Herford/Essen, im Nov. 2011 Mit der Bahn „Herford – Essen und zurück“!
DB Vertrieb GmbH
– Geschäftsführung –
Stephensonstraße 1
60326 Frankfurt am Main
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit o.g. Schreiben hatte ich Ihnen bereits meinen „Erfahrungsbericht“ bzgl. der Ereignisse am 09. Nov. 2011 im Zug Herford – Essen sowie vor Antritt der Rückreise Essen – Herford avisiert.
Darauf darf ich hiermit zurück kommen.
Zu unterscheiden ist – wie gesagt – zwischen den Ereignissen bzgl. der Fahrt Herford – Essen einerseits und den Ereignissen in Essen vor Antritt der Rückreise Essen – Herford andererseits.
Fahrt am 09. Nov. 2011 von Herford nach Essen:
Vorbemerkung: Es sollte voraus geschickt werden, dass ich bisher nahezu ausschließlich passionierter Autofahrer bin/war, der erst langsam dazu übergeht, bestimmte Reisen/“Dienstreisen“ mit der DB AG zu absolvieren.
In diesem Fall galt es – in Ausübung meines ehrenamtlichen politischen Engagements – der Einladung der Staatskanzlei NRW zur Veranstaltung „Kein Kind zurück lassen!“ „Kommunale Präventionsketten“ am 09. Nov. 2011 um 10:00 Uhr im „Colosseum Theater Essen“ (s. Anlage) zu folgen.
Da die Veranstaltung am 09. Nov. 2011 in Essen um 10:00 Uhr begann, hatte ich den Zug Herford – Essen um 07:50 Uhr gewählt.
Mit Rücksicht auf den zeitigen Reiseantritt und gelegentlich wahrgenommene Staus am Kartenautomaten im Herforder Bahnhof hatte ich mich dazu entschieden, das „Ticket“ bereits am Abend des 08. Nov. 2011 zu lösen.
Was die mir leider bisher nicht vertraute Handhabung des Automaten betraf/betrifft, so fühlte ich mich bzgl. dessen Handhabung an die Sendung mit dem früheren „Bahnchef“ Heinz Dürr erinnert, der in einer Talk-Runde des WDR aufgefordert wurde, das Studio zu verlassen und im Kölner Hauptbahnhof – fehlerfrei – ein Bahn-Ticket am Automaten zu lösen. Der Versuch auch Heinz Dürrs misslang.
Siehe dazu DER SPIEGEL 11/1991 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13488800.html:
Heinz Dürr, 57, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bundesbahn (DB), kapitulierte vor der bahneigenen Technik. In der TV-Sendung „Ich stelle mich“ des Westdeutschen Rundfunks war der DB-Chef gebeten worden, an einem Automaten im Kölner Hauptbahnhof für sich und seinen Hund eine Fahrkarte zum rund 70 Kilometer entfernten Kaldenkirchen zu lösen. Zunächst stand der Eisenbahner-Boß unschlüssig vor den Preistafeln, zog eine Karte (Foto) zweiter Klasse für 18,60 Mark (Dürr: „O je, das wird teuer“) und zahlte schließlich für das Erste-Klasse-Billet 20,60 Mark: „Und den Hund nemme mer dann hindedrein.“ Nach weiteren Versuchen, auch für den Hund einen Fahrschein am Automaten zu erwerben, gab Dürr entnervt auf: „Da müssen wir was ändern und besser werden.“
Schließlich war ich froh, dem Automaten zum Preis von € 27,00 „mein“ Ticket – ein „Schöne-Reise-Ticket“ (s. Anlage) – für die Fahrt Herford – Essen „entlockt“ haben zu können.
Am nächsten Morgen passierte ich erfreut den Stau an besagtem Automaten, um gegen 07:50 Uhr die Reise nach Essen anzutreten.
Die Freude sollte jedoch bereits um ca. 08:05 Uhr ihr nachgerade unerwartetes jähes Ende finden.
„Die Fahrkarten“ lautete die grußlose ernste Aufforderung des Prüfers „400085 / 112 / 03143680“, dessen Namen ich – zumindest bisher – nicht erfahren durfte.
Nachdem ich ihm mein Ticket übergeben hatte, lauteten seine Worte: „Wir haben heute den 09. Nov. 2011.“
Ich bestätigte. Darauf der Prüfer: „Ihre Karte ist ungültig. Sie galt nur bis gestern.“
Vergeblich versuchte ich, dem Prüfer den aus meiner Sicht ordnungsgemäßen Erwerb des Tickets am Vorabend zu beschreiben, der darauf entgegnete: „Sie zeigen mir ein gültiges Ticket, oder ich bekomme ihre Personalien.“
Ob er mich für einen „Schwarzfahrer“ halte, fragte ich vorsichtig, und übergab dem Prüfer meinen Personalausweis, der nun – ohne auf meine Frage einzugehen – damit begann, meine Personalien in seinen „Rechner“ einzugeben.
Ein Fahrgast, der sich sogleich als Zeuge für eine evtl. erforderlich werdende „Fallbeschreibung“ sowie das Vorgehen des Prüfers anbot, erklärte mir die Situation, in die er anfangs seiner täglichen Fahrten von Herford nach Gütersloh ebenfalls bereits geraten sei. Er übergab mir freundlicherweise von sich aus seine Karte.
Demnach handelt es sich um Herrn Franz-Josef Schnieders von der Kreisverwaltung Gütersloh in Gütersloh.
Dass Herr Schnieders sich als Zeuge anbot, löste beim Prüfer aus, dass dieser nun seinerseits einen weiteren Fahrgast bat, ihm seine Personalien aufzugeben, um ihm ggf. als Zeuge zur Verfügung zu stehen.
Die Aufnahme der Personalien des weiteren Fahrgastes wurde von mir vorsorglich im Foto festgehalten, nachdem der Prüfer, der meine sämtl. Personalien aufgenommen und eingegeben hatte, es zuvor abgelehnt hatte, mir auch nur seinen Namen zu nennen.
Für den Prüfer „400085 / 112 / 03143680“ offenbar Grund genug, mich in Hamm mit zwei Bahnpolizisten zu konfrontieren, die mich – sehr höflich – darauf hinwiesen, dass ich das i.R. stehende Foto bitte nicht veröffentlichen dürfe.
Von Hamm bis Essen konnte ich die Fahrt sodann – zu meiner Freude – unbehelligt fortsetzen.
Rückreise am 09. Nov. 2011 von Essen nach Herford:
Immer noch betroffen von den unangenehmen Erlebnissen auf der Hinreise, hatte ich mir bereits über den Tag im Essener Colosseum fest vorgenommen, meine Rückreise „schulmäßig“ zu organisieren zu versuchen.
Also suchte ich um ca. 16:40 Uhr den InfoPunkt im Essener Hauptbahnhof auf.
Auf meine Bitte, mich bitte wissen zu lassen, welchen Zug man mir für meine Rückreise nach Herford empfehle und ob man mir ein „Ticket“ veräußern könne, nannte mir der ebenso freundliche wie beredte dortige Bahnbedienstete folgende für mich s.E. günstigste Verbindung der DB AG von Essen nach Herford:
Abfahrt Essen, Hbf 16:53 Uhr
Ankunft Hamm (Westf.) 17:36 Uhr
Abfahrt Hamm (Westf.) 17:49 Uhr
Ankunft Bielefeld, Hbf 18:32 Uhr
Abfahrt Bielefeld, Hbf 18:50 Uhr
Ankunft Herford 19:00 Uhr
Das sei – mit € 27,00 – die nächste und günstigste Verbindung. Gern drucke er mir „meine“ Fahrplanauskunft auch aus. Gesagt – getan (s. Anlage).
Auf meine Frage, ob er mir gleich auch das „Ticket“ veräußern könne, verwies er auf den Fahrkarten-Automaten.
Klar, dass ich ihm darauf kurz meine „Erfahrungen“ bzgl. der Hinreise schilderte.
Er entschuldigte sich darauf für den Prüfer, der – so der Bahnbedienstete – überhaupt kein Fingerspitzengefühl bewiesen habe. Ob jemand „schwarz“ zu reisen beabsichtige oder nicht, erkenne man doch bitte als Prüfer.
Ihm sei bekannt, dass es vereinzelt Prüfer gebe, die in solchen Situationen argumentieren würden, dass schließlich – theoretisch – die Möglichkeit bestehe, dass jemand mit „meinem“ am Abend des 08. Nov. 2011 für den nächsten Morgen gelösten Tickets bereits – unkontrolliert – von Herford nach Essen gefahren sei, dieses – zurück in Herford – achtlos weggeworfen habe und es sodann von mir – zufällig – „mund- und maßgerecht“ in Herford gefunden, aufgehoben und – anderen Tages – zur Fahrt nach Essen benutzt worden sei.
Das – so der Bahnbedienstete im Essener InfoPunkt – sei natürlich vollkommener Schwachsinn.
Aber zurück zum Fortgang meiner Erfahrungen mit der DB AG am 09. Nov. 2011:
Er verstehe – so der Bahnbedienstete am InfoPunkt in Essen – dass ich nun mit Fahrkartenautomaten „auf dem Kriegsfuß“ stehe. Er schlage mir daher vor, die Fahrkarte für die mir von ihm empfohlene und ausgedruckte Heimfahrt im Reisezentrum am Ende des Bahnhofsgebäudes zu lösen. Dann müsse ich mich jetzt aber beeilen.
Ich bedankte mich für den Tipp und verfügte mich in der Kürze der mir verbleibenden Zeit in das Reisezentrum.
Dort löste ich eine Nummer, und wartete – mit meiner Uhr in der Hand – dass diese aufgerufen werden möge, da es inzwischen – bis zum mir am InfoPunkt mündlich und schriftlich ausgewiesenen Fahrtantritt um 16:53 Uhr – nur noch wenige Minuten waren.
Schließlich wurde meine Nummer aufgerufen. Zuständig für mich war nun eine freundliche Dame.
Um keine Zeit mehr zu verlieren, reichte ich ihr – mit den Worten „für diese Fahrt benötige ich rasch das Ticket, da bereits in wenigen Minuten auf Gleis 6 mein Zug nach Herford abfährt“ – die mir am InfoPunkt ausgedruckte „Fahrplanauskunft“ (s. Anlage) sowie – bereits abgezählt – € 27,00.
„Wer hat Ihnen denn diese Auskunft erteilt“, fragte mich die Dame. „Es geht Ihnen doch bestimmt nicht darum, exakt um Punkt 19:00 Uhr in Herford zu sein, zumal sie nicht sicher sein können, ob ein Zug nicht evtl. mal ein paar Minuten Verspätung hat?“
Ich bestätigte der Dame, dass es für die Rückfahrt zu keinem Zeitpunkt etwa um die Ankunftzeit in Herford gegangen sei, und verwies erneut auf die mir am Essener InfoPunkt mündlich und schriftlich erteilte Auskunft.
„Vergessen Sie ’s“, erwiderte die Dame. „Jetzt mache ich Ihnen ‚mal ’nen Vorschlag.“
- „Statt um 16:53 Uhr, fahren sie um 17:29 Uhr!“
- „Statt um 19:00 Uhr, sind Sie um 19:07 Uhr – also lediglich 7 Minuten später – in Herford!“
- „Statt in Hamm und Bielefeld – jeweils mit Aufenthalt – umsteigen zu müssen, fahren sie durch!“
- „Statt € 27,00 bezahlen sie jetzt lediglich € 16,60 für ein „SCHÖNE-FAHRTTICKET NRW“(s. Anlage)!“
- „Statt sich jetzt abhetzen zu müssen, haben sie also noch ’ne gute halbe Stunde Zeit!“
- „In der Zeit können sie von den ersparten € 10,40 hier in Essen z.B. noch ’nen komplettes Schnitzel essen!“
„Wenn das nicht Mecker geben würde, möchte ich sie jetzt am liebsten drücken“, entfuhr es mir.
„Sagen sie das meinem Arbeitgeber. Dann bleibt mein Arbeitsplatz mir vielleicht länger erhalten“, entgegnete die Dame.
Sehr geehrte Damen und Herren, ich darf Sie hiermit höflichst bitten, mich nun nicht auch noch – wie vom Prüfer „400085 / 112 / 03143680“ eingefädelt – mit Sanktionen zu belegen, zumal ich niemanden geschädigt habe.
Ferner darf ich Sie auffordern, mir bitte schriftlich zu bestätigen, dass meine Daten nicht auch noch, wie ich der mir vom Prüfer „400085 / 112 / 03143680“ ausgehändigten Erhebung entnehme, gem. § 33 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) bei der DB AG automatisiert, erhoben, verarbeitet und genutzt werden.
Recht vielen Dank!
Für evtle. Rückfragen stehe ich gern jederzeit zur Verfügung.
Mit freundlichem Gruß
HG Scheffer