Wolfgang Rußkamp (CDU): „Reißt bloß den alten Schuppen endlich ab!“

1221420466_russkamp.jpgHerford, 14. Sept. 2008 Baudenkmal ‚Hansastraße 55‘ mit Mittelrisalit und Eckturm von 1911 soll weichen!

Der Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan Nr. 9.39 Hansastraße/Waltgeristraße“ war am Freitag unter TOP A 6 Gegenstand auch der der Tagesordnung des Stadtrates.

Wie bereits zuvor in der Sitzung des Bau- und Umwelt-ausschusses  kündigten Herbert Even (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) und Heinz-Günther Scheffer (Liste 2004 – Initiative für Herford) eingangs der Abstimmung an, dass man sich wiederum der Stimme enthalten werde. Beide begründeten ihr Abstimmungsverhalten damit, dass man zwar das Gesamtbauvorhaben sowie das Engagenment der Brinkmann-Gruppe unterstütze; man bedauere es jedoch außerordentlich, dass – in Verbindung mit dem Bauvorhaben – der Abriss des erhaltenswürdigen Baudenkmals „Hansastraße 55“ gefordert worden sei.

Man habe nicht einmal den Versuch unternommen, in dem Punkt – gemeinsam mit den Brinkmann-Architekten – nach einer auch die Geschäftsleitung  der Brinkmann-Gruppe überzeugenden Alternative zu suchen, sagte Scheffer.

Ganz anders stellt sich der Verlust des wertvollen Baudenkmals für den Fraktionsvorsitzenden und neuerl. Bundestagskandidaten der CDU, Wolfgang Rußkamp, dar. „Ich muss tagtäglich von meinem Büro aus auf das alte Ding gucken“, so Rußkamp. „Reißt bloß den alten Schuppen endlich ab!“

Diese Aussage Rußkamps parierte Scheffer mit den Worten: „Wenn Sie, Herr Rußkamp, dieses für jedermann als Baudenkmal zu identifizierende einzigartige Gebäude als alten Schuppen bezeichnen, so lässt das erkennen, dass Sie in dem Punkt Null Ahnung haben!“

weitere Fotos ...

Die Besten nach Berlin

1221419631_bundestag.jpg

Herford, 14. Sept. 2008 Nun liegt auch das gestrige Ergebnis der SPD für die Bundestagskandidatur vor. Man hat sich – wie erwartet – mehrheitlich für den 34-jährigen Stefan Schwartze aus Vlotho und damit gegen Christa Jahnke-Horstmann entschieden.

Demnach stehen nunmehr folgende Bundestagskandidaten zur Wahl:

* Wolfang Rußkamp CDU
* Stefan Schwartze SPD
* Irmgard Pehle Bündnis 90/DIE GRÜNEN
* Frank Schäffler MdB FDP
* Inge Höger MdB Die Linke

Wer kennt die Kandidaten, die künftig in Berlin – im Deutschen Bundestag – unsere Interessen vertreten wollen und sollen?

Was werden sie – z.B. bezogen auf das, was sie bisher für die Bürgerinnen und Bürger Herfords vor Ort haben erreichen können – nun dann im Deutschen Bundestag anstoßen und durchsetzen helfen?

Wie stellt sich die Bilanz der beiden Kandidaten dar, die bereits durch die vorgezogene Bundestagswahl am 18. September 2005 Mitglied der 16. Wahlperiode des Deutschen Bundestages sind? Was haben sie für die Bürgerinnen und Bürger Herfords tun, bzw. erwirken können?

Liste 2004 – Initiative für Herford

Schwartze zieht für SPD in den Bundestags-Wahlkampf

NW Herford, 13. Sept. 2008  Auf den Kreisvorsitzenden entfielen 98 von 146 Stimmen

Kreis Herford (ged/bag).

Auf der SPD-Wahlkreiskonferenz am Samstagsmorgen in der Löhner Werretalhalle ließ SPD-Kreisvorsitzender Stefan Schwartze bei der Wahl des Bundestagskandidaten seine beiden Kontrahenten Christa Jahnke-Horstmann und Frank Nickol deutlich hinter sich.

146 Stimmen wurden abgegeben, 98 davon entfielen auf Schwartze, 27 auf Christa Jahnke-Horstmann und 21 Stimmen auf den Bad Oeynhauser Frank Nickol.

Stefan Schwartze tritt somit die Nachfolge des Bundestagsabgeordneten Wolfgang Spanier für die Wahl 2009 an. Spanier tritt nach 14 Jahren nicht wieder an.

Schwartzes Gegenkandidat bei den Christdemokraten ist Wolfgang Rußkamp.

Internationaler Kongress 2008 der Stiftung Lebendige Stadt: ‚Ressourcen der Stadt‘

Dresden, 11. Sept. 2008, 12:36  600 Teilnehmer aus ganz Europa beraten über Klimaschutz, Grün und Lebensqualität

Sachsens Innenminister Dr. Albrecht Buttolo hat am Donnerstag in Dresden die internationale Klimaschutzkonferenz der Stiftung „Lebendige Stadt“ eröffnet. Unter dem Titel „Die Ressourcen der Stadt“ beraten am Donnerstag und Freitag rund 600 Fachleute aus zehn Ländern in der Gläsernen Manufaktur über Klimaschutz, Grün und Lebensqualität. „Städte produzieren laut UNHABITAT 80 Prozent der schädlichen Treibhausgase und sind damit weltweit der Klimakiller Nummer eins“, sagte Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung „Lebendige Stadt“. Deshalb müssten die Kommunen jetzt handeln, um ihren CO2-Ausstoß drastisch zu senken, forderte Otto und sprach sich zugleich gegen die Wiedereinführung der Pendlerpauschale aus. Ziel der Dresdner Konferenz ist ein internationaler Know-how-Austausch zwischen Kommunen, Politik, Wissenschaft und Privatwirtschaft.

v.l.n.r. Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender Stiftung Lebendige Stadt, Dr. Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor des UN-Umweltprogramms, Dr. Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender otto group

Pressekonferenz: v.l.n.r. Alexander Otto, Kuratoriumsvorsitzender Stiftung Lebendige Stadt, Dr. Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor des UN-Umweltprogramms, Dr. Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender otto group. Foto: Stiftung „Lebendige Stadt“

Was deutsche Städte aus weltweiten Vorbildern lernen können – darüber referiert der ehemalige Direktor des UN-Umweltprogramms Dr. Klaus Töpfer. Dr. Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender der Otto-Group, erläutert, warum sich Klimaschutz für die Gesellschaft auch finanziell auszahlt. Der Soziologe Dr. Fritz Reusswig vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung erklärt, welchen Anpassungs- und Innovationsbedarf der Klimawandel im urbanen Raum hervorruft. „Klimakiller Einzelhaus?“ – diese Frage beantwortet Dr. Alexander Erdland, Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot & Württembergische AG. „Die Verletzlichkeit der Erde“ aus Sicht eines Polarforschers beleuchtet der durch zahlreiche Fernsehdokumentationen und Fotoreportagen bekannte Abenteurer und Buchautor Arved Fuchs.

Wie Klimaschutz in der Stadt erfolgreich gestaltet und gelebt werden – darüber spricht Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper in einer Podiumsdiskussion mit Dresdens Bürgermeister Dirk Hilbert, Rotterdams Finanzsenator Lucas Bolsius, E.on-Vorstand Hartmut Geldmacher, dem Europaparlamentarier Prof. Dr. Kurt Lauk, Freiburgs Bürgermeisterin Gerda Stuchlik und Bautzens Oberbürgermeister Christian Schramm, der auch Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes ist.

weitere Fotos ...

Bzgl. des ehemaligen Kaufhof-Areals sind wir auf einem guten Weg!

Herford, 08. Sept. 2008   „Noch mahlen die Mühlen eher langsam!“

„Als wir vor inzwischen mithin 2 1/2 Jahren die ersten Gespräche führten, sah der Plan Helmut Berends, des Projektentwicklers der ITG  Düsseldorf, vor, dass die Friedrichs-Passagen, oder auch Linnenbauer-Passagen auf dem ehem. Kaufhof-Areal in diesen Wochen ihre Pforten öffnen würden“, sagt Heinz-Günther Scheffer, Ratsmitglied der unabhängigen Wählergemeinschaft Liste 2004 – Initiative für Herford„. „Wer hätte damals gedacht, dass sich u.a die Verkaufsverhandlungen mit der Deka Frankfurt so langwierig gestalten würden.“

Scheffer hatte im Frühjahr 2006 – im Sinne unter anderem der Beseitigung des Kaufhof-Leerstandes; aber auch im Sinne der wichtigen Innenstadtentwicklung – Kontakt zur Projektentwicklungsgesellschaft ITG Düsseldorf aufgenommen. Am 28. Juni 2006 war es ihm schließlich gelungen, Helmut Berends von der ITG und Bürgermeister Bruno Wollbrink im Herforder Rathaus miteinander bekannt zu machen.

Die von Scheffer eingefädelte Zusammenarbeit trägt inzwischen reife Früchte.

„Wie Helmut Berends mir heute im Gespräch erneut bestätigte, ist man auch bzgl. des Zukaufs angrenzender Immobilien und Flächen endlich auf dem so genannten guten Weg“, berichtet Scheffer.

Sobald die ITG nun in diesen Tagen ihr optimiertes Konzept eingebracht hat, wird es auf eine sensible örtliche Einfügung ankommen. Der Gestaltung der Fassaden innerhalb des ursprünglich kleinteilig gegliederten Quartiers kommt da ein besonderer Schwerpunkt zu.

Bei allem Verständnis für eine bestimmte kritische Größe in Verbindung mit der  Wirtschaftlichkeit, darf kein „Koloss“ entstehen.

Scheffer hat hinsichtlich der örtlichen Einfügung und der Fassadengestaltung bereits interessante weitere Kontakte im Sinne des Objektes erschließen und zusammenführen können. Auch hier deutet sich bereits eine konstruktive Zusammenarbeit an.

Es kommt uns natürlich entgegen, dass die ITG Düsseldorf „ihre“ Projekte generell im Bestand behält. Aus diesem Grund bringt sie ab sofort – im Sinne auch der Stadtentwicklung Herfords – die hauseigene, „non profit“ arbeitende Marketinggesellschaft „Sales Promotion“ aktiv ein, ohne, dass der Stadt dadurch Kosten entstehen.

„Ich habe den Bürgermeister und die Entscheidungsträger u.a. in einem Schreiben vom 16. Januar 2007 noch einmal ausdrücklich schriftlich auf all diese Punkte im Detail hingewiesen, sagt Scheffer. „Möge uns hier gemeinsam ein großer Wurf im Sinne unserer wichtigen Stadtentwicklung gelingen.“

„Wahlarithmetik“ zur Kommunalwahl am 07. Juni 2009

1236706935_liste2004newlogo.jpgHerford 07. Sept. 09 „Stell Dir vor, morgen ist Wahl und keiner geht hin!“

Nahezu täglich ist der Presse zu entnehmen, dass die Ortsverbände der großen Parteien CDU und SPD weitere Direktkandidaten nominiert haben. Hinter den Kulissen werden die Reservelisten „gestrickt“.

Die CDU hat mit Paul Bischof und Wolfgang Rußkamp bereits sowohl einen Bürgermeisterkandidaten als auch einen Bundestagskandidaten nominiert.

Die SPD geht erneut mit Amtsinhaber Bruno Wollbrink ins Rennen. Nächsten Samstag entscheidet sich bei der SPD, wer für den Bundestag kandidieren soll.

Bündnis 90 / DIE GRÜNEN haben bekanntlich noch nicht entschieden, bzw. bekannt, ob man einen Bürgermeisterkandidaten (zur Kommunalwahl 2004 war es Herbert Even) stellt. Für den Bundestag kandidiert jedenfalls erstmalig die bekannte Gewerkschafterin Irmgard Pehle.

Bei der Herforder FDP sieht es nicht anders aus. Bezüglich eines eigenen Bürgermeisterkandidaten hält man sich derzeit noch vornehm zurück (zur Kommunalwahl 2004 war es Lothar Wienböker). Für den Bundestag soll – trotz einiger Gegenstimmen anlässlich der Nominierung – erneut Frank Schäffler MdB kandidieren.

Die Linke lässt derzeit gegenüber der Öffentlichkeit noch offen, ob denn dann in der Tat der parteilose Dieter Bremes als Bürgermeisterkandidat ins Rennen geht. Für den Bundestag wird erneut die ehem. Bürgermeisterkandidatin Inge Höger-Neuling – jetzt Inge Höger MdB – kandidieren.

Wie sieht es bei der „Liste 2004 – Initiative für Herfordaus?

Anlässlich der aktuellen Vorstandssitzung am 25. August gingen die Meinungen bzgl. der Nominierung eines/einer eigenen Bürgermeisterkandidaten/in durchaus auseinander. Ich halte bekanntlich nicht viel von einem „Zählkandidaten“, nur „um einen zu haben“. Wem nimmt ein eigener Kandidat ggf. Stimmen weg?

Man erinnere sich an 2004, als wir in Herford 6(!) Bürgermeisterkandidaten hatten. Im ersten Wahlgang errang Thomas Gabriel (CDU) 10.467 Stimmen. Bruno Wollbrink (SPD) lag bei 10.442 Stimmen.

Zur Stichwahl hatten Herbert Even und Inge Höger-Neuling bekanntlich ihre Plakate hängen lassen und mit Aufklebern „Bruno wählen“ versehen. Klar übrigens, dass die Aktionen mit Forderungen verbunden waren, die im Fall des Wahlsiegs eingelöst werden sollten.

Die Stichwahl am 10. Oktober 2004 brachte sodann folgendes Ergebnis: Thomas Gabriel (CDU) 10.418 Stimmen (45 %) ; Bruno Wollbrink (SPD) 12.731 Stimmen (55 %).

2009 entfällt die Stichwahl. Vielmehr wird der wiederum separat zu wählende Bürgermeisterkandidat im ersten und einzigen Wahlgang mit einfacher Mehrheit gewählt. Neu ist auch der Umstand, dass der Bürgermeister – anders als der Rat, der für fünf Jahre gewählt wird – 2009 erstmalig für 6 Jahre gewählt wird, um die Bürgermeisterwahl künftig terminlich von der Wahl des Rates zu lösen.

Die „Vergabe von Wählerpotential“ für die Stichwahl – analog 2004 – wird es somit nicht erneut geben. Eine neue Situation also!

Was will uns dieses Ergebnis lehren?

DieListe 2004 – Initiative für Herford“ hatte sich erst am 05. Juni 2004 gegründet. Für den Wahlkampf blieben uns damit 2004 nicht einmal 4 Monate.

Trotzdem haben uns im Herbst 2004  1.323  (2 Ratsmandate) Wählerinnen und Wähler gewählt und uns damit auf Anhieb den anvisierten, für die politische Arbeit wichtigen Fraktionsstatus zuerkannt.

An unserem 2004 erzielten Wahlergebnis hat sich übrigens auch durch Regina Hensels „Rücktritt vom Rücktritt“ im Nov./Dez. 2005 nichts geändert, wobei unser Fraktionsstatus leider zu unserem Nachteil blockiert wird, so lange  Regina Hensel daran festhält, unser zweites Ratsmandat für sich persönlich in Anspruch zu nehmen. 

Die Wählerinnen und Wähler Herfords haben uns selbstverständlich für die  gesamte Ratsperiode 2004-2009 „fraktionsstark“ gewählt.

zum Vergleich:

Die alteingesessene, von mir als damaligem FDP-Fraktionsvorsitzenden 1999 in den Rat zurück geführte FDP konnte 2004 1.656 Stimmen (3 Ratsmandate) auf sich vereinigen. Bei den bereits 1984 erstmalig in den Herforder Stadtrat eingezogenen Grünen waren es 2004  2.117 Stimmen (4 Ratsmandate).

Diese Zahlen sollten wir uns vor Augen führen und erneut zu analysieren versuchen, „denn es ist wieder Wahl“!

Wen es interessiert, der lade sich schon mal das Protokoll vom 25. Juni 2008 der Sitzung des Wahlausschusses am 23. Juni 2008 ‚runter, dem die z.T. neu geschnittenen Wahlbezirke für die Kommunalwahl am 07. Juni 2009 zu entnehmen sind:

http://www.rathaus.herford.de/sdoffice/pdfdocs/M15372.pdf
(einfach d’rauf klicken und ausdrucken)

Insgesamt haben die 2009 antretenden Parteien – wie 2004 – wiederum 22 Wahlbezirke zu besetzen. Es empfiehlt sich gewiss, dass dann auch die Reserveliste mind. die gleiche Anzahl von Bewerberinnen und Bewerbern um ein Ratsmandat ausweist.

An der aktiven Ratsarbeit interessierte Bürgerinnen und Bürger haben derzeit noch die Möglichkeit, bei uns ihr Interesse an einer Kandiatur zu bekunden.


Leider lag die Wahlbeteiligung 2004 in Herford lediglich bei 48,71 %.

– Wahlberechtigte: 51.805
– Wähler/innen: 25.233
– ungültige Stimmen: 301
– gültige Stimmen: 24.932

Heinz-Günther Scheffer

Schlechtes Schauspiel am Schwielowsee

Kommentar

Von Bettina Altenkamp, ARD-Hörfunkstudio Berlin

Willkommen im Sozialdemokratischen Tollhaus. Eine Klausur, eigentlich anberaumt, um endlich mal wieder über Inhalte zu sprechen – endet als Personalkarussell – und zwar eins, bei dem einem schon vom Zuschauen schwindelig  wird. Kurt Beck –  einst Hoffnungsträger – schmeißt hin, zieht sich angeschlagen zurück. Vermutlich auch mit dem Ziel, wenigstens noch als Ministerpräsident in Rheinland Pfalz zu retten, was noch zu retten ist.

Und beerben soll ihn ausgerechnet sein Vorvorgänger auf dem Posten des Parteichefs. Franz Müntefering, der Mann mit dem Schal, der wortkarge Sauerländer, soll nun wieder ran. Der, der mit dazu beigetragen hat, dass Beck sein Job ziemlich schwer gemacht wurde. Und dabei hat doch auch Müntefering damals seinen Sessel geräumt, weil parteiinterne Querschläger einfach nicht aufhören wollten, gegen ihn zu schießen. Die SPD hat schon zu Münteferings Zeiten dem Hang zur Selbstzerstörung nur allzu bereitwillig nachgegeben. Es wird auch bestimmt jetzt nicht lange dauern, bis der linke Flügel der SPD  den designierten Parteichef Müntefering erneut durch dezente Indiskretionen, Aufrufe und Pamphlete beschädigt. Frei nach dem Motto: „Wozu braucht man als Sozialdemokrat noch Feinde, wenn man doch Parteifreunde hat?“

Und damit  nicht genug, auch der Start für den SPD Kanzlerkandidaten Steinmeier – den Mann, der im kommenden Bundestagswahlkampf gegen Amtsinhaberin Merkel antreten soll – hätte desaströser nicht sein können.  Denn das Signal: „Wir können und wollen etwas für dieses Land tun, wir – die Sozialdemokraten habe die besseren Antworten auf die drängenden Fragen unserer Zeit“- dieses Signal ist durch das schlechte Schauspiel vom Schwielowsee verpufft. 

Es bleibt beim Alten: Die Sozialdemokraten haben mit sich selbst zu tun. Der strahlende Kandidat Steinmeier übernimmt ein schweres Erbe und wird vor allem mit parteiinternen Querelen beschäftigt sein. Wofür die Sozialdemokratie steht, wie die Wähler überzeugt werden können, tritt dabei in den Hintergrund. Vielleicht sollte sich die SPD einfach mal wieder auf ihr altes Liedgut besinnen: „Wann wir schreiten Seit an Seit“ – das wäre doch nach langer Zeit mal etwas wirklich Neues!

50 Jahre Geschwister-Scholl-Schule Herford

Herford, 05. September 2008 Jubiläumsfeier ohne Geschwister Scholl

Dass Herfords Schulen ihre Jubiläen auf hohem Niveau zu begehen verstehen, haben wir erst kürzlich anlässlich der Jubiläumsfeier des Königin-Mathilde-Gymnasiums wieder hautnah erleben dürfen.

Nicht anders war es heute beim 50-jährigen Bestehen der ehemaligen „Realschule Wiesestraße“, die – nachdem sich die drei Herforder Realschulen Namen gegeben haben – den Namen der Geschwister Scholl trägt.

Professionell waren die zahlreichen exakt einstudierten und dennoch leicht locker – wie heutzutage üblich, in englischer Sprache – dargebotenen Beiträge der Schülerinnen und Schüler.

Angefangen mit „Rock the school“ der „stimmigen“ Projektgruppe – über „Samba“, „Timekeeping“, „How do I love“, „Nobody knows“, „Blues“ des Gitarrenkurses – bis hin zu „Have a nice day“ der Schulband, an der nicht nur Dieter Bohlen seine Freude gehabt hätte.

Begleitet wurden die Auftritte – unter der gesamtmusikalischen Leitung des Musikpädagogen Hermann Bökamp – von den Eltern, deren Sprecherin Kerstin Bruns beherzte Worte sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch für die Schulleitung, das Kollegium und die Gäste fand, um sich anschließend sogleich wieder bezüglich des leiblichen Wohls der großen Gästeschar zu kümmern, die später auch vom ehemaligen Schüler Marc Höhne (ELSBACH HAUS) vorzüglich beköstigt werden sollten.

Witzig und dennoch tiefgründig auch der launige Beitrag Elke Thilos, der Sprecherin des Kollegiums, die es verstand, manch kleine Eigenwilligkeiten der ehemaligen Schulleitungen in Erinnerung zu rufen. „Über Herrn Oberhokamp zu berichten überlasse ich gern Euch“, rief sie den Kolleginnen und Kollegen zu.

Der Schülerbeitag sah u.a. ein Interview mit den „Ehemaligen“ Marga Bolk und Ulrich Bien vor, in welchem Ulrich Bien feststellte, dass sich am Gebäude seit seinem Schulbesuch aber auch wirklich nichts verändert habe. Natürlich war auch ihm nicht der von Annemarie Hauck zum Jubiläum liebevoll geschmückte Haupteingang entgangen.

Die Gesamtmoderation der gelungenen Jubliläumsfeier lag – sozusagen als „Chefsache“ – in den bewährten Händen des Schulleiters Bernd Oberhokamp, der es nicht versäumte, die anwesenden ehemaligen Kolleginnen und Kollegen mit der weißen Rose zu apostrophieren.

Schade, das die symbolische „Weiße Rose“ auch in den offiziellen Grußworten sowohl Bürgermeister Bruno Wollbrinks als auch der Dezernentin der Bezirksregierung Elke Gronostay mit nicht einem Wort Erwähnung fand, obwohl die Fotos der „Namenspatronen“ Hans und Sophie Scholl die Einladungen zierten.

Aber auch der Festvortrag Professor Dr. Ferdinand Rüthers, der sich – statt auf den Anlass einzugehen – weit überwiegend mit dessen persönlicher Biographie auseinander setzte, ging mit keinem Wort auf die „Weiße Rose“ oder die Geschwister Scholl ein. Zu seiner Zeit hieß die Schule halt „Realschule Wiesestraße“.

Dank allen Schülerinnen und Schülern, der Schulleitung und dem Kollegium sowie der Elternschaft – besonders den heutigen Akteuren der „GGS“! Schön war’s!

Heinz-Günther Scheffer

Nun kommt es darauf an, wie die SPD sich am 13. September entscheidet . . .

Herford, 03. September 2008 „Sind die Würfel bereits gefallen?“

Hieß es einst in diesem Lande, bei gleicher Qualifikation habe man dem weiblichen Bewerber den Vorzug einzuräumen, so scheint dieses Ansinnen auch in der Lokalpolitik – noch – nicht mehrheitsfähig zu sein?

Die Delegierten der CDU Herford und Bad Oeynhausen haben sich gestern jedenfalls mit großer Mehrheit für Wolfgang Rußkamp (52) und damit für einen der beiden männlichen Bewerber um das CDU-Bundestagsmandat im Wahlkreis 134 entschieden.

Wenn es dann heute heißt, der „Favorit“ habe das Rennen gemacht, verbirgt sich hinter dieser Stimmung natürlich der Umstand, dass es die Herforder Delegierten waren, welchen nun einmal die Rolle des Mehrheitsbeschaffers zufiel.

Zu der Bewerberin heißt es in einer Pressekommentierung gar, sie habe nicht wirklich eine Chane gehabt. Vielmehr gelte sie – wegen ihrer Rolle als Kassiererin im skandalumwitterten Verein zur Stärkung der Schulen – als angreifbar. Es hätten einflußreiche CDU-Köpfe davor gewarnt, sie zu wählen. Zu groß sei die Gefahr, dass der politische Gegener SPD den Fall Engelking im Wahlkampf ausschlachte.

Im Umkehrschluss würde das ja wohl bedeuten, dass einflußreiche SPD-Köpfe davor warnen müssten, die zwei weiteren Mitglieder des 4-köpfigen geschäftsführenden Vorstands des Vereins zur Stärkung der Schulen, die beiden SPD-Bürgermeisterkandidaten Bruno Wollbrink (Herford) und Ulrich Rolfsmeyer (Hiddenhausen), zu wählen?

Bruno Wollbrink war – neben Landrätin Lieselore Curländer (CDU) – immerhin stv. Vorsitzender des in ebenso unermesslichem wie unglaublichem Umfang in die Schlagzeilen geratenen Vereins, der – nicht zuletzt als Großmieter im „Elsbachhaus“ – ganz erhebliche Verluste auch für die Stadt Herford eingefahren hat, bzw. hinterlassen wird.

Aber zurück zu den Kandidaturen für den Deutschen Bundestag:

Nach der CDU haben nun am 13. September die Delegierten der SPD die große Chance, mit der Herforder Fraktionsvorsitzenden Christa Jahnke-Horstmann (SPD) eine ebenso kompetente wie überzeugende Frau mit der Wahrnehmung der Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Wahlkreis 134 zu betrauen.

Heißt es heute in der Presse, Rußkamp sei eher ein Mann der leisen Töne, unerfahren und kaum bekannt, so hat die SPD am nächsten Samstag die Möglichkeit – im Sinne auch der Parität – eine Frau nach Berlin zu entsenden, die im Deutschen Bundestag gewiss nicht zur „Hinterbänklerin“ mutiert.

Schon Maggie Thatcher sagte einst: Willst Du eine Rede hören, so wende Dich an einen Mann. Willst Du Taten sehen, dann geh zu einer Frau.

Nur Mut liebe Genossinnen und Genossen der SPD!

Heinz-Günther Scheffer

Freie Wähler des Kreises Herford und „Liste 2004“ haben ab sofort die Zusammenarbeit beschlossen

1220386570_liste2004freiewaehlerkreisherford.jpg02. September 2008 Die „Freien Wähler“ des Kreises Herford und die unabhängige Wählergemeinschaft Liste 2004 – Initiative für Herford“ werden ab sofort zusammen arbeiten. Das heißt, dass die „Liste 2004“ auf Kreisebene den landesweit organisierten „Freien Wählern“ beitritt.

Bereits im letzten Jahr waren die „Freien Wähler“ und die „Liste 2004“ öffentlich für die Novellierung des Kommunalwahlrechtes in NRW eingetreten und hatten mit großem Erfolg Bürgerinnen und Bürger überzeugen können.

Künftig im Kreis Herford generell gemeinsam politisch zu agieren, haben im Frühsommer 2008 Heinz Schäpsmeier („Freie Wähler“) und Heinz-Günther Scheffer („Liste 2004“) angestoßen.

Am 07. Juli 2008 haben sich sodann die Vorstände beider politischen Gruppierungen zu Sondierungsgesprächen im Herforder Kreishaus getroffen.

Nach weiteren Gesprächen hat der Vorstand der „Freien Wähler“ in einer Vorstandssitzung am 18. August 2008 die Zusammenarbeit mit der unabhängigen Wählergemeinschaft Liste 2004 – Initiative für Herford“ beschlossen.

Der Vorstand der „Liste 2004“, die erstmalig zur Kommunalwahl 2004 für den Rat der Stadt Herford kandidiert hat und von den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Herford sogleich in Fraktionsstärke in den Stadtrat gewählt worden ist, hat seinerseits in einer Vorstandssitzung am 27. August 2008 die Zusammenarbeit mit den „Freien Wählern“ im Kreis Herford beschlossen.

Zur Delegiertenkonferenz der „Freien Wähler“ im Kreis Herford am 24. Oktober 2008 wird die Mitgliederversammlung der „Liste 2004“ die von ihr zu stellenden Delegierten und Ersatzdelegierten wählen.

Die künftige politische Zusammenarbeit von „Freien Wählern“ und „Liste 2004“ bietet beiden Seiten ausschließlich Vorteile!

Die Liste 2004wird weiterhin – unabhängig und völlig autonom – kommunalpolitisch für Herford tätig sein.

Gleichzeitig bietet sie ihren politisch Aktiven die Möglichkeit, auch auf Kreisebene aktiv zu werden, wohingegen die „Freien Wähler“ im Kreis Herford mit der „Liste 2004“ einen bereits etablierten sowie verlässlichen starken Partner in der Kreisstadt Herford erhalten.

„Da sich unsere politischen Grundsätze und Motive, vor allem hinsichtlich gelebter politischer Transparenz und Bürgerbeteiligung, entsprechen, ist eine Bündelung der Kräfte nur folgerichtig und konsequent“, so der stv. Vorsitzende der „Liste 2004“ Daniel Brumberg.

Auch an dem Namen Liste 2004 – Initiative für Herford wird sich nichts ändern. Er erhält u.U. künftig den Zusatz „Mitglied der Freien Wähler NRW“.

Liste 2004 – Initiative für Herford
Der Vorstand

1220386550_liste2004freiewaehlerkreisherford.jpg