerinnen und Bürgern – manche erfolgreiche konzertierte Aktion bescheren.

Dies gilt besonders auch für die leider weiterhin brach liegende angemessene Präsentation unserer einmaligen Stiftsgeschichte. Hier sei an das verbale Ausweichmanöver des Bürgermeisters vom Vorjahr erinnert, als dieser in seiner Neujahrsbotschaft – André Gide zitierend – sagte: „Wenn sich eine Tür vor uns schließt, öffnet sich eine andere. Die Tragik ist jedoch, dass man auf die geschlossene Tür blickt und die geöffnete nicht beachtet.“

Mit diesem Zitat lassen sich natürlich selbst Gebühren- und Steuererhöhungen oder die an die Wand gefahrene einmalige „Herforder Vision“ etc. begründen.

Auch in 2011 gilt es, wie gesagt, Entscheidungen zu forcieren, realistische Ziele zu formulieren und Wege dorthin konkret abzuwägen und sodann konsequent – zielorientiert – zu gehen.

Wer im Herforder Rathaus diesbezüglich weiterhin wen in seinem Elan bremst, ist wiederum schwerlich auszumachen. Dass der amtierende Bürgermeister  die von ihm  gern beschworene Transparenz selbst nicht lebt, sondern sich in Rat und Verwaltung als eine Art „Moderator“ (Standardsatz: „Wir sollten im Gespräch bleiben!“) verstehen möchte, führt leider nicht dazu, dass man gemeinsam auf Nachhaltigkeit angelegte neue Wege sucht und geht, Visionen entfaltet und für den nötigen Motivationsschub sorgt.

Transparenz lässt sich – besonders dann, wenn sie nicht praktiziert wird – nicht leichtfertig herbei reden. Transparenz will gelebt sein.

Die unabhängige Wählergemeinschaft der Freien Wähler Herfords ist auch künftig darauf bedacht, die städtischen Sachverhalte und Geschehnisse ebenso unverblümt wie umfassend und vor allen Dingen offen anzusprechen.

Wir werden auch weiterhin Ihre/Eure Erwartungen zu erfüllen uns bemühen, und bedanken uns für den regelmäßigen ebenso freundlichen wie konstruktiven Zuspruch, der uns selbstverständlich Ansporn ist.

Ein herzliches gemeinsames „Glück auf“ für das vor uns liegende Neue Jahr 2011 – durch die von Fachleuten prognostizierte Auflösung des Landtags NRW u.U. erneut ein Wahljahr auch für uns!

Ihre/Eure
UWG Freie Wähler Herford
Liste 2004 – Initiative für Herford

Gute Wünsche eines VMR-Betroffenen

Herford, 29. Dez. 2010  So sieht es derzeit bei den VMR-Mitarbeitern aus!

——– Original-Nachricht ——–

Betreff: Re: Ratsmitglied Scheffer (Freie Wähler Herford) zum aktuellen Tagesgeschehen
Datum: Wed, 29 Dec 2010 09:48:21 +0100
Von: . . . @teleos-web.de>
An: H. G. Scheffer

Hallo Herr Scheffer,

vielen Dank für Ihre Mail.

Ja, da fällt mir irgendwie nix drauf ein. Das ist alles eine verkehrte Welt. Die deutschen Betriebe werden ins Ausland verkauft oder die Ausländer arbeiten hier und machen Riesengewinne (siehe Veolia).

Die Kündigungen haben wir ja alle erhalten.

Die Stimmung ist ganz unten. Es ist immer noch nicht klar, ob es eine Abfindung gibt oder nicht.

Der Schlichter scheint wieder gesund zu sein (Weihnachten ist ja auch vorbei  ;-) )

Einige Kollegen bewerben sich bei anderen Firmen, um nicht in die Arbeitslosigkeit zu fallen. Habe das Gefühl, dass wir (VMR) den Verkehr nicht bis zum Ende fahren werden mangels Arbeitskräfte.

Sei ’s drum.

Kommen Sie gut ins neue Jahr

Kann nur besser werden!

MfG  . . . 

——– Original-Nachricht ——–

Betreff: Ihre heutigen Zeilen
Datum: Wed, 29 Dec 2010 10:48:33 +0100
Von: H. G. Scheffer
An: . . . @teleos-web.de

Lieber Herr . . . ,

für Ihre freundlichen Zeilen – besonders für Ihre guten Wünsche – möchte ich Ihnen herzlich danken!

Gerade in diesen Tagen denkt man ja besonders an die Menschen, deren täglich Brot mit mancherlei Sorgen befrachtet ist. Da fragt man sich zum Beispiel, ob es richtig ist, dass man sich – sofern man kann – reichlich beschenkt und dabei viel zu oft die Sorgen derer verdrängt, die ihren Kindern erklären müssen, dass es für das gewünschte Geschenk in diesem Jahr (wieder) nicht gereicht habe.

Gestern fuhr ich per VMR-Bus und Bahn nach Bielefeld. Spätestens dann liegen die Sorgen der VMR-Betroffenen offen. Man denkt an die Stimmung der Fahrerinnen, bzw. Fahrer, die ebenso materialschonend wie sorgfältig ihre Fahrgäste befördern, während die Gedanken sicher oft beim Verlust der zig Arbeitsplätze weilen. Hinzu gesellt sich die Frage, ob und wie es überhaupt spätestens ab Mitte Juni 2011weitergehen könnte.

Auf dem Bahnhof reihten sich gestern – sowohl in Bielefeld als auch in Herford – die Züge der „Rhenus Veniro-Schwester“ Keolis Deutschland GmbH & Co. KG und der VEOLIA Verkehr GmbH.

Ja, man fragt sich, weshalb es – wenn einerseits erhebliche „Gewinne“ eingefahren werden – andererseits Kündigugngen gibt, die offenkundig darauf abzielen, den Lohn an der Basis weiter zu beschneiden. Fragen, denen es – ohne Rücksichten – nachzugehen gilt und die es – vor allen Dingen – auch zu beantworten gilt!

Vor diesem Hintergrund freue ich mich sehr darüber, dass ich, der ich mir – zur Zerstreuung der mancherlei persönlicher Sorgen – zum Beispiel auch gerade selbst eine bessere Auftragslage für mein Büro vorstellen könnte, von Ihnen gute Wünsche zum Neuen Jahr zu erhalten.

Wünschen wir uns also – generell wie wechselseitig – dass mit dem Neuen Jahr ein Jahr vor uns liegen möge, welches uns Kraft beschert, die Herausforderungen anzunehmen, sich ihnen mutig zu stellen und die Probleme frühzeitig ansprechen zu können.

Verschaffen wir uns – aus der Verantwortung heraus – sachlich Gehör!

Beste Grüße
Ihr
HG Scheffer

Firmengruppe Gundlach erwirbt das ehem. Kaufhof-Areal

Herford, 22.12.2010. Die Firmengruppe Gundlach hat von der städtischen Holding HVV das Kaufhof-Areal erworben.

Bei einem Notartermin in Hannover wurden der Kaufvertrag und der städtebauliche Vertrag besiegelt. Gundlach will gemeinsam mit dem Herforder Büro Schlattmeier Architekten das Gebäude in der Herforder Innenstadt zu einem Einkaufszentrum umbauen. Bürgermeister Bruno Wollbrink zeigte sich erfreut: „Das ist das richtige Signal zum Jahresende. Nun setze ich auf zügige Fortschritte im kommenden Jahr zum Wohle unserer Innenstadt.“

Mit dem Erwerb des Gebäudes kann Gundlach nun in konkrete Mietvertragsverhandlungen mit den Betreibern der geplanten Läden einsteigen. Vorgesehen ist ein breiter Branchenmix aus den Bereichen Mode, Sport, Spiel, Lifestyle, Schuhmode und Gastronomie.

Der städtebauliche Vertrag regelt unter anderem ökologische Ausgleichsmaßnahmen und die Zusammenarbeit mit dem kommunalen Arbeitskreis Fassadengestaltung. „Wir werden nun mit Schlattmeier Architekten in die architektonische Feinplanung für den Bauantrag eintreten. Mit einem Baubeginn ist nicht vor dem Sommer rechnen“, so Dr. Markus Böger, Leiter des Bereichs Gewerbliche Immobilien der Gundlach Gruppe.

0! herford – Mehr als nur ein Logo

22. Dez. 2010 Informationsveranstaltung am 12. Januar im Großen Saal des Rathauses – Dokumentarfilm zum neuen Logo auf youtube

tn November 2010 090

Das neue Logo der Stadt Herford bewegt die Gemüter. Am 12. Januar wird der neue Gestaltungsauftritt der Stadt, für den das Logo nur ein Bestandteil ist, in einer offenen Informationsveranstaltung den Bürgerinnen und Bürgern Herfords vorgestellt. Die Veranstaltung findet um 18 Uhr im Großen Saal des Herforder Rathauses statt. Informationen dazu geben Frank Hölscher, Geschäftsführer der Stadtmarketinggesellschaft Pro Herford GmbH, die Markenexpertin Dorothea Frommberger sowie Vertreter der Agentur „wppt:kommunikation“ aus Wuppertal, die das neue Corporate Design entworfen hat. Bürgermeister Bruno Wollbrink wird die Diskussion moderieren.

Dargestellt werden soll der Entstehungsprozess von den ersten Überlegungen bis hin zur Entwicklung des neuen Gesamtdesigns, das Herford künftig frischer und moderner präsentieren wird. Informationen zum Wettbewerb und den finanziellen Rahmenbedingungen ergänzen die Informationen.

„Die bisher geführte sehr emotionale Diskussion suggeriert auf den ersten Blick, ein Logo könne grad mal durch einen ‚Kunstkurs aus der Oberstufe‘ oder einen ambitionierten Amateurgrafiker geschaffen werden. Das trifft nicht zu, vielmehr war professioneller Sachverstand am Werk und das wird mit Sicherheit deutlich werden“, sagt Herfords Bürgermeister Bruno Wollbrink. Der Leidenschaft mit der debattiert werde, kann das Stadtoberhaupt durchaus Positives abgewinnen, denn da „steckt viel Leidenschaft für die eigene Heimatstadt dahinter. Ich freue mich auf die Veranstaltung“.

„Die ersten polarisierender Reaktionen auf das Logo sehen wir als Herausforderung, jeden Herforder als Botschafter für seine Stadt zu gewinnen“ sagt Frank Hölscher von der Pro Herford, der mit seinem Team die inhaltliche und grafische Umsetzung des neuen Gesicht übernehmen wird. „Wir wünschen uns einen konstruktiven Austausch mit dem Ziel, die Marke Herford zu stärken – nach innen wie nach außen. Denn das ist die Primäraufgabe des Stadtmarketings“.

Ein zusätzliches Informationsangebot bietet ein Film im Internetkanal youtube, http://www.youtube.com/watch?v=MuzHqPWJpNE der anlässlich der Einführungsveranstaltung am 12. November entstanden ist. Der Film schildert die Sicht von Marketingexperten auf das neue Logo und das damit verbundene Designkonzept. Der Link auf den Film findet sich unter www.herford.de.

Siehe auch:
http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2010/12/10/lokalzeit-owl-herford-o.xml;jsessionid=6B4187CDE0C9AA18D2CBCA45C56A2289.mediathek3h

Veolia schnappt Deutscher Bahn Regionalstrecken weg

Herford, 22. Dez. 2010 Ratsmitglied Scheffer (Freie Wähler Herford) zum aktuellen Tagesgeschehen

„So, da bedauert es der Bürgermeister der Stadt Herford  in seiner Weihnachtsbotschaft also, dass die VMR-Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verloren haben. Gleichzeitig gibt er seiner Freude darüber Ausdruck, dass SULO (Veolia) eine neue Stahlfassproduktion aufzulegen gedenke und weitere Modernisierungen in der Sparte Müllgefäße angekündigt habe“, stellt Ratsmitglied Heinz-Günther Scheffer (Freie Wähler Herford) fest.

„Aber, was haben wir denn als VMR-Standortkommune wann für den Erhalt der VMR-Arbeitsplätze getan, nachdem der Kreis viel zu früh erklärt hatte, er lasse es bzgl. der Pflichtaufgabe ÖPNV an jeglichem Engagement mangeln? 

Für mich stellen sich gleich etliche Fragen, wenn ich sehe, dass ein Abfallentsorger, wie die Rethmann-Gruppe aus Mainz daher kommt, um als VMR GmbH in Herford Bus zu fahren, während Veolia – als SULO-Eigner – in der Region und darüber hinaus (s. unten) Bahn fährt.

Haben wir da – anlässlich der SWK-Gründung – eigentlich insgesamt klug verhandelt? Wäre es nicht denkbar gewesen, den früher durch das EMR gesicherten ÖPNV anlässlich der Verhandlungen mit SULO mitzuverhandeln?

Dies zumal es üblich zu sein scheint, das Ver- und Entsorger – analog des EMR – sich gern des ein oder anderen „Verlustbringers“ versichern, um z.B. steuerliche Spitzen abzubauen?

Immerhin hatte der seinerzeit von SULO als „Moderator“ mandatierte frühere OKD Henning Kreibohm (SPD) uns – entscheide man sich für SULO als SWK-Partner – zumindest den Bau einer Technik-Akademie auf dem Herforder SULO-Campus zugesichert. Was ist aus solchen Zusagen geworden? Fragen, die man hoffentlich stellen darf“, so das Herforder Ratsmitglied Scheffer.

Paris, 22. Dez. 2010 Französischer Konzern rechnet mit Milliardenumsatz

Im Kampf um den deutschen Nahverkehrsmarkt hat die französische Veolia dem Marktführer Deutsche Bahn einen Milliarden-Vertrag abgejagt. Veolia wird ab Ende 2013 drei Regionalstrecken in Bayern mit Verbindungen nach Österreich betreiben, wie der Konzern am Mittwoch nach Ablauf der Einspruchsfrist für Mitbewerber bekanntgab. Der Vertrag laufe zwölf Jahre. Veolia teilte mit, der Konzern erwarte während der Vertragslaufzeit rund eine Milliarde Euro Umsatz. Veolia gilt als schärfster Bahn-Konkurrent in Deutschland.

Es geht um die Strecken München-Rosenheim, München-Salzburg und München-Kufstein. Ein Teil der Strecken lag bereits in Händen der Veolia-Tochter Bayerische Oberlandbahn. Der Markt für solche Nahverkehrsstrecken gilt als äußerst lukrativ, vor allem weil der deutsche Steuerzahler jährlich rund sieben Milliarden Euro bereitstellt, um Tickets bezahlbar zu halten und auch entlegene Regionen an Metropolen anzubinden.

Mehr Konkurrenz durch Ausschreibungen

Während früher die Deutsche Bahn praktisch alle Strecken bediente, schreiben die Bundesländer die Aufträge für die Verbindungen zunehmend aus, meist für zehn Jahre und länger. In den nächsten fünf Jahren stehen rund 110 Vergabeverfahren an, bei denen etwa die Hälfte aller Regiostrecken auf den Markt kommen. Die Deutsche Bahn hält derzeit noch rund 80 Prozent, will ihren Anteil aber bei 70 Prozent stabilisieren.

Vor kurzem kaufte die Bahn den britischen Verkehrskonzern Arriva, der einer der größten Konkurrenten auf dem Markt war. Aus Kartellgründen mussten die deutschen Aktivitäten aber verkauft werden, die Veolia erwerben wollte. Die Bahn gab aber der italienischen Staatsbahn Trenitalia den Zuschlag, die bisher kaum eine Rolle in Deutschland spielt und angesichts der anstehenden Ausschreibungen hier expandieren möchte.

Die Bahn-Gewerkschaften fürchten, der Kampf um Aufträge werde in den nächsten Jahren vor allem über die Lohnkosten geführt. Sie verhandeln daher derzeit mit der Deutschen Bahn und ihren größten Konkurrenten über einen Branchentarifvertrag.