Das Tagebuch der Anne Frank

BildDie Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Herford war es, die es erneut möglich gemacht hat, am Sonntagabend in St. Marien die Mono-Oper Anne Frank zu inszenieren.

Die in London geborene Ania Wegrzyn, seit 2007/08 festes Ensemblemitglied der Staatsoper Hannover, verstand es, sich sowohl gesanglich als auch schauspielerisch mit dem als Tagebucheintrag dokumentierten Wachtraum Anne Franks auseinander zu setzen und eine ebenso ergreifende wie versöhnende Betroffenheit auszulösen.

Für die Zuhörer und Zuschauer in St. Marien wurde einmal mehr deutlich, dass das Wesen des Menschen und dessen eigentliche Natur besonders in seinem Verhalten in konkreten Situationen zutage treten.

Dies zu vermitteln, ist auch Anliegen des 1915 in St. Petersburg geborenen Grigori Frids, der das „Tagebuch der Anne Frank“ 1969 als Vorlage für seine „Partitur für Klavier und Gesang“ wählte.

Am Sonntag waren es Ania Wegrzyn (Anne Frank), Dmitri Grigorev (Orgel), Brigitta Otto (Inszenierung und Bühne) sowie Isabella Reder (Bühne und Kostüm), die die unvergessenen Horrorszenarien einfühlsam nachzeichneten.

Durch eine ebenso kluge wie geschickte Nutzung St. Mariens empfahl sich der Raum als Stätte des gelebten Miteinanders.

Heinz-Günther Scheffer

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