Interview mit dem Bürgermeisterkandidaten Heinz-Günther Scheffer

Herford, 26. Aug. 2009  Hier das vollständige Interview mit dem Bürgermeisterkandidaten der „Liste 2004 – Initiative für Herford“

Heinz Günther Scheffer

Man hat bei Ihnen den Eindruck, dass Sie rund um die Uhr für Herford unterwegs sind. Gibt es eine Erklärung dafür?

Scheffer: Es war vor 20 Jahren, als mich der damalige FDP-Fraktionsvorsitzende Jürgen Rauen in die Kommunalpolitik holte. Als Rauen nach der für die örtliche FDP gescheiterten Wahl 1994 nicht nur aus dem Rat, sondern auch aus der FDP ausschied, bin ich geblieben und schließlich in seine Fußtapfen getreten.

1999 gelang es mir, die FDP Herford als Spitzenkandidat wieder in den Rat zurück zu führen. Dass sich das politische Engagement durch die Ratsarbeit täglich steigert, ergibt sich von ganz allein. Wer sich verantwortlich einbringen will, darf nicht auf die Uhr schauen.

Aber auch Sie haben die FDP verlassen. Weshalb?

Scheffer: Da gab es vielfältige Gründe. Ein ganz gravierender Grund war der, dass Stephen Paul als Mitglied meines FDP-Stadtverbandes und Fraktionsvorsitzender der FDP im Kreistag dem kurzzeitigen Landrat Hans-Georg Kluge (CDU) beim viel zu frühen Verkauf der EMR-Anteile zur Mehrheit verhalf, wodurch die angestrebte „kommunale Mehrheit“ der Anteilseigner platzte. Ein volkswirtschaftlicher Nachteil für alle Bürgerinnen und Bürger im Kreis Herford, vergleichbar etwa mit der von Henning Kreibohm (SPD) zu vertretenden „Laar-Pleite“, die anscheinend in Vergessenheit geraten ist.

Sie haben dann die „Liste 2004 – Initiative für Herford“ gegründet. War das ein richtiger Schritt?

Scheffer: Der Schritt war überfällig. Für eine sachorientierte Arbeit vor Ort ist ein „Überbau“ in Düsseldorf oder Berlin eher hinderlich. Wir müssen in Herford ungehindert Politik für Herford machen können. Weisungen aus Düsseldorf oder Berlin sind viel zu häufig für unsere Stadt mit ihren rund 65.000 Einwohnern vollkommen unrealistisch.

Wir hatten ja gerade das Beispiel: Der Verkauf der EMR-Anteile in Herford wurde mit der von Berlin geforderten Reduzierung der Staatsquote begründet. So ein Nonsens.

Freies Denken und Handeln müssen bei der politischen Arbeit im Vordergrund stehen. Ideologisch motivierter „Stimmenhandel“ und Zählabsprachen im Stadtrat sind nicht das, was unsere Bürgerinnen und Bürger von ihren Vertretern im Rat erwarten. Um ein Beispiel zu nennen: Der amtierende Bürgermeister Wollbrink verfügt bekanntlich in dieser Ratsperiode über keine Mehrheit im Rat. Als er 2005 seinen ersten Haushalt verabschieden wollte, hat er die Bündnisgrünen (4 Stimmen) und die FDP (3 Stimmen) gebeten, mit der SPD zu stimmen, um so auf die erforderlichen 23 Stimmen zu kommen. Dafür wurde den Grünen eine Sonderstellung des freien Trägers „femina vita“ und der FDP die Hundewiese hinter der Praxisklink zugestanden.

Aber was haben Sie in dieser Ratsperiode bewirken können?

Scheffer: Wir haben zum Beispiel einen studentischen Ideenwettbewerb mit 24 Studierenden der Bauhaus Universität Weimar aus 7 Nationen in den Stadtteil Radewig geholt. Sie haben 11 prämierte Entwicklungskonzepte für den Stadtteil und dessen Umgebung erarbeitet.

Wir waren es, die auf die vollkommen unabgestimmte massive Bebauung in der Clarenstraße in der geplanten Form aufmerksam gemacht haben. Gleiches gilt für das unrealistische WWS-Bauvorhaben auf dem Niemeier-Areal am Bergertor.

Mir ist es gar gelungen, mit der ITG Düsseldorf den Investor nach Herford zu holen, der inzwischen das leerstehende Kaufhof-Areal erworben hat und dort alsbald einen zeitgemäßen Neubau errichtet. Damit ist einer der wichtigsten Grundsteine zur Innenstadtentwicklung Herfords gelegt worden.

Nur darauf geht es zurück, dass die Firma Klingenthal inzwischen die bis dahin lediglich angemieteten ehemaligen Köhler-Flächen erworben hat.

Sicher eine wichtige Voraussetzung für die Innenstadtentwicklung. Wird das reichen?

Scheffer: Nein, das reicht noch nicht. Wir müssen weitere Impulse setzen. Ich stehe parallel mit einer ganzen Reihe potentieller Investoren im Kontakt.

Natürlich müssen zusätzliche überzeugende Maßnahmen folgen. Dazu möchten wir unter anderem die verfügbaren Alleinstellungsmerkmale Herfords herausarbeiten.

Sie meinen sicher auch die Stadt- und Stiftsgeschichte?

Scheffer: Jede Stadt hat eine Geschichte. Aber nicht jede Stadt hat eine so einzigartige Stiftsgeschichte vorzuweisen. Auch hier hebt sich Herford weit über seine Grenzen ab.

Schade, dass wir bisher nicht mehr daraus gemacht haben. Um so bedauerlicher, dass um die Geschichte Herfords bemühte Herforder Bürger wie Dieter Ernstmeier oder Heinrich Wemhöner viel zu früh verstorben sind. Man durfte zumindest den Eindruck gewinnen, dass Rat und Verwaltung bereit waren, das Engagement dieser beiden für Herford ernst zu nehmen.

Ansonsten habe ich oft den Eindruck, dass gute Ratschläge unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger eher als lästig empfunden werden?

Aber man hört doch aus dem Rathaus Begriffe wie Bürgerkommune. Versteht man denn nicht darunter die Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger?

Scheffer: Das könnte man meinen. Bei der Bürgerbeteiligung im „Kleinen Feld“ habe ich erstmalig den Eindruck, dass hier eine echte Bürgerbeteiligung stattfinden könnte. Dazu gehört allerdings auch, dass die Planung der beteiligten Bürgerinnen und Bürger zu deren Lebzeiten umgesetzt wird.

Die Bürgerinnen und Bürger möchten ernst genommen werden. Sie möchten sehen, dass ihr guter Rat von den gewählten Vertretern im Rathaus sowie von der Verwaltung beherzigt wird.

Bedeutet das, dass Sie Zweifel an der Ernsthaftigkeit der stets besonders betonten Bürgerbeteiligung haben?

Scheffer: Ich vergleiche das mal mit meiner persönlichen Einbeziehung. So fiele mir spontan ein ganzer Strauß von Fällen ein, in welchen man seitens der Stadtverwaltung immer wieder versucht, selbst die die Bürgerinnen und Bürger vertretenden Ratsmitglieder möglichst in Unwissenheit zu belassen.

Für das wechselseitige Vertrauen ist das natürlich alles andere als förderlich.

Und wie kommen Sie in sol
chen Fällen an Informationen?

Scheffer: Indem ich zum Beispiel Akteneinsicht fordere. Ein Instrument, welches von vielen Ratskolleginnen und Kollegen nicht genutzt, bzw. sogar abgelehnt wird.

In welchen Fällen haben Sie Akteneinsicht gefordert?

Scheffer: Natürlich in Sachen MARTa. Was ich da erlebt habe, spottet jeder Beschreibung. Ich fasse es mal so zusammen: Niemand aus der Runde der wechselnden Verantwortlichen würde so auch nur eine Doppelgarage bauen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Übrigens: Das Ergebnis der Akteneinsicht zum Umbau der Schönfeldschen Villa war nicht minder ernüchternd.

Aber Sie stehen zu MARTa?

Scheffer: MARTa ist ein nicht wegzudenkender wichtiger weicher Standortfaktor. Namhafte örtsansässige Firmen, über die Herford erfreulicherweise verfügt, haben am Standort investiert, nachdem Herford mit MARTa kulturell eine deutliche Standortaufwertung erfahren hat. Die Gewerbesteuer belegt das.

Auch die von mir nach Herford geholten Investoren für das Kaufhof-Areal wären ohne MARTa nicht zu gewinnen gewesen.

Noch einmal zurück zu den Abwicklungen Herforder Bauvorhaben. Sie haben die Vergabe von städtischen Aufträgen auch öffentlich kritisiert. Weshalb?

Scheffer: Oh, ein brisantes Thema! Ja, das liegt zunächst einmal daran, dass wir bei den Vergaben öffentlicher Großbauaufträge offensichtlich im Vorfeld einen sonst überall üblichen gesunden Wettbewerb zu scheuen scheinen?

Ein aktuelles Beispiel ist da auch die Friedhofsbrücke. Der Planungsauftrag ist einem Ingenieurbüro erteilt worden, welches die Brücke zuvor, im Rahmen der von der Stadtverwaltung beauftragten Brückenprüfungen „kaputt geschrieben“ hat. Der jetzt errichtete Koloss zeigt, statt einer behindertengerechten filigranen Architektur, ein reines Ingenieur-Bauwerk, dessen „schlüpferblaue“ Farbe nicht darüber hinweg täuscht, dass für die Abnahme zunächst noch ein Umbau erforderlich ist.

Ich bin gespannt, wer die Kosten dafür trägt.

Dass Sie die städtischen Vergaben kritisiert haben, hat ja wohl zu einem noch laufenden Rechtsstreit des Bürgermeisters gegen Sie geführt?

Scheffer: Auch das stimmt. Als es um die auch vom Vorsitzenden des Bau- und Umweltausschusses öffentlich angeprangerten Vergaben ging, habe ich in einer Sitzung am 13. März 2008 den ehemaligen Bürgermeister Thomas Gabriel (CDU) bezüglich der Vergaben in Sachen Wall und Elsbachhaus wahrheitsgemäß zitiert. Ich habe ihm das übrigens schriftlich mitgeteilt und ihn aufgefordert, zu seinen Ausführungen mir gegenüber zu stehen.

Im übrigen hat der Bürgermeister sogleich die städtische Vergabeverordnung novelliert.

Und weshalb läuft das Verfahren nur gegen Sie?

Scheffer: Weil ich, anders als die anderen an der Diskussion beteiligten Rats- und Ausschussmitglieder eben zu dem stehe, was ich gesagt habe. Das sollte gerade in einer politischen Debatte so sein.

Es mangelt aber leider viel zu oft am Stehvermögen.

Eine letzt Frage: Was würden Sie tun, wenn Sie morgen im Stadtsäckel über unbegrenzete Mittel verfügen könnten?

Scheffer: Ganz klar. Ich würde einen Fonds schaffen, der sicherstellt, dass in Herford kein Kind ohne eine warme Mahlzeit pro Tag ins Bett geht. Und dann würde ich, gemeinsam mit der zuständigen Bezirksregierung, Lehrerinnen und Lehrer zu gewinnen versuchen, die ihren Beruf aus Berufung ausüben und zielorientiert Wissen vermitteln.

Wenn noch was übrig bliebe, würde ich die Sanierung von maroden Straßen vorfinanzieren und unsere Stadt grüner und freundlicher gestalten.

Unbequeme Fragen an die Kandidaten

NW-Treff mit 150 Gästen und 5 Bürgermeisterkandidaten im Stadttheater

Unbequeme Fragen an die Kandidaten

Herford (ged). Nach einer gut 90-minütigen Fragerunde, geleitet von den Moderatoren, NW-Redaktionsleiterin Barbara Glosemeyer und NW-Redakteur Hartmud Brandtmann, mit den fünf Kandidaten um das Bürgermeisteramt der Stadt Herford, kamen die die gut 150 Besucher des NW-Treffs am Dienstagabend im Foyer des Stadttheaters zu Wort. Auch dabei hatten die fünf Kontrahenten unbequeme Fragen zu beantworten, was sie mal ruhig und gelassen, mal weniger souverän taten.

Auf dem Podium saßen Heinz-Günther Scheffer (Liste 2004), Herbert Even (Bündnis 90/Grüne), Lothar Wienböker (FDP), Paul Bischof (CDU) sowie der amtierende Bürgermeister Bruno Wollbrink als Einzelbewerber.

Nanu, SPD-Plakate ohne SPD!

Herford, 25. Aug. 2009   Bewerber wollen Kandidat aller sein – CDU und FDP vermissen Klarheit
Von Reinhard Brockmann

Bruno Wollbrink Plakat

Bürgermeister Bruno Wollbrink möchte in Herford wiedergewählt werden. Obwohl seit 30 Jahren aktives SPD-Mitglied, legt er Wert auf Distanz. »Eine Person wird gewählt, nicht eine Partei.«
Foto: Oliver Schwabe

Bielefeld (WB). Eine Reihe von SPD-Bewerbern verzichtet im Kommunalwahlkampf auf das rote Partei-Logo. CDU und FDP nennen das Etikettenschwindel. Die Kandidaten selbst wollen Bürgermeister oder Landrat aller Bürger sein.

Auf Plakaten und im Netz fehlt dann der sofort erkennbare Parteiname. Selbst der von der SPD bereitgestellte Baukasten für Internetseiten lässt es zu, den roten Würfel blank und ohne Logo zu zeigen. »Das kann jeder für sich selbst entscheiden«, sagt Julia Stöcklein von der NRW-SPD. Wie viele Kandidaten bei der Kommunalwahl im ganzen Lande ohne Parteikennung antreten, ist in Düsseldorf nicht bekannt – zumindest nicht in der Pressestelle.

»Eine Person wird gewählt, nicht eine Partei«, sagt Bruno Wollbrink. Er tritt in Herford sogar als Einzelbewerber an, was ihm auf dem Wahlzettel den Platz ganz unten einbrachte. Das Weglassen der Partei-Symbolik bedeute auf gar keinen Fall ein Abschwören seiner 30-jährigen Parteimitgliedschaft, betont der schon 2004 ohne die drei Traditionsbuchstaben gewählte Rathauschef.

Anne Rodenbrock-Wesselmann (SPD) hat die Parteiferne zum Slogan gemacht. Unter www.einefuerhalle.de teilt sie mit, warum sie die beste im Amt wäre.

Wolfgang Weigel, der erster SPD-Landrat im Kreis Paderborn werden möchte, lässt auf seinem Plakat eher rätseln. Statt Parteilogo zeigt er das relativ unbekannte Paderborn-Bürener Fusionswappen. »Meine Person wird dennoch mit meiner politischen Heimat in Verbindung gebracht«, sagt der volkstümliche Sozialdemokrat, der sich als roter Schützenoberst im katholischen Hochstift längst einen Namen gemacht hat.

Thorsten Klute will mit dem neutralem Auftritt »überparteilich Brücken bauen«. Wer nur sein Parteiabzeichen spazieren trage, sei in Versmold von vornherein fehl am Platz, sagt er. Die Parteizugehörigkeit stellt Klute spätestens wieder heraus, wenn Parteiprominenz aus Berlin kommt. Beim Besuch von Franz Müntefering wurde die Parteifahne hochgezogen, 400 Menschen kamen, was Klute »für eine Stadt wie Versmold beachtlich viel« nennt.

Wenn Bewerber ihre Herkunft verschwiegen, sagt dagegen CDU-Bezirkschef Elmar Brok, zeige dies, »dass sie sich schämen, genau die Partei zu zeigen, die sie hinterher unterstützen muss«. Eine Bundespartei, die es gerade auf 22 Prozent bringe, sei natürlich für jeden Kandidaten, der auf 40 Prozent hofft, ein echter Klotz am Bein, mimt Brok Verständnis.

FDP-Bezirkschefin Gudrun Kopp kennt keinen Fall in ihrer Partei, in dem Kandidaten unter falscher beziehungsweise gar keiner Flagge segeln. Ihre Kritik fällt grundsätzlicher aus. Wahrheit und Klarheit der Wahl würden verletzt, sagt sie. »Ich finde es wichtig, sich zu seiner Partei zu bekennen.« Niemand dürfe eine »Neutralität vorgaukeln, die es nicht gibt.«

Kommentar

Bitte keine Spielchen!

Sie treten für die SPD an, zeigen es aber nicht: Eine Reihe von Bewerbern um das Amt des Bürgermeisters oder Landrats verzichten auf Plakaten und Internetseiten auf ihr Parteiabzeichen. Sie tun das bewusst. Sie wollen erster Bürger für alle in ihrer Stadt sein. Angeblich hat das nichts, aber auch rein gar nichts mit dem miserablen Bild der SPD auf Landes- und Bundesebene zu tun.

Ohne Not wird so die Glaubwürdigkeitsfrage aufgeworfen, mit der alle Parteien zu kämpfen haben. Solange die SPD vor Ort keinen anderen Kandidaten aufstellt, ihre Plakatständer dem Kandidaten ohne Logo zur Verfügung stellt, in Fußgängerzonen für ihn wirbt und den Begriff Unabhängigkeit missbraucht, nutzen alle wortreichen Erklärungen über Distanz und Nähe gar nichts.

Es muss drauf stehen, was drin ist. Wähler werden skeptisch, wenn Spielchen getrieben werden. Außerdem: Bei Kommunalwahlen wird oft gegen den Bundestrend gestimmt. Die Wähler sind nicht dumm. Ihnen geht Persönlichkeit vor Partei – vorausgesetzt die Person ist lauter und spielt nicht Verstecken.

Reinhard Brockmann

offener Brief an den Baudezernenten der Stadt Herford Dr. Peter Maria Böhm

——– Original-Nachricht ——–

Betreff: Grund meines Anrufes nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub (s. Anhänge)
Datum: Wed, 19 Aug 2009 14:33:21 +0200
Von: H. G. Scheffer
An: „Böhm Dr., Peter Maria“
CC: Wollbrink, Bruno

 

Sehr geehrter Herr Dr. Böhm,

besten Dank für Ihre heutigen Zeilen!

Sie haben inzwischen verschiedene Briefe von mir vorliegen, die – trotz wiederholter Zusendung – leider bisher unbeantwortet geblieben sind.

Das war auch der Grund meines Anrufes nach Ihrer Rückkehr aus dem Urlaub. Frau Sturhahn hatte es freundlicherweise übernommen, Ihnen das auszurichten.

Es geht u.a. inzwischen um folgende aufgesummten Punkte:

– Gesamtkosten des „Linnenbauerplatzes“
– Gesamtkosten der „Wallabschnitte“
– Gesamtkosten des „Wallstegs“
– Gesamtkosten der „Friedhofbrücke“
– Reklamationen/Umbau der „Friedhofsbrücke“
  (Schutz hin zur Oberleitung)
– Erschließungsmaßnahme „Fuchsienweg“/“Farnweg“
  (mein Schreiben an den BGM vom 12. Juni 2009)
– Umbaumaßnahmen „FGH“ / „Konjunkturpaket II“
  (mein Schreiben an den BGM vom 03. August 2009)
– „Kulturzentrum“ in Elverdissen
  (mein Schreiben an den BGM vom 05. August 2009)
„Kaufhof“ / „ITG“ – „städtebaulicher Vertrag“

Was die Kosten zu den o.g. Bauprojekten betrifft, so habe ich inzwischen – so denke ich – oft genug nachgefragt. Ich bitte nunmehr um eine konkrete Aussage vor dem Termin der Kommunalwahl am 30. August 2009.

Sofern es im einen od. anderen Fall noch keine Abrechnung gibt, erbitte ich den Stand der sowohl vorgeschriebenen als auch üblichen „baugebleitenden Kostenrechnung“, wie sie jede Bauherrenschaft vorzuhalten hat.

Bzgl. der „Friedhofsbrücke“ erbitte ich – neben dem Kostenstand – Ihre konkrete Nachricht bzgl. des fehlenden Schutzes gegen die Oberleitung  und die damit erforderlich werdenden weiteren Kosten. Wer trägt diese?

Bzgl. der leidigen ErschließungsangelegenheitFuchsienweg/Farnweg“ habe ich bereits seit Juni 2009 immer wieder schriftlich begründete Bedenken angemeldet, die bisher nicht ausgeräumt worden sind. Die ausstehenden Erschließungsarbeiten etc. sind mit der bisherigen bloßen „Korrespondenz“ des Erschließungsträgers nicht rechtssicher besichert!

Was die aus den Zuwendungen in Verbindung mit dem Konjunkturpaket II geplanten und beauftragten Baumaßnahmen betrifft, so erbitte ich konkrete Informationen sowie einen „Zwischenstand“.

Bzgl. des „Kulturzentrums“ in Elverdissen divergieren unsere Meinungen sicher nicht? Die „Bauvoranfrage“ ist längst entscheidungsreif. Hier war/ist ein Bescheid zu erteilen, wollen wir nicht wiederum „entschädigen“, wie dies gerade erst i.S. „Verbrauchermarkt“ an der Elverdisserstraße der Fall war.

Ferner ist zu vernehmen, dass der not. Vertrag zum Erwerb der Ehrlerschen Liegenschaften bereits beurkundet worden ist. Wurde die UB der Stadt bereits erteilt? (Die Grunderwerbssteuer soll bereits durch die Erwerber entrichtet worden sein.)

I.S. „Kaufhof“/“ITG“ hat Herr Rolgalski mich in der letzten Wochen angerufen und mir berichtet, dass – vorbehaltlich Ihrer Rückkehr aus dem Urlaub – in dieser Woche definitiv der aus der Sicht der ITG unterschriftsreife „städtebauliche Vertrag“ unterschrieben werden könne und solle. Ist dies bereits geschehen? Wenn nicht, wann wird der Vertrag unterzeichnet?

Gern sehe ich Ihrer umgehenden konkreten Nachricht zu allen leider aufgesummten vorstehenden Punkten entgegen.

Recht vielen Dank!

Mit freundlichem Gruß
HG Scheffer

Der Bürgermeisterkandidat der „Liste 2004“ im NW-Portrait

Heinz-Günther SchefferHeinz-Günther Scheffer, Kandidat der „Liste 2004 – Initiative für Herford“

Alter: 56

Beruf: Geschäftsführer eines Büros für Bauplanung & Consulting

Familienstand: seit 1978 verheiratet, 2 erwachsene Kinder

Das muss sich dringend in unserer Stadt ändern:

Unsere Stadt und wir müssen noch freundlicher werden. Ein „Wir-Gefühl“ muss her. Dazu werde ich meine Amtszeit unter ein Motto stellen. Gern nehme ich dazu Vorschläge aus der Bürgerschaft entgegen.

Ein guter Arbeitstag beginnt mit …:

zwei objektiv berichtenden Zeitungen, angenehmen Gesprächen beim Frühstück in der Familie und einem abwechslungsreichen Kalender voller zielführender Termine!

Rat suche ich …

in der Familie sowie bei klugen Freunden und Mitarbeitern, die mein Vertrauen haben.

Wer es in der Politik zu etwas bringen will, der …:

sollte – qua Erfahrung und Kompetenz – über ein hohes Maß an natürlichem Respekt verfügen. Auch Überzeugungskraft und Selbstkritik gehören dazu.

Die Zeit vergesse ich, wenn …:

ich mich nach getaner Arbeit in geselliger Runde bewege, oder gar Muße zum Lesen finde. Als Kulisse denke ich z.B. an einen gewässernahen gepflegten Biergarten.

Es bringt mich auf die Palme, …:

wenn meine Mitstreiter bei der Erfüllung ihrer Aufgaben oberflächlich oder gar leichtsinnig werden.

Im Rückblick würde ich nicht noch einmal …:

Zeit in Nebensächlichkeiten investieren, sondern mich auf wesentliche Dinge konzentrieren.

Diese Überschrift würde ich gerne in der Zeitung lesen:

Dank kluger Entscheidungen von Rat und Verwaltung ist Herford schuldenfrei! In Herford leben die zufriedensten Bürgerinnen und Bürger!

Mein Lebensmotto lautet:

Wenn einer Schlechtes von Dir spricht,
das ist ihm zwar erlaubt.
Du aber lebe so,
dass es ihm niemand glaubt!

Lass/lassen Sie die endende Ratsperiode 2004-2009 Revue passieren!

Herford, 24. August 2009  Die Ratperiode 2004-2009 nacherlebben . . .

„Bei der unabhängigen Wählergemeinschaft Liste 2004 – Initiative für Herford“ kann man die gesamte Ratsperiode 2004-2009 sehr schön nachvollziehen“, sagt Ratsmitglied u. Bürgermeisterkandidat Heinz-Günther Scheffer.

„Wesentliche Teile unserer Presseberichterstattung der laufenden Ratsperiode 2004-2009 kann man in der Rubrik PressemitteilungenArchiv“ nachlesen. Die Rubrik öffnet – bei Klick auf „Pressemitteilungen“ – als Unterordner.“

Gleiches gilt für die Rubrik „Fotos“ und den Unterordner „Foto Archiv„.

Auf diese Weise lassen sich die Geschehnisse der laufenden Ratsperiode 2004-2009 sehr schön für jedermann nachhalten.

Mein Angebot steht: Ich komme zu Ihnen!

Herford, 24. August 2009   Es zählt das persönliche Gespräch!

Gern stehe ich Ihnen/Euch zum persönlichen Gespräch zur Verfügung!

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Voreinsvorsitzende,
liebe Herforder Bürgerinnen und Bürger,

gern möchte ich mein Angebot wiederholen: Um Ihnen/Euch – als einer der 5 nominierten Bürgermeisterkandidaten – im persönlichen Gespräch zur Verfügung zu stehen, komme ich gern auch zu Ihnen/Euch.

Gute interessante Gespräche haben sich bereits ergeben.

So lerne ich Ihre/Eure Meinung zu den vielschichtigen Themen, die Sie/Euch individuell beschäftigen, noch besser kennen. Gleichzeitig besteht Gelegenheit dazu, zu erfahren, was ausgerechnet mich dazu motiviert, nach 10-jähriger Ratsangehörigkeit künftig noch mehr Verantwortung für unsere Stadt Herford zu übernehmen. Nur gemeinsam sind wir stark!

Lassen Sie/lasst uns alsbald via Email, Telefon oder Handy einen konkreten Termin für ein persönliches Gespräch in Ihrer/Eurer Runde, Ihrem/Eurem Verein oder Ihrer/Eurer Wohnung abstimmen.

Ich freue mich auf Sie/Euch!

Herzliche Grüße
Ihr / Euer
Heinz-Günther Scheffer
stv. Vorsitzender und Ratsmitglied
der unabhängigen Wählergemeinschaft
FW Freie Wähler
Herfords

Liste 2004 – Initiative für Herford
Telefon: 05221 / 92 95 45
mobil:  0160 / 92 60 58 60

Die Kandidaten für das Amt des Landrats diskutieren im NW-Treff im Kreishaus

Herford, 21. August 2009 Vier Männer schärfen ihr Profil

VON CORINA LASS, Neue Westfälische

Vier Männer schärfen ihr Profil

Die Stimmen, die die Wähler den Landratskandidaten am 30. August geben, werden Vorschusslorbeeren sein: Keiner der Vier hat Erfahrungen in dem Amt, in dem er Lieselore Curländer nachfolgen will. Beim NW-Treff im Kreishaus wussten die Kandidaten dennoch, Profil zu zeigen.

Voll war es im Foyer des Kreishauses, wo Barbara Glosemeyer (NW-Lokalchefin Herford) und Thorsten Gödecker (NW-Lokalchef Bünde) die Moderation der Veranstaltung übernahmen. Dabei provozierten sie auch mit der einen oder anderen unbequemen Frage.

Bayerische Verhältnisse hat Spenges Bürgermeister Christian Manz (CDU/FDP) mit einem Wahlergebnis um die 70 Prozent bei der vergangenen Kommunalwahl geschaffen. Obwohl die nächste Bürgermeisterwahl bequem für ihn wäre, kandidiert er als Landrat -, weil der Kreis „die Addition der Städte und Gemeinden“ ist. Für Stadtteile und Dörfer will Manz einiges tun. Stichworte: Wettbewerbe wie „Unser Dorf hat Zukunft“, Wirtschaftsförderung, Breitbandverkabelung.

Er kenne den Kreis wie seine Westentasche, sagte Ralf Heemeier (SPD), der zehn Jahre Erfahrung als Kreisdirektor hat. Gestaltungsspielräume wie es sie beim heute wirtschaftlich und erfolgreich arbeitenden Klinikum gegeben habe, will er zusammen mit Städten und Gemeinden nutzen. Die Bundes-SPD hat in den vergangenen Monaten zwar an Akzeptanz verloren, doch seine Erfahrung sei, dass die Bürger das von ihm als Landratskandidaten trennten.

Zum ersten Mal kandidiert ein Grüner für das Landratsamt. Aber dass er deshalb keine Chance habe, wies Walter Neuling von sich. Die Kräfte verschöben sich, die Parteien rückten einander näher. Für sich nimmt er in Anspruch, eine Verwaltungsführung auf moderne Art führen zu könnenEine klare Aussage kam von Neuling zum MARTa: Das Museum sei ein Leuchtturmprojekt für ganz OWL, es biete kulturpolitische Impulse und verwische den Eindruck des Provinziellen, der über der Region schwebe. Deshalb sei es richtig, dass auch der Kreis es bezuschusse.

Keine Partei im Rücken – das kann auch eine Chance sein. Eckard Gläsker (UWG/Freie Wähler) sieht sich unabhängig „von einer Parteiideologie, die von oben kommt“. Die Freien Wähler, so Gläsker, könnten mal mit der einen, mal mit der anderen Fraktion entscheiden – ganz an der Sache orientiert.

Klare Worte hatte Manz zum Bildungsbüro: Dessen Glorifizierung im Vorfeld sei ihm zu allen Knopflöchern herausgekommen, weil nicht klar gewesen sei, ob die Schulen tatsächlich davon profitieren.

Offenheit hat Heemeier in der Affäre um das Büro vermisst. „Dadurch ist bei den Bürgern der Eindruck entstanden, hier kann jeder machen was er will.“ „Wir werden weiterhin in Bildung investieren, aber wir werden auch sehen, ob es den Schülern nutzt.“

Viele Ansätze des Bildungsbüros seien von den Schulen für gut befunden worden, sagte Neuling. Gläsker will die Zahl der Stellen im Bildungsbüro wie im Kreis insgesamt kritisch überprüfen.

Unterschiedlich betrachten die Kandidaten die Energieversorgung: Ob die Rekommunalisierung der Energieversorgung erfolgreich sei, müsse sich noch beweisen, sagte Manz. Dem hielt Heemeier das Beispiel Bielefeld entgegen, dort betreibe die Stadt eine qualifizierte Energiepolitik. „Die Zukunft liegt in der dezentralen Versorgung“, sagte Neuling. Gläsker sprach sich für den Verkauf der Eon-Anteile des Kreises bei gleichzeitiger Senkung der Kreisumlage aus.

Eine lebendige Diskussion schloss sich an – über Wirtschaftsförderung, den Landschaftsbeirat, eine Tunnellösung in Schweicheln, den Wegfall der Stichwahl und die Mobilisierung ehrenamtlichen Engagements.

Bürgermeisterkandidat Heinz-Günther Scheffer (Liste 2004)

Herford, 20.08.2009 Jenseits der Farbenlehre
VON JOBST LÜDEKING, Neue Westfäische

Bürgermeisterkandidat Heinz-Günther Scheffer (Liste 2004)

Alternative Garten-Arbeit | FOTO: FRANK-MICHAEL KIEL-STEINKAMP

Eines seiner Arbeitsgeräte steht auf dem Gartentisch, gleich neben den Zeitungen: der Computer. Bis spät in die Nacht oder auch am frühen Morgen liest Heinz-Günther Scheffer im Notebook Meldungen und schreibt dann Mails.
„Ich brauche nicht viel Schlaf, vier bis viereinhalb Stunden reichen“, sagt der 56-Jährige, der als Bürgermeisterkandidat der Liste 2004 ins Rathaus einziehen will. „Das ist meine vierte Kommunalwahl. Ich habe mich in der Vergangenheit immer gegen das, was ich Zähl-Kandidaten nenne, gewehrt“, sagt Scheffer, der in Herford geboren wurde, seine kommunalpolitische Arbeit in den 1990ern bei den Freien Demokraten begann. Mit einem von 44 Mandaten ist die Liste 2004 im Rat vertreten – auf den ersten Blick keine ideale Ausgangsposition für das Rennen um den Chefsessel im Rathaus:

„Nachdem es zunächst so aussah, als ob alle anderen Parteien mit eigenen Kandidaten antreten, haben wir uns entschlossen, den Wählern ebenfalls ein Angebot zu machen. Auch als kleine politische Gruppe müssen wir selbstbewusst auftreten“, kontert Scheffer, der auch weiß, dass er nicht unumstritten ist: „Ich werde mit meinen Hinweisen auf gravierende Fehlentwicklungen oft als Nörgler wahrgenommen“, sagt er, nippt am Kaffee und lacht. „Und ich weiß, dass ich manchmal viel zu viel rede.“

In seinen eingeräumten Schwäche sieht er aber auch seine Stärke: Er nennt es Beharrlichkeit. Es müsse darum gehen „Kommunalpolitik zu machen, die die Menschen verstehen“, erklärt der Vater zweier Kinder. Sonst verlören selbst die lokalen Politiker den Bezug zu den Bürgern.

Doch räumt er ein: „Selbst in meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es Menschen, die es mittlerweile als Makel ansehen, politisch aktiv zu sein.“ Und von anderen hört er: „Ihr seid sowie so alle mit einer Brühe begossen.“

Entscheidend ist ihm eine „sachbezogene Arbeit“: Er selbst habe beispielsweise den Investor für das Kaufhof-Areal gewonnen und bei Fragen zur Innenstadtgestaltung Wissenschaftler und Studenten der Bauhaus-Universität Weimar nach Herford geholt. Darüber hinaus habe er kontinuierlich im Rat gearbeitet. „Da sprechen die Pressemeldungen und die Mails und Anfragen eine klare Sprache.“

Geduld, räumt der ehemalige Hauptmann, der nach eigenen Angaben bei der Bundeswehr ein Bauingenieur-Studium absolvierte, ein, sei nicht immer seine Sache. „Die Trägheit der Entscheidungen von Rat und Verwaltung zu überwinden“, nennt er im Fall seiner Wahl denn auch als erstes seiner Ziele: „Mir ist immer wieder unverständlich, wie es zur Großzügigkeit beim Ausgeben des Geldes der Bürger durch die Verwaltung kommt.“ Politik müsse wieder verständlich sein.

Wie er das erreichen will? „Farbenlehre missfällt mir. Die Bürger erwarten, dass die Ratsmitglieder zusammenarbeiten und nicht die Parteizentralen Berlin oder Düsseldorf vorgeben, wie man bestimmte Dinge bei uns in Herford zu sehen hat.“ Hingegen könne die Liste 2004 eine Politik machen, die sich allein an den Bedürfnissen der Stadt orientiert.

Senioren lassen Bürgermeisterkandidaten Stellung beziehen

Herford, 20.08.2009 Lebendige Debatte
VON CORINA LASS, Neue Westfälische

Senioren lassen Bürgermeisterkandidaten Stellung beziehen

Volles Haus | FOTO: CORINA LASS

Ältere Menschen gehen nicht nur zuverlässig wählen, sie sind auch an den politischen Inhalten sehr interessiert. Das zeigte sich im Haus unter den Linden: 80 Besucher kamen am Dienstagabend. Eingeladen hatte der Seniorenbeirat auch die fünf Bürgermeisterkandidaten. Beide Seiten diskutierten lebendig miteinander.

CDU-Kandidat Paul Bischof betonte seine Kompetenz als Jurist, als Führungskraft, als jemand, der vor einer Entscheidung alle Seiten einbezieht und die sozialen Belange im Blick hat. Der aber auch glaubt, dass mit dem eingesetzten städtischen Geld größere Erfolge erzielt werden müssen.

Bruno Wollbrink (Einzelbewerber mit SPD-Parteibuch) verwies auf die Stärken der Stadt und die Erfolge der politischen Arbeit in seiner Zeit als Bürgermeister. Dazu gehört für ihn, dass Herford – anders als mehr als 50 Prozent der 396 Kommunen in NRW – nicht in der Haushaltssicherung steckt.

Keine Illusionen machte Herbert Even den Besuchern: Angesichts des strukturellen Haushaltsdefizits von 15 Millionen Euro werde auch die Altenarbeit von Einschnitten betroffen sein. Er versprach aber, den Mangel gerecht zu verteilen. Seine Aufgabenfelder für ältere Bürger: wohnortnahe Versorgung, barrierefreier Wohnraum, öffentlicher Personennahverkehr, Pflege und Teilhabe.

Lothar Wienböker bedauerte, dass in der Vergangenheit zu wenig gehandelt worden ist: Handeln für Herford, den Wahlslogan seiner Partei betonte der Liberale immer wieder. Heinz-Günther Scheffer (Liste 2004) sprach von den Besuchern als Wegbereitern, die auf ihrem Lebensweg bereits dort seien, wohin die Kandidaten noch wollten: im Alter. Deshalb sei es auch in ihrem Interesse, auf sie zu hören.

Nach bezahlbarem Wohnraum gefragt, verwies Wienböker auf die städtische Wohnbau (WWS), über deren Aufsichtsrat die Politik steuern könne. Deren Fehlschritte in Richtung Wirtschaftsunternehmen – Stichwort: Elsbachareal – sei in seiner Legislaturperiode korrigiert worden, ergänzte Wollbrink.

Für Bischof war der Verweis auf die WWS zu kurz gegriffen, vor allem, wenn sich die Nebenkosten zu einer zweiten, vollen Miete auswüchsen. Neben denjenigen, die wenig Geld zur Verfügung hätten, dachte Bischof, ein Fan des Hiddenhauser Projekts Jung kauft Alt, auch an Hauseigentümer. Gemeinsam neue Lösungen entwickeln, ist seine Devise.

Der Staat muss nicht für Bürger tätig werden, die genügend Einkommen haben, so Even. Der Markt werde – wie auch die Bauleitplanung – die Frage des bezahlbaren Wohnraums beantworten. Für Wollbrink stand im Vordergrund, dass die Bürger so lange wie möglich selbstständig leben können – dazu würden neben hauptamtlichen auch ehrenamtlichen Helfer beitragen. Und Scheffer? Der geriet ins Plaudern – über Erfahrungen von Bekannten und Verwandten, bis das Publikum ihn stoppte.

Für Diskussionsstoff sorgten später einige der schon in der Vergangenheit viel diskutierten Themen: Wall, Wallsteg und gestoppte Erhöhung der Zuschüsse für den Offenen Ganztag. Aufs Tapet gebracht hatte sie ein Wollbrink-Unterstützer aus dem Publikum, was nicht unkommentiert blieb.

Am Ende hatte Sozialpfarrer Holger Kasfeld, der die Veranstaltung moderierte, noch einen guten Rat zur Altersvorsorge: „Kaufen Sie sich eine Flasche Wein und trinken Sie ihn mit Freunden. Denn Freunde brauchen wir im Alter alle.“