FREIE WÄHLER zu den drohenden kommunalen Gebührenerhöhungen

München/Herford 19. Okt. 2010 Aiwanger: Misswirtschaft in Bund und Land schlägt jetzt auf die Bürger durch – Bundesleistungsgesetz gefordert

Vor dem Hintergrund der Rekord-Kommunalverschuldung mit erwarteten 14 Milliarden Euro Defizit bei den deutschen Kommunen im Jahr 2010 fordert Freie Wähler-Vorsitzender Hubert Aiwanger einen radikalen Kurswechsel in puncto Kommunalfinanzierung: „Die Zeit der Schönheitsoperationen ist vorbei, der Patient Kommune befindet sich in einer lebensbedrohlichen Situation. Wenn nicht sofort die Operation am offenen Herzen durchgeführt wird, können wir die Sterbebilder drucken lassen.“

Vor allem die explodierenden Sozialausgaben mit Ausgabesprüngen von 10-20% jährlich machen den Kommunen den Garaus, worauf diese als letzte Möglichkeit nur mit massiven Gebührenerhöhungen für die Bürger reagieren können, von Kindergartengebühren bis hin zu Müllgebühr. Aiwanger fordert deshalb ein Bundesleistungsgesetz, um die kommunalen Finanzprobleme in den Griff zu bekommen und gerecht zu verteilen: „Es kann so nicht weitergehen, dass der Bund ständig neue Nettigkeiten beschließt, die Länder den ausgeglichenen Haushalt anstreben und die Kommunen den Magenschuber abbekommen. Wir brauchen eine abgestimmte Politik zwischen allen Ebenen. Die Misswirtschaft in Bund und Land von Landesbankpleiten über Rettungsaktionen für Großbanken bis hin zu Milliarden-Großprojekten und Betrug im Gesundheitswesen haben zu der Haushaltsschieflage geführt, die jetzt über Mehrbelastungen voll auf die Bürger durchschlägt.“

Professor Andreas Pinkwart (FDP) gibt seine Ämter auf!

Herford, 21. Okt. 2010  Und wieder zieht einer die Reißleine . . .

Als Delegierter – damals noch langjähriges FDP-Mitglied (heute Freie Wähler) – war ich dabei, als Jürgen W. Möllemann, mit dem mich einst das Fallschirmspringen verband, den bis dahin vollkommen unbekannten „Chaos-Professor“ Andreas Pinkwart, der gerade frisch gebackener Vater geworden war, erstmalig auf dem Landesparteitag der FDP NRW „vorzeigte“ und uns Landesdelegierte aufforderte, ihn – „von Null auf 100“ – in den FDP-Landesvorstand zu wählen.

„Kennst Du den?“, fragte mich damals Dr. Lore Blanke, die ebenfalls als Delegierte am Landesparteitag teilnahm. „Der scheint ja Möllemanns neueste Trumpfkarte zu sein?“

Ende 2002 setzte Pinkwart sich – nach dem erzwungenen Rücktritt Jürgen  W. Möllemanns – gegen seine Mitkandidaten/-in Ulrike Flach, Rolf Köster und Joachim Schultz-Thornau („SchuTo“) – als neuer FDP-Landesvorsitzender durch.

Seine Entscheidung, zu gehen, verstehe ich voll und ganz.

Mit Pinkwart als Möllemanns Nachfolger verbindet mich somit der Abstand zur FDP.

Ich denke aber, dass uns weiterhin auch der „liberale Gedanke“ – eben eine freiheitliche Gesinnung – verbinden wird.

Heinz-Günther Scheffer

P.S. Ich hänge mal – interessehalber – eine Pressemitteilung an, die mir Pinkwarts damaliger Büroleiter Rudi Hielscher am 28. Oktober 2003 zusendete.

Pinkwart verlässt das „Schifflein“ FDP hoffentlich nicht wegen des „Liberalen Aufbruchs“ ausgerechnet Frank Schäfflers MdB? Ansonsten gäbe es allerdings eine weitere Gemeinsamkeit.

Pressemitteilung

Montag,  27. Oktober 2003

Pinkwart:

„Initiative Freie Demokraten in der FDP“ ist keine neue Bewegung, sondern sind nur singuläre, persönliche Ambitionen Einzelner!“

Zu den Äußerungen der Landesvorstandsmitglieder Stefan Grüll und Andreas Reichel zur sogenannten „Initiative Freie Demokraten in der FDP“ oder auch „Liberale Bewegung“ genannt im Focus und an anderer Stelle erklärt der Landesvorsitzende der NRW-FDP Andreas Pinkwart:

„Grüll und Reichel machen mit ihrer gezielten Desinformation den von vorneherein zum Scheitern verurteilten Versuch, die FDP zu destabilisieren. Sie repräsentieren keine Bewegung, sondern verfolgen lediglich isoliert ihre persönlichen Ambitionen. Sie versuchen Hirngespinste aufzubauen und Gerüchte zu streuen, die nicht den Tatsachen entsprechen.

Dazu stelle ich klar:

1.     Das Verhältnis zwischen Guido Westerwelle und mir basiert fest auf Vertrauen und gegenseitiger Unterstützung. Andere Verlautbarungen oder Presseberichte weise ich entschieden zurück.

2.     Die FDP-NRW ist mit Guido Westerwelle als Bundesvorsitzenden und mir als FDP-Landesvorsitzenden und stellvertretenden Bundesvorsitzenden der Garant für die Fortschreibung der Strategie der Unabhängigkeit und Eigenständigkeit der FDP insgesamt. Eine wie auch immer geartete Klientelpoltik wird es mit uns nicht geben.

3.     Damit befinden wir uns auf dem Fundament gemeinsamer Strategiepapiere und Beschlüsse der Partei. Der Landesvorstand, die Landtagsfraktion und die Landesgruppe NRW im Deutschen Bundestag stehen an unserer Seite.

Stefan Grüll und Andreas Reichel haben seit Monaten nicht mehr an den Sitzungen des Landesvorstandes teilgenommen. Durch die Art der Veröffentlichung ihrer Positionen entlarven sie ihre wahren Ziel:

Letztendlich wird der verzweifelte Versuch unternommen – über unberechtigte Kritik und falsche Darstellungen über den Zustand der NRW-FDP-, den Heimatverband von Guido Westerwelle zu destabilisieren und damit letztendlich Guido Westerwelle als Parteivorsitzenden.

Jedem Versuch der Destabilisierung der FDP werden Guido Westerwelle und ich in engem Schulterschluss entschieden entgegentreten.“

Presseberichterstattung vom 10. März 2010 zum BV „Höckerstraße 3 u. 5“

Herford, 10. März 2010      Herfords „Bruchbode“ steht vor dem Abriss
Das NRW-Ministerium für Bauen und Verkehr hat den Denkmalschutz des Gebäudes aufgehoben und damit den Abriss ermöglicht. Entstehen soll dafür ein Einkaufsgeschäft mit Glasfassade.

Von Moritz Winde

Herford (HK). Die Entscheidung ist gefallen: Das Ministerium für Bauen und Verkehr hat den Denkmalschutz für das Haus Höckerstraße 5 aufgehoben. Damit steht einem Abriss des ehemaligen Wittekindkinos nichts mehr im Weg. Schon in einem halben Jahr könnten die Bagger anrollen.

Zumindest, wenn es nach dem Investor Lührs City-Bau aus Stade geht. Prokurist Andreas Zimmermann hat sich gestern über den Beschluss aus Düsseldorf zufrieden gezeigt. »Diese positive Wendung ist erfreulich. Jetzt können wir mit den Arbeiten beginnen.« Wie berichtet, wollte der Projektentwickler die Häuser Höckerstraße 3 und 5 abreißen, um dort ein modernes Einkaufsgeschäft entstehen zu lassen. Bislang waren diese Pläne jedoch wegen des Denkmalschutzes des im 16. Jahrhundert erbauten Hauses Nummer 5 nicht realisierbar. Denkmalschützer, unter ihnen der Landschaftsverband Westfalen-Lippe, hielten vor allem eine mutmaßlich barocke Treppe für schützenswert.

Nach dem Ministerentscheid ist der Kampf um Herfords berühmteste »Bruchbude« nun entschieden. »Der Abrissantrag wird in den nächsten Tagen genehmigt«, bestätigte der städtische Baudezernent Dr. Peter Maria Böhm prompt. Die Abbruch-Erlaubnis begründete Ministeriumssprecher Stephan Heuschen gestern so: »Der Erhalt des Denkmals und die Nutzung in der bisherigen Weise sind nicht zumutbar. Zur Herstellung der Wirtschaftlichkeit müssten öffentliche Zuwendungen entweder als einmalige Sanierungsförderung in Höhe von etwa 1,1 Millionen Euro oder als laufender Betriebskostenzuschuss in Höhe von etwa 80 000 Euro jährlich gewährt werden. Diese Fördermittel stehen nicht zur Verfügung.« Auch eine andere zulässige Nutzung sei nicht erkennbar. Raban Woryna, Eigentümer des Hauses Höckerstraße 5, begrüßte die Entscheidung. »Nun kann ich endlich verkaufen.« Zehn Jahre habe seine Familie gekämpft, um eine zufriedenstellende Lösung zu finden. Aus eigenen Mitteln habe Woryna das Gebäude, das sich zuletzt in einem desolaten Zustand befand, nicht sanieren können.

Bürgermeister Bruno Wollbrink sieht die Aufhebung des Denkmalschutzes als ein wichtiges Signal für die weitere Entwicklung der Innenstadt. »Bei allem Respekt für den Denkmalschutz, den wir als Stadt mit einer langen Geschichte immer im Blick haben müssen, halte ich diese Entscheidung des Ministeriums für richtig«, erklärte das Stadtoberhaupt.

Es liege nun in der Hand des Investors, an dieser zentralen Stelle der City seine Pläne zu verwirklichen. Das Planungsbüro Lührs City-Bau, das bereits einige Projekte in Herford umgesetzt hat, will so schnell wie möglich neue Entwürfe auf den Tisch legen. Den ursprünglichen Plan, der sich am Original-Aussehen der beiden Häuser orientierte, hatte der Beirat für Stadtbildpflege seinerzeit abgelehnt. Andreas Zimmermann: »Ich stelle mir in der dunklen Höckerstraße nun eine helle Glasfront vor, die abends beleuchtet ist.«

Zu den Interessenten wollte Zimmermann sich nicht äußern. Nur so viel: »Es wird auf jeden Fall ein Magnetbetrieb, der mehr Besucher in die Innenstadt bringt.« In Erdgeschoss und 1. Stock des neuen Gebäudes sollen 900 Quadratmeter Verkaufsfläche entstehen, in der 2. und 3. Etage sollen Wohnungen gebaut werden.

Licht gibt Kraft!

Herford, 14. Okt. 2010    Siegfried Ebeling (79) bringt es auf den Punkt!

Wer hätte sich in diesen Tagen nicht für die ebenso professionelle wie rührende Rettung der 33 Mineros in Chile interessiert.

Das Wiedersehen zwischen den Kumpel und deren Angehörigen hat auch mich sehr gerührt.

Auch der strahlende Staatspräsident Sebastián Piñera durfte sich glücklich schätzen. Dennoch sollte das nicht darüber hinweg täuschen, dass die Kumpel vor dem Unglück unter schlechtesten Bedingungen ihren Job verrichtet haben.

So stammen die chilenischen Arbeitsgesetze bis heute aus der Zeit des  Militärdiktators Pinochet.

Die bestens organisierte und vor allem gelungene Rettungsaktion, von welcher es heißt, dass sie rd. 16 Millionen Dollar gekostet habe, mag da ein Silberstreif für die arbeitende Bevölkerung Chiles und deren Arbeitsbedingungen sein.

Bleiben wir aber bei dem tragischen Grubenunglück. Immer wieder fiel den Älteren unter uns in diesen Wochen der Vergleich mit dem „Wunder von Lengede“ 1963 ein. Ich war 10 Jahre alt. Mit einem Strohhalm habe ich damals in meiner Milch die legendäre rettende Lengeder „Luftblase“ nachzuspielen versucht.

Damals, am 24. Oktober 1963, war die spektakuläre Bergungsaktion  in der Eisenerzgrube Lengede-Broistedt im niedersächsische Lengede der Blickpunkt der Welt. Bundeskanzler Ludwig Erhard sprach vor Ort mit dem eingeschlossenen Kumpel Siegfried Ebeling (79).

Ebeling wurde in diesen Tagen wiederholt von den Medien interviewt.

In einem der Interviews sagt Ebeling: „Die meisten sind noch gut bei Kräften und einige führen sogar Freudentänze auf und umarmen alle. Dazu waren wir damals nicht in der Lage, obwohl wir auch froh waren, rausgekommen zu sein.“

Und jetzt kommt’s: „Geholfen hat den Männern da unten sicherlich auch das Licht, das sie bekommen haben. Licht gibt Kraft!

Mit der Aussage Siegfried Ebelings schließt sich der Kreis bis hin in’s ostwestfälische Herford: „Licht gibt Kraft„. Der Umkehrschluss müsste demnach lauten: „Ohne Licht keine Kraft!

Lassen wir Herford nicht zu einer „kraftlosen“ Schlafstadt mutieren!

Unbeleuchtete Straßen sind das falsche Signal und zudem eine Gefahr für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger und damit für unser aller Wohlbefinden!

Glück auf!

Heinz-Günther Scheffer

Bitte keine Straßensperre/Fahrbahnverengung zur City-Kirmes!

Herford, 05. Okt. 2010 Sparen darf sich nicht in der Nachtabschaltung erschöpfen!

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Sobek,

bitte gestatten Sie mir, im Hinblick auf die in’s Haus stehende City-Kirmes 2010, die – unter städtischer Trägerschaft und Begleitung – besonders auch bzgl. der uns erfreulicherweise treu gebliebenen zahlreichen Schausteller – gewiss wieder ein Erfolg wird, erneut einen „alten“ Punkt ansprechen zu dürfen.

Im Sinne besonders der getroffenen und noch zu treffenden Sparmaßnahmen der Stadt Herford möchte ich – wie in den Jahren zuvor – meiner Hoffnung Ausdruck geben, dass in diesem Jahr darauf verzichtet wird, mit unverhältnismäßig hohem Aufwand eine Spur der Straße „Auf der Freiheit“ zu sperren, um dort genau 1(!) Fahrgeschäft zu installieren. Vergleiche Fotodokumentation der Vorjahre.

In der Vergangenheit http://www.liste2004.de/photostack_2007/2007_2/038_eine_frage_von_aufwand_und__nutzen/ musste ich bekanntlich feststellen, dass es allein für die Sperrung (Fahrbahnmarkierungen, Beschilderung, Entnahme von Begrenzungspfählen, Einbau von Kaltbitumen etc.) des Einsatzes etlicher Handwerker und beaufsichtigender wie abnehmender Stadtbediensteter bedurfte, vom etwas zügigeren Rückbau einmal ganz abgesehen.

Aufwand und Nutzen stehen hier in keinem Verhältnis, zumal die Nachfrage der Schausteller bzgl. dieses uns erhalten gebliebenen Festes ungebremst und der Erfolg – spielt das Wetter mit – vorprogrammiert ist.

Solche entbehrlichen Maßnahmen sollten wir den Bürgerinnen und Bürgern nicht zumuten, nachdem unter dem Motto: „Moderne trifft Mittelalter“, die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung erfolgt, oder – wie gestern im Schulausschuss thematisiert – z.B. neue(!) Böden der Grundschule „Altensenner Weg“ der Zerstörung preisgegeben werden, weil kein Geld für die Reparatur der durchregnenden Fenster mehr bereit gestellt werden kann, oder die Räume im Dachgeschoss der „Wilhelm-Oberhaus-Schule“ nicht geheizt werden können, weil die Kapazität des Heizkessels nicht reicht und auch hier die Mittel zur Mangelbeseitigung fehlen.

Gern erwarte ich Ihre Nachricht.

Mit freundlichem Gruß
HG Scheffer

„Kaufhof“ und „ÖPNV“ werden uns weiter beschäftigen!

Herford, 05. September 2010 Zur Nachberichterstattung zur Ratssitzung am 01. Oktober 2010

„Als ich heut früh in einer Herforder Arztpraxis im Wartezimmer saß, wurde ich sogleich auf den verlorenen Verwaltungsgerichtsprozess der Stadt Herford sowie die Erhöhung der Abwassergebühren etc. angesprochen. Von dem verlorenen Prozess – die  Abrechnung der Straßenreinigungsgebühr /Winterdienst betreffend – hatte ich üblicherweise aus der Presse erfahren. Zur Erhöhung der Abwassergebühren sowie den Themen „Kaufhof“ und „ÖPNV“ konnte ich Stellung beziehen.“ So Heinz-Günther Scheffer, Ratsmitglied der UWG Liste 2004 – Initiative für Herford„.

Das weitere Vorgehen in Sachen Nutzung des ehemaligenKaufhof-Areals“ und Entscheidungen zum ÖPNV waren schließlich wesentliche Punkte in der Ratssitzung am Freitag am Freitag.

Eingangs der Ratssitzung wurde unsere offizielle Ratsanfrage in Sachen mangelnder Beteiligung der „fraktionslosen“ Ratsmitglieder an relevanten Informationen zu wesentlichen Entscheidungen durch den Bürgermeister „beantwortet“.

Der Bürgermeister bestätigte bei der Gelegenheit, dass hinter den vier „fraktionslosen“ Ratsmitgliedern mithin 9 %(!) der Herforder Wählerinnen und Wähler (ca. 2.300 Herforder Wählerinnen und Wähler) stehen.

Davon entfallen bekanntlich 820 Wählerinnen und Wähler auf die Liste 2004 – Initiative für Herford“ (Lediglich 20 Stimmen fehlten uns am Fraktionsstatus).

Obwohl der Bürgermeister – unzutreffenderweise – bestritt, die vier „fraktionslosen Ratsmitglieder“ seien zu wesentlichen Entscheidungen in zahlreichen Fällen ohne entscheidungsrelevante Informationen, zeigte die Ratssitzung deutlich, dass – wie gehabt – wiederum sehr wesentliche Informationen fehlten und fehlen.

Die Antworten des Bürgermeisters waren zum Teil gar dazu geeignet, den Eindruck zu vermitteln, als sei die offizielle Nachfrage unbegründet. Der Sitzungsverlauf hat diesbezüglich einmal mehr den Gegenbeweis erbracht.

In Sachen künftige Nutzung des ehem.Kaufhof-Areals“ ist der Hergang bekannt.

Bzgl. meiner Aussagen aus Mai 2010 http://www.liste2004.de/press/herforder-loesung-fuer-das-ehemalige-kauhof-areal hat sich insofern nichts geändert.

Die Verwaltung hat im Frühjahr 2010 zunächst – quasi im „closed shop-Verfahren“ – eine Vorentscheidung für das mit „Herforder Lösung“ bezeichnete Konzept „Gundlach/Schlattmeier“ getroffen. Man erinnere sich an die Pressemitteilungen, Verwaltung könne solche Dinge auch allein – also selbst ohne Ratsbeteiligung – entscheiden, von der Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger und zum Beispiel des örtlichen Einzelhandels einmal ganz abgesehen.

Ich hatte gehofft, dass wir nun wie Städte, die in der heutigen Zeit ein solches Konzept umsetzen wollen, gehandelt hätten – nämlich professionell. Aber woher soll  Verwaltung wissen, wie man in solchen Fällen tunlichst vorgeht. Die nötige Erfahrung hat sie schließlich erst, wenn ein solches Projekt realisiert worden ist.

Ansonsten scheinen uns bewährte Vorgehensweisen, wie ich sie nun im sechsten Jahr in vergleichbaren Städten verfolge, nicht zu scheren?

Denn bzgl. der Plausibilität des Konzeptes „Gundlach/Schalltmeier“ hat sich seit Mai 2010 bzw. der Ratssitzung am 18. Juni 2010 nichts getan. Zur Begründung war auch seitens der Prokjektentwickler gar von Sommerpause etc. die Rede.

Natürlich haben sich – üblicherweise – potentielle Mietinteressenten bei  dem  aktuellen Projektentwickler Gundlach/Schlattmeier – und evtl. auch bei der Wirtschaftförderung der Stadt(?) – gemeldet.

In Beantwortung unserer Ratsanfrage zum Thema ehem. „Kaufhof-Areal“ bestätigt die Verwaltung i.ü. schriftlich, dass sie nicht einmal wisse, weshalb die ITG Düsseldorf den Standort Herford aufgegeben habe. Kaum zu glauben.

Dennoch haben die Verwaltung – und am Freitag mehrheitlich auch der Rat – quasi den Zuschlag für das Konzept „Gundlach/Schlattmeier“ erteilt. Anschließend hat der HVV-Aufsichtrat weitergehende Beschlüsse – freilich mit dem „Verfalldatum“ 30. Juni 2011 – gefällt.

Da ich mich – wie gesagt – im sechsten Jahr intensiv mit der Realisierung eines tragfähigen Nutzungskonzeptes für das ehem. „Kaufhof-Areal“ sowie der professionellen Projektentwicklung befasse, sage ich noch einmal, dass das jetzt vorliegende Konzept – leider – nicht trägt.

Der Wettbewerb sieht das übrigens ganz „relaxt“. So heißt es von dort u.a.: „Machen Sie mal, wenn Sie meinen, dass Sie mit der Verfolgung Ihrer „Herforder Lösung“ Erfolg haben. Wir können gern anschließend ein Gespräch führen. Insgesamt hat die Stadt Herford dann ein weiteres Jahr verloren. Klar ist dann aber auch eines: Es wird dann niemand mehr die 3,14 Millionen Euro für das ehem. „Kaufhof-Areal“ bezahlen.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Für Rückfragen stehe ich gern jederzeit zur Verfügung.

HG Scheffer

Herforder Bürgermeister erschien als einziger ohne Amtskette

Quedlinburg/Herford, 03. Okt. 2010

80 Bewerber auf Brautschau

VON ANDREAS BÜRKNER

Herforder Bürgermeister erschien als einziger ohne Amtskette

Die Bürgermeister der Unionsstädte (v.l.) Klaus Burhenne (Hann. Münden), Eberhard Brecht (Quedlinburg), Susanne Lippmann (Hameln), Dirk-Ulrich Mende (Celle) und Bruno Wollbrink (Herford). (FOTO: ANDREAS BÜRKNER)

Quedlingburg mz. Als sich Ende 1989, Anfang 1990 der Runde Tisch in Quedlinburg konstituierte, war Gottfried Biller plötzlich der einzige anwesende Kirchenvertreter. Doch weil nach dem Vorbild anderer Städte ein solcher die Leitung übernehmen sollte, blieb ihm nur eines – er machte es einfach.

Dieser Rückblick zum Festakt, umrahmt von Michelle Pfeifer (Klavier), Romy Jakob (Gitarre) und Niels Ziegelasch (Saxophon) von der Kreismusikschule Harz, anlässlich des 20. Jahrestages der Deutschen Einheit und des 20-jährigen Jubiläums der Gründung der Städteunion im Festsaal des Rathauses gehörte zu den emotionalsten Momenten.

Gerade das Engagement über die eigentliche Tätigkeit hinaus und der Einsatz für die Demokratie und Freiheit waren die treibenden Kräfte, die zum Sturz des Systems und der Wiedervereinigung führten. Dass Biller in dieser Veranstaltung allerdings eher für die Durchführung des Quedlinburger Musiksommers zum Ehrenbürger ernannt wurde, zeigt eine andere Seite des Kirchenmusikdirektors. Den gleichen Titel bekam auch Prof. Dr. Siegfried Behrens aus Lemgo für den Aufbau des Münzenbergmuseums.

Doch woran erinnern sich die neuen Oberhäupter der Unions-Städte Celle, Hameln, Hannoversch Münden und Herford, die allesamt der Einladung in die Weltkulturerbestadt Quedlinburg gefolgt waren, wenn sie über das Erbe der Amtsvorgänger, die Kooperation als auch das Zusammenwachsen der Deutschen nach 20 Jahren Bilanz ziehen sollen.

Quedlinburgs Bürgermeister Dr. Eberhard Brecht lobte die gemeinsam erreichten Erfolge, die sich im Städteunionshaus, dem Aufbau der Verwaltung und den vielen Kontakten zwischen Familien, Vereinen, Institutionen oder Kirchen zeigen würden. Er hätte sich aber wie die Mehrheit der Ostdeutschen den Nationalfeiertag im vereinten Deutschland eigentlich erst am 9. Oktober gewünscht. „An jenem Tag im Jahr 1989 haben 70 000 Menschen in Leipzig für jedermann dokumentiert, dass die DDR-Bevölkerung nicht mehr von ihrem Ziel einer gesellschaftlichen Veränderung abzubringen ist, und das mit ausschließlich friedlichen Mitteln.“

Für ihn stehe dieses Datum für den Erfolg der ersten friedlichen Revolution in Deutschland. Brecht erinnerte an den Mauerfall am 9. November 1989 und den „überaus herzlichen Empfang von uns DDR-Bürgern im Westen“, wofür sich die Quedlinburger mit einem großen Stadtfest am 6. Januar 1990 revanchierten.

In dieser Phase habe auch „die Brautschau“ begonnen. „80 Bewerber hätten Interesse an einer Partnerschaft mit Quedlinburg gehabt“, sei ihm zu Ohren gekommen, doch letztlich habe sich die damalige Stadtverwaltung unter Bürgermeister Reinhard Lukowitz für eine Union aus Städten entschieden, die eines einte: Fachwerkbau.

Susanne Lippmann beanspruchte allerdings den Status des Erstpartners: „Bereits seit 1987 hatten wir uns um Quedlinburg bemüht, was aber die Staatsmacht in Berlin nicht wollte.“ Der Leiter der Volkshochschule habe bei einem Besuch im Ostharz im Mai 1989 sogar den Pförtner mit 20 DM bestochen, um zu Lukowitz vorzudringen und ihn über den Wunsch zu informieren, welcher nach der Grenzöffnung mit einem Gegenbesuch reagierte. Für Dirk-Ulrich Mende, Oberbürgermeister von Celle, bedeutet die Städteunion „gelebte Wiedervereinigung.“ Jeder Partner habe mit dem geholfen, was er am besten konnte, listete Hannoversch Mündens Stadtchef Klaus Burhenne sogar fast nostalgisch wirkende Bürotechnik auf, die damals übergeben wurde, wie „Kopierer mit Druckpatrone, Schreibmaschine oder Diktiergerät“. Der Herforder Bruno Wollbrink, der einzige, der ohne Amtskette erschien, führte dies auf die Finanzsituation in Nordrhein-Westfalen zurück. Brecht entdeckte darin weitere finanzielle Potenzen für Quedlinburg.

Genau wie ihre Amtsvorgänger trugen sich die fünf aktuellen Stadtoberhäupter ins Goldene Buch der Stadt Quedlinburg ein und untermauerten damit das Bündnis. Bruno Wollbrink brachte das Anliegen auf den Punkt, als er meinte: „Wir wären gut beraten, weiter an der Städteunion zu arbeiten.“ Nachdem sich Biller und Behrens ebenso ins Goldene Buch eingetragen hatten, wurden noch die Stadträte seit 1990 für 20-jährige Tätigkeit ausgezeichnet. Doch nur Dieter Schmidt erschien, Barbara Knöfler und Dr. Christian Schickardt waren verhindert.

Scheffer: Auf unsere Ratsanfragen wurde z.T. widersprüchlich reagiert.

Herford, 03. Okt. 2010  Unsere offiziellen Ratsanfragen zur Ratsbeteiligung und zur Nutzung des ehem. „Kaufhof-Areals“ bleiben offen!

„Es ist daher erforderlich – neben unserer Pressemitteilung zum ÖPNV – nachfolgend noch einmal auf unsere offiziellen Ratsanfragen zur Ratssitzung am 01. Okt. 2010 i.S.

abzuheben“, sagt Heinz-Günther Scheffer, Ratsmitglied der UWG Liste 2004 – Initiative für Herford„.

Zur Einbeziehung der fraktionslosen Ratsmitglieder

Die z.T. widersprüchlichen Antworten der Verwaltung auf unsere konkreten und vor allen Dingen begründeten offiziellen Ratsanfragen zur Sitzung des Rates am 01. Oktober 2010 stellen wir gern zur Verfügung.

Noch während der Ratssitzung am Freitag war wiederum festzustellen, dass es besonders auch bei den fraktionslosen Ratsmitgliedern, die immerhin 9 % der Herforder Wählerinnen und Wähler zur Kommunalwahl 2009 vertreten – z.T. aus „Unkenntnis“ – ganz erhebliche Informationsdefizite gab und weiter gibt.

Wofür gibt es schließlich ganz bewusst vom Bürgermeister einberufene „Elefantenrunden“, in welchen zusätzliche Informationen – auch aus den Aufsichtsratssitzungen – gegeben werden, von denen vorausgesetzt und unterstellt wird, dass die entscheidungsrelevanten Details den Fraktions- und damit den jeweiligen Ratsmitgliedern z.B. in den Fraktionssitzungen und den Sitzungen unmittelbar vor den Ratssitzungen weitergeben werden.

Dies auch, zumal die z.T. sehr „abstrakten“ Ratsvorlagen bekanntlich oft auf die letzte Sekunde, oder erst als „Tischvorlage“ zur Verfügung stehen.

„Und mit den Vorlagen verhält es sich ja eben – Urton auch von Pressevertretern – oftmals nicht anders als mit den Protokollen, von denen der Mitarbeiter der Verwaltung für Ratsangelegenheiten mir am 01. Sept. 2010 im persönlichen Gespräch im Hansezimmer eröffnete, man habe sich bezüglich der Mitnahme von Wortbeiträgen in Protokollen innerhalb der Verwaltung darauf verständigt, dass man sich  – nach deren Stärke – auf die Beiträge der Fraktionen beschränke“, so Scheffer.

„Wenn es aus berufenem Munde heißt,  dieses „Verständnis“ betreffe  angeblich gleichermaßen auch die Berichterstattung der örtlichen Medien, so vermag ich das nicht zu beurteilen, stelle allerdings fest, dass das zumindest – auch aktuell – für unsere Beiträge zu gelten scheint?“


Zur evtln. künftigen Nutzung des ehem. „Kaufhof-Areals“

Hier gelten die vorstehenden Ausführungen zunächst einmal analog.

„Es ist mir z.B. vollkommen unverständlich, dass die Verwaltung auf meine Frage, ob man wisse, weshalb die Projektentwicklungsgesellschaft ITG Mitte Dezember 2009 den Standort Herford aufgegeben habe, mit „Nein“ antwortet. Dies will „man“ doch bitte wissen, oder“? Die Frage jedenfalls stellt Heinz-Günther Scheffer.

Die örtlichen Printmedien haben – neben den Gesprächen mit den potentiellen Investoren – u.a. bezüglich ihrer Gespräche mit den ortsansässigen Textilunternehmen Ahlers, Brax und Brinkmann berichtet; auch darüber, in welchem Maße man sich zu engagieren bereit ist, zumal diese – aus dem Firmeninteresse heraus vollkommen verständlich – ihre „outlets“ ausbauen, die auf dem Firmen-Campus anerkannte hausinterne Mieten auslösen.

Weshalb sollten die Firmen also künftig Mieten im 2-stelligen Bereich pro Quadratmeter bezahlen und dafür verkehrstechnisch „schlechter“ erreichbar sein?

Vor allen Dingen stellt sich die Frage, wer denn dann – außer diesen ortsansässigen und überregional bekannten Firmen – Interesse an der Anmietung von Flächen in der jetzt geplanten „MiniMall“ haben/behalten könnte.

Wer bleibt also derzeit als potentieller Mieter?

Bisher gibt es lediglich Anfragen, von denen jeder weiß, wie sie zu bewerten sind. Und natürlich hat der Projektentwickler ohne Zusagen der Stadt keine Planungssicherheit. „Die Katze beißt sich gewissermaßen in den Schwanz“.

Deshalb wäre eine vorangestellte fachkompetent moderierte Auslotung aller Konzepte und Vorgehensweisen von wegweisender Bedeutung gewesen.

Wenn es in der gestrigen Presseberichterstattung der örtlichen Printmedien heißt, die Fraktionsvorsitzende der SPD, Christa Jahnke-Horstmann, habe den „bemerkenswerten“ Entwicklungsfortschritt des Projektes begrüßt, so stehen wir doch im Grunde – drei Monate nach der Ratssitzung am 18. Juni 2010 – derzeit weiterhin quasi bei „Null“.

Auch vor dem Hintergrund sind am Freitag – ohne jede weitergehende kompetente Befassung – wesentliche (Fehl-)Entscheidungen getroffen worden.

Dies i.ü. – trotz des von dem Löhner Bürger Brumberg angezettelten Herforder Bürgerbegehrens  bezüglich ausgerechnet der Pylonen am Bergertor – wiederum ohne jede Bürgerbeteiligung oder auch nur die Beteiligung des örtlichen Einzelhandels.

Scheffer geht davon aus, dass sich sehr bald herausstellen wird, dass schon die jetzt angestrebte Größe der „Herforder Lösung“ dazu führen wird, dass sich das Konzept „Schlattmeier/Gundlach“ wirtschaftlich leider nicht rechnen lässt.

„Wenn ich dann am Freitag – zufällig – während der Sitzung einen Anruf des Grundbucheigentümers des ehemaligen „Film-Studios“ erhalte und dieser mir bestätigt, dass Schlattmeier/Gundlach noch nicht einmal in Kontakt zu ihm als nächstem – auch „strategisch wichtigen“ – Nachbarn getreten sind, so ist das für mich nachgerade alarmierend,“ so Scheffer.