Bürgerentscheid zum Thema Kunst – als habe Herford keine anderen Sorgen!

Herford, 11. Juni 2010  Ratsmitglied Scheffer („Liste 2004“) zum für die Innenstadtentwicklung wichtigen Konzept für das ehem. Kaufhof-Areal

„Als gäbe es nicht wesentlich wichtigere Punkte, die die Erprobung des Bürgerentscheides gerechtfertigt hätten“, sagt Ratsmitglied Heinz-Günther Scheffer („Liste 2004„) bezüglich des kostenträchtigen Bürgerentscheides zur befristeten Kunstinstallation Dennis Oppenheims am Herforder Bergertor.

Bereits am kommenden Freitag soll der bisher nicht einmal im Ansatz informierte Stadtrat beispielsweise eine konkrete Handlungsempfehlung zur Umsetzung eines für die künftige Innenstadtentwicklung immens wichtigen Konzeptes auf dem ehemaligen Kaufhof-Areal abgeben.

Dabei wurde bisher lediglich eines(!) der von Stadtkämmerer Schürkamp und Bürgermeister Wollbrink in die engere Auswahl genommenen, der Verwaltung vorliegenden sechs Konzepte für die Entwicklung des ehemaligen Kaufhof-Areals am 27. Mai 2010 den Ratsmitgliedern Wolfgang Rußkamp (CDU), Christa Jahnke-Horstmann, Hans-Jürgen Rühl (beide SPD), Angela Schmalhorst (Bündnis 90 / DIE GRÜNEN), Lothar Wienböker (FDP) und Heinz-Günther Scheffer („Liste 2004“) vorgestellt.

Information zur „Entwicklung des Kaufhof-Projektes“ hatte es in der Einladung Dieter Wulfmeyers vom 21. Mai 2010 an die Fraktionsvorsitzenden sowie die vier „fraktionslosen“ Ratsmitglieder, von denen lediglich Scheffer der Einladung gefolgt war, geheißen.

Nach Abwägung aller Aspekte sei die Verwaltungsleitung einvernehmlich zu der Auffassung gelangt, dass das von dort als „Bestandslösung“ bezeichnete, erst im Vorentwurfsstadium befindliche Konzept des Hannoveraner Unternehmens Gundlach in Verbindung mit dem Herforder Büro Schlattmeier die verwaltungsseitigen Bewertungskriterien am besten erfülle, eröffnete der Bürgermeister den lediglich 6 anwesenden Ratsvertreter/-innen.

„Wenn ich mir nach der Präsentation Dieter Wulfmeyers die Frage erlaubt habe, ob mein Eindruck richtig sei, dass die Verwaltung bereits eine Entscheidung bezüglich des ganz offensichtlich favorisierten, von dort als „Herforder Lösung“ bezeichneten Vorentwufs gefällt habe, so wurde die Frage vom Bürgermeister  auffällig „scharf“ zurückgewiesen“, so Scheffer.

„Im nächsten Augenblick erfolgte dann jedoch bereits – insofern durchaus auch für mich mit Überraschungseffekt – ausschließlich die inzwischen auch den Medien zu entnehmende Präsentation der „Herforder Lösung“ durch die Herren Dr. Böger (Firma Gundlach, Hannover) und Schlattmeier“.

Lediglich dieses Konzept solle weiterverfolgt werden, erklärte Wollbrink den  anwesenden  sechs Ratsvertretern/-innen.

„Sah ich mich zu dem Zeitpunkt noch in guter Gesellschaft mit den anwesenden Fraktionsvertretern/-innen, sich – angesichts eben auch der großen  Bedeutung eines schlüssigen Konzeptes auf dem ehemaligen Kaufhof-Areal für die wichtige Innenstadtentwicklung Herfords – auch die übrigen Konzepte präsentieren und begründen zu lassen, so sind wir am  27. Mai mit der wechselseitigen Zusage auseinander gegangen, dass sich die Fraktionen – nach den Fraktionssitzungen am letzten Montag – bezüglich des weiteren Vorgehens melden würden“, weiß Scheffer zu berichten.

Dem Vorgehen hatte sich auch Wollbrink angeschlossen, der zuvor noch den Standpunkt vertreten hatte, man sei verwaltungsseitig nicht einmal verpflichtet gewesen, den Rat, bzw. auch nur Teile des Rates in die bereits von dort getroffenen Entscheidungen einzubeziehen.

Ungeachtet dessen wurde dann allerdings bereits anderen Tages auch gegenüber den örtlichen Medien ausschließlich die bis dahin lediglich von Teilen der Verwaltungsspitze favorisierte „Herforder Lösung“ präsentiert und exponiert.

Parallel dazu wurden auch bereits die sich weiterhin „im Rennen“ glaubenden übrigen Projektentwickler von Dieter Herrn Wulfmeyer darüber informiert, dass man sich in Herford bezüglich der Entwicklung des ehemaligen „Kaufhof-Areals“ anderweitig entschieden habe. Sollte das Konzept, für welches man sich entschieden habe, nicht zum Tragen kommen, komme man auf die Angelegenheit zurück.

Eine Entscheidung der Fraktionen, bzw. des Rates war damit bereits im Vorfeld obsolet.

Scheffer: „Natürlich stellt sich die Frage, ob es klug ist, dass hier – ja, „aus einem Bauchgefühl heraus“ – von 2-3 Entscheidungsträgern eine Entscheidung für  erste Vorentwürfe einer Art „Mini-Mall“ mit einem geplanten „Shop-in-Shop-System“ getroffen wird.“

Und Scheffer weiter: „Grotesk ist in dem Zusammenhang jedenfalls, dass wir – exakt parallel zu dieser gravierenden, bereits unmittelbar anstehenden Entscheidung – wg. des vergleichsweise minderschweren Projektes „Fünf Tore fünf Orte“ in Herford gar den Bürgerentscheid proben, während ein solch bedeutsames Projekt für die überlebenswichtige Innenstadtentwicklung Herfords gänzlich ohne Ratsbeteiligung abgewogen und von 2-3 Personen entschieden wird.

Wie erklären wir das den Bürgerinnen und Bürgern Herfords? Besonders denen, die derzeit samstags auf dem Linnenbauerplatz „ihre Stimme für Herford“ (gegen die Pylonen?)“ abgeben, fragt Scheffer.

„Es geht gerade bezüglich der Wichtigkeit des Konzeptes für das ehemalige Kaufhof-Areal auch darum, im Vorfeld einer Entscheidung – fachlich moderiert – den verantwortlichen Versuch zu unternehmen, zumindest einigermaßen objektiv abwägen zu können, ob die alternativen Konzepte – schon allein in den präsentierten Zahlen sowie vor dem Hintergrund der wichtigsten Parameter und Zwänge – für unsere Innenstadtentwicklung realistisch erscheinen.

Wenn ich mich in den letzten 5 Jahren – im Sinne eines Beitrags zur Beseitigung des jahrelangen „Kaufhof-Leerstandes“ – im Detail mit der Materie befasst habe, so kenne ich keine Stadt, in welcher eine solche Entscheidung ohne den freilich verantwortlichen Stadtrat sowie – spätestens vor dem nächsten Schritt – die interessierten Bürgerinnen und Bürger getroffen worden wäre.“ Siehe dazu auch: http://www.liste2004.de/press/herforder-loesung-fuer-das-ehemalige-kauhof-areal  (einfach d’rauf klicken)

Interessierte Bürgerinnen und Bürger finden die Tagesordnung zur Ratssitzung unter https://sdnet.krz.de/herford/tops.do?tid=MiyHc0CfsGSv7Qm9GJ

Dort scrollen sie unter TOP A.5 nach rechts, bis sie auf das Symbol für die Vorlage stoßen. Dann „V“ anklicken.

heutige PM des Bürgermeisters zur „Geschwister-Scholl-Schule“

Herford, 09. Juni 2010  Eine Schließung der Geschwister-Scholl-Realschule steht nicht zur Debatte!

Anlässlich der heutigen Demonstration von Schülern und Eltern der Geschwister-Scholl-Realschule für den Erhalt ihrer Schule stellen Bürgermeister Bruno Wollbrink und Schuldezernentin Jutta Decarli fest:

„1. Den Einsatz der Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrerschaft für ihre Schule begrüßen wir. Es ist ihr gutes Recht, sich in der Öffentlichkeit Gehör zu schaffen. Das große Engagement der Schulgemeinde verdeutlicht die große Identifikation mit der Schule. Und auch die Stadtverwaltung weiß um die Bedeutung der Realschulen in Herford insgesamt und die Geschwister-Scholl-Realschule im Besonderen. Hier wird eine hervorragende pädagogische Arbeit geleistet.

2. Die Geschwister-Scholl-Realschule wird nicht geschlossen werden und sie wird auch nicht in eine Hauptschule umgewandelt werden. Eine solche Abwicklung wäre für uns undenkbar. Wer solche Behauptungen ins Spiel bringt, handelt unverantwortlich, spielt mit den Ängsten von Schülerinnen und Schülern, Eltern und Lehrerschaft.

3. Die Schulden, die wir heute machen, müssen unsere Kinder morgen bezahlen. Die Finanzkrise der öffentlichen Hand hat sich in den vergangenen Monaten noch weiter verschärft. Deshalb müssen wir uns auch darüber Gedanken machen, wie viele Schulgebäude wir in Zukunft in Herford noch benötigen und finanzieren können.

4. Die zukünftige Schulpolitik des Landes ist absolut offen. Derzeit fehlen uns die Grundlagen, um langfristig bindende Entscheidungen zu fällen. Die finanziellen Mittel aus dem Konjunkturpaket II dürfen wir nur für Standorte einsetzen, die mindestens 20 Jahre genutzt werden. Diese Garantie können wir aber derzeit für den Schulstandort Wiesestraße nicht geben. Sollte der Schulstandort Wiesestraße langfristig aufgegeben werden, wird die Geschwister-Scholl-Realschule an einem anderen Standort weitergeführt. Denn es bleibt dabei: Die Zukunft der Geschwister-Scholl-Realschule wird von uns nicht in Frage gestellt.

5. Wegen der unklaren Schulpolitik des Landes und der demografischen Entwicklung ist eine Anpassung der Schulentwicklungsplanung für die weiterführenden Schulen in Herford zwingend notwendig. Diese werden wir im Herbst beginnen. In diesen Prozess werden die Politik, die Schulen, Eltern, Schülerinnen und Schüler miteinbezogen werden. Wenn diese Beratungen abgeschlossen sind, werden die dann notwendigen Investitionen in den Schulstandort Wiesestraße aus einem anderen Finanztopf mit stadteigenen Mitteln erfolgen.“

Bürgeranfrage in Sachen „Geschwister-Scholl-Schule“

Herford, 08. Juni 2010   Ratsmitglied Scheffer („Liste 2004“) zu Bürger-
nachfragen hinsichtlich der Schließung der GSS

Sehr gerehrte Frau Weickenmeier,
liebe Petra,

zunächst einmal recht vielen Dank für Deinen Brief vom 02. Juni 2010!

Wenn ich Dir zugesagt habe, mich bzgl. der Pläne des Bürgermeisters, bzw. der Verwaltung hinsichtlich der „Geschister-Scholl-Schule“ entsprechend zu informieren, so ist das auch in diesem Fall – leider auch für mich als Ratsmitglied – wieder einmal schwieriger als Du Dir gewiss vorzustellen vermagst.

Denn natürlich sollte man davon ausgehen können, dass zumindest die 44 Ratsmitglieder seitens des Bürgermeisters, bzw. der Verwaltung im Falle solch gravierender Entscheidungen frühzeitig und vollständig informiert werden.

Schließlich ist es in der Funktion eines gewählten Bürgervertreters unsere Aufgabe, die Interessen der Bürgerinnen und Bürger Herfords zu vertreten. Um dieser Aufgabe auch nur halbwegs gerecht werden zu könen, kommt es darauf an, die Entscheidungsgründe und -wege zu kennen.

Und obwohl der Bürgermeister bekanntlich – selbst im städtischen Internetauftritt – ständig von Transparenz und Begrifflichkeiten wie „Bürgerkommune“ etc. spricht, muss auch ich mir die notwendigen Informationen in aller Regel wie Sherlock Holmes zu erarbeiten versuchen.

Das permanente „Mauern“ der Verwaltung wird dann häufig mit der Sorge begründet, dass die informierten Ratsmitgleider  bzgl. der Informationen kein Stillschweigen bewahren. Was für eine Art der „Zusammenarbeit“.

Dass dann keine Informationen fließen und dennoch – manchmal halt auch unzutreffende Informationen – durchsickern, ist einer ganzheitlichen wegweisenden und damit konstruktiven Zusammenarbeit zwischen Rat und Verwaltung natürlich nicht förderlich, bzw. macht diese obsolet.

Verwunderlich ist auch in dem Gesamtzusammenhang der Umstand, dass wir Bürgermeister und Rat gerade erst im Herbst letzten Jahres neu gewählt haben.

Denk mal zurück an den Wahlkampf. War da von solch einschneidenden Maßnahmen, wie wir sie aktuell verkünden, die Rede? Nein!

Es war besonders der Bürgermeister, der allenthalben „heile Welt“ verkündet hat. Nun muss die allgemeine Wirtschaftskrise herhalten, die sich doch bitte – wie Du bestätigen wirst – lange vor der Kommunalwahl mehr als deutlich abzeichnete.

zurück zu Deinem Schreiben:

Besonders schmerzlich ist es, wenn Schulleitung, Eltern sowie Schülerinnen und Schüler „rätseln“ müssen, ob zum Beispiel der Schulstandort aufgelöst wird.

Da wurde zunächst einmal die Sitzung des Schulausschusses nach hinten verschoben.

Dann trafen am WE Einladung und Tagesordnung für die Ratssitzung am 18. Juni 2010 ein. Also habe ich mir diese vorgenommen und – vergeblich – nach einem TOP „Geschwister-Scholl-Schule“ gesucht.

Gefunden habe ich die TOPe

A.  7     Haushalt 2010
             a) Bericht zum Stand der Umsetzung der Konsolidierungsmaßnahmen
             b) aktueller Zwischenstand zur Finanzsituation der Stadt Herford

A. 15    Qualitative Schulentwicklungs- und Bildungsplanung
             Handlungsfeld: Integration behinderter Kinder

B.  3     Vertragsangelegenheiten
             hier: Umsetzung des Haushaltsbegleitbeschlusses

Das bedeutet, dass es u.U. unter den TOPen A. 7 und B. 3 evtl. auch um die „Geschwister-Scholl-Schule“ gehen könnte.

Heute nun trafen Einladung und Tagesordnung für die nach hinten verschobene Sitzung des Schulausschusses am 14. Juni 2010 ein.

Unter den TOPen A. 5  und B. 3  tauchen inhaltlich die o.g. TOPe A. 7 und B. 3 der Ratssitzung wieder auf.

Üblich waren in der Vergangenheit so genannte „Elefantenrunden“ beim Bürgermeister, in welchen die politischen Gruppierungen innerhalb des Rates über beabsichtigte Entscheidungen informiert wurden und werden.

Diese Runde ist – wie seinerzeit z.B. auch von Herrn Meistes vom HK http://www.liste2004.de/press/ralf-meistes-herforder-aspekte kritisiert – seit der Kommunalwahl im Herbst 2009 lediglich noch den Fraktionsspitzen vorbehalten, während die „fraktionslosen“ Ratsmitglieder, die immerhin rd. 2.300 = 9 % der Wählerinnen und Wähler Herfords vertreten, nicht beteiligt werden.

Wir sind vielmehr darauf angewiesen, uns unsere Informationen mal hier, mal dort zu „beschaffen“.

Du wirst gewiss verstehen, wenn ich da schon – wenn auch ungern – „schmunzeln“ muss, wenn es dann gleichermaßen betroffene politische Kräfte in unserer Stadt gibt, die vor diesem Hintergrund ausgerechnet eine „Kunstinstallation“ am Bergertor zum Anlass nehmen, um in Herford den ansonsten durchaus legitimen Bürgerentscheid zu proben.

Als hätten wir keinen anderen Sorgen hinsichtlich der beklagten Information und „Mitnahme“ der Bürgerinnen und Bürger Herfords.

Liebe Petra, ich werde Deine Zeilen weiterhin zum Anlass nehmen, mich kundig zu machen, wohin die Reise i.S. „Geschwister-Scholl-Schule“ gehen soll.

Mein jetziger Stand ist der, dass sich wohl eher keine Mehrheit für die Aufgabe des Standortes abzeichnet. Zumindest gibt es – soweit mir bekannt – Kritik seitens der CDU.

Ansonsten empfehle ich Dir eine offizielle Nachftrage z.B. bei den Mitgliedern des Schulausschusses, wie

  • Christa Jahnke-Horstmann (SPD), Vorsitzende
  • Wolfgang Rußkamp (CDU), stv. Vorsitzender
  • Bärbel Müller (CDU)
  • Patrick Ruffo (CDU)
  • Dr. Martin Stumpf (CDU)
  • Meike Voßmerbäumer (CDU)
  • Dorothee v. Zitzewitz (CDU)
  • Julian Frohloff (SPD)
  • Horst Heining (SPD)
  • Hans-Jürgen Rühl (SPD)
  • Jens Steinmann (SPD)
  • Gudrun Walter (Grüne)
  • Günther Klempnaue
    r (FDP)

  • Heike Baltzer
  • Karin Glaub
  • Dr. Manfred Karsch
  • Rita Klötzer
  • Andreas Krollmann
  • Bernd Oberhokamp
  • Klaus Dieter Szuszies
  • Udo Thielking
  • Bärbel Zuhl

Sofern am Montag in der Sitzung des Schulausschusses Entscheidungen fallen sollen, müsste ja doch zumindest dieser Kreis informiert, bzw. involviert sein.

Sobald ich etwas höre, melde ich mich sogleich bei Dir!

Herzliche Grüße
HG Scheffer

Scheffer: „Unsere Grundschulpolitik von vor 5 Jahren holt uns ein!“

Herford, 05. Juni 2010   „Liste 2004“ am 31. Januar 2005 (!) zum „offenen Ganztag“:

BildDie damalige Ratsfraktion der Wählergruppe Liste 2004 – Initiative für Herford“ hatte vor inzwischen 5 Jahren – am Montag, d. 31.01.2005 – Mitglieder, Freunde und Gäste zu einer öffentlichen Diskussionsrunde zum Thema „Offene Ganztagsschule“ an den 11 Herforder Grundschulen in die „Delfterstube“ des Herforder Ratskellers eingeladen.

Eingangs der Diskussion referierten seinerzeit der Abteilungsleiter der Schulverwaltung Rainer Schweppe und der Abteilungsleiter der Bauverwaltung Dipl.-Ing. Uwe Werner zu den aus der Sicht der Verwaltung zu treffenden baulichen Veränderungen an den 11 Herforder Grundschulen.

All das geschah auf der Grundlage der Empfehlungen des neuerlichen Beraters der Stadt Herford Dr. Wilfried Buddensiek.

Der Fraktionsvorsitzende der Herforder Wählergruppe, Heinz-Günther Scheffer, hatte im Vorfeld der öffentlichen Diskussion Fotos (s. unten) der 11 städtischen Grundschulen in die Foto-Rubrik des Internetauftritts der Wählergeruppe eingestellt, um den baulichen „Ist-Zustand“ der z.T. über 100 Jahre alten Schulgebäude zu dokumentieren.

Scheffer damals: „So imposant die teils unter Denkmalschutz stehenden Gebäude sicher sind; hier ist es nicht mit einer Restaurierung oder Renovierung und auch nicht mit von Buddensiek geforderten oktogonalen Anbauten an einzelne Klassenzimmer getan.

Wir sollten hier nicht dem Trugschluss erliegen, dass mittels eines auf die Leinwand projizierten Grundrisses mit farbig unterlegten Klassenzimmern vergleichsweise „aus einem Schmirgelpapier über Nacht eine Speckschwarte wird“.

Die Beschaffenheit der Gebäude genügt zum Teil nicht einmal annähernd den Mindestanforderungen, die wir heute – auch behördlich – an Gebäude richten. Wenn sich die tägliche Verweildauer unserer Kinder durch den „Ganztag“ nun auch noch gewolltermaßen erhöht, so müssen wir endlich begreifen, dass hier mehr passieren muss. Seit Jahrzehnten findet auf den z.T. viel zu eng gewordenen Schulgrundstücken „Flickwerk“ statt. Für Schulgebäude scheinen Maßstäbe zu gelten, die nicht einmal mit Standards moderner Industriebauten konkurrieren“, fragte der Fraktionsvorsitzende.

Scheffer hatte damals gefordert, auch vor dem Hintergrund der Entstehung z.T. großflächiger Neubaugebiete in einzelnen Stadtteilen sowie der in’s Haus stehenden Aufhebung der Schulbezirksgrenzen und dennoch generell sinkender Schülerzahlen u.a. auch die Notwendigkeit der 11  Herforder Schulstandorte grundsätzlich in den Fokus zu nehmen.

Noch zur Kommunalwahl 2004 hatte jede der angetretenen etablierten Parteien auf allen Ebenen für sich in Anspruch genommen, in besonderem Maße etwas für Schulen zu tun, bzw. tun zu wollen! Nach der Wahl musste man hingegen den Eindruck gewinnen, dass Parolen wie „Wir machen Schulen und Jobs“, etc. anderen Tages bereits kein Thema mehr waren.

Scheffer vor 5 Jahren: „Es geht um unsere Kinder und damit um unser aller Zukunft! Unsere Kinder verdienen es, gemeinsam mit engagierten Lehrerinnen und Lehrern, in ihren Schulen Baulichkeiten und Arbeitsbedingungen vorzufinden, in welchen sich die Lerninhalte, die hoffentlich alsbald ebenfalls Gegenstand klug geführter Debatten werden, motiviert umsetzen lassen.

Unabhängig von den noch wichtigeren Lerninhalten sind auch unsere Schulgebäude eine Visitenkarte unserer seit Jahrzehnten restaurationsbedürftigen Schulpolitik und damit wichtige Standortfaktoren.“

Scheffer heute: „Die Entscheidungen von damals holen uns längst ein. Ungeachtet der Inhalte sind die kalkulierten Schülerzahlen nicht erreicht worden.

Im Gegenteil: Heute wollen wir – nachdem wir gerade wieder einmal damit beginnen, die künftig zu erwartenden Schülerzahlen zu erfassen – gar von heute auf morgen Standorte weiterführender Schulen aufgeben.“

Begründet wird dies neuerlich verwaltungsseitig u.a. mit dringend zu treffenden  Sparmaßnahmen. Wurde nicht erst im Herbst letzten Jahres vom auf seine Wiederwahl bis 2014 bedachten Bürgermeister bezüglich Herfords ein gar schlaraffiaähnliches Bild gezeichnet?“ War die „Krise“, die uns heute schlaflose Nächte verursacht, zu dem Zeitpunkt nicht längst absehbar“

HG Scheffer

weitere Fotos ...

Wird – trotz aktuellem Bürgerentscheid – selbst ohne Stadtrat entschieden?

Herford, 31. Mai 2010  Anfrage Scheffers („Liste 2004“) zum Vorgehen der Verwaltung in Sachen ehem. „Kaufhof-Areal“

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
liebe Ratskolleginnen,
liebe Ratskollegen,

am letzten Donnerstag sind Wolfgang Rußkamp (CDU), Christa Jahnke-Horstmann, Hans-Jürgen Rühl (beide SPD), Angela Schmalhorst (Bündnis 90 / DIE GRÜNEN), Lothar Wienböker (FDP) und ich vom Bürgermeister, seinem Vertreter und Kämmerer Manfred Schürkamp sowie Wirtschaftsförderer Dieter Wulfmeyer über den „aktuellen Stand zur Entwicklung des Kaufhof-Projektes“ informiert worden.

So jedenfalls war es der Einladung Dieter Wulfmeyers vom 21. Mai 2010 an die Fraktionsvorsitzenden sowie auch die vier „fraktionslosen“ Ratsmitglieder zu entnehmen.

Wenn ich mir nach der Präsentation Dieter Wulfmeyers die Frage erlaubt habe, ob mein Eindruck richtig sei, dass die Verwaltung bereits eine Entscheidung bzgl. des ganz offensichtlich favorisierten, von dort als „Herforder Lösung“ bezeichneten Vorentwufs gefällt habe, so wurde meine Aussage von Ihnen, sehr geehrter Herr Bürgermeister, auffällig „scharf“ zurückgewiesen.

Im nächsten Augenblick erfolgte dann jedoch bereits – insofern durchaus auch für mich mit Überraschungseffekt – ausschließlich die inzwischen auch den Medien zu entnehmende Präsentation der „Herforder Lösung“ durch die Herren Dr. Böger (Firma Gundlach, Hannover) und Schlattmeier.

Sah ich mich am Donnerstag noch in guter Gesellschaft mit den anwesenden Fraktionen, sich – angesichts eben auch der großen  Bedeutung eines schlüssigen Konzeptes auf dem ehemaligen Kaufhof-Areal für die wichtige Innenstadtentwicklung Herfords – auch die übrigen Konzepte präsentieren und begründen zu lassen, so sind wir am Donnerstag mit der wechselseitigen Zusage auseinander gegangen, dass sich die Fraktionen – nach den Fraktionssitzungen am Montag – bezüglich des weiteren Vorgehens melden würden.

Ungeachtet dessen ist dann am Freitag auch gegenüber den örtlichen Medien  ja wohl ausschließlich die von Teilen der Verwaltungsspitze offenbar favorisierte „Herforder Lösung“ präsentiert und exponiert worden. Parallel dazu haben die übrigen Anbieter – zu deren Verwunderung – bereits am Freitag die Nachricht Herrn Wulfmeyers erhalten, dass man sich in Herford bezüglich der Entwicklung des ehemaligen „Kaufhof-Areals“ anderweitig entschieden habe. Sollte das Konzept, für welches man sich entschieden habe, nicht zum Tragen kommen, komme man auf die Angelegenheit zurück.

Eine Entscheidung der Fraktionen war damit bereits im Vorfeld obsolet.

Gleichwohl stellt sich mir die Frage, ob es klug ist, dass hier – ja, „aus einem Bauchgefühl heraus“ – von 2-3 Entscheidungsträgern eine Entscheidung für erste Vorentwürfe einer Art „Mini-Mall“ mit einem geplanten „Shop-in-Shop-System“ getroffen wird?

Grotesk ist in dem Zusammenhang, das wir – exakt parallel zu dieser gravierenden Entscheidung – wg. des vergleichsweise minderschweren Projektes „Fünf Tore fünf Orte“ in Herford gar den Bürgerentscheid proben, während ein solch bedeutsames Projekt für die überlebenswichtige Innenstadtentwicklung Herfords gänzlich ohne Ratsbeteiligung abgewogen und von 2-3 Personen entschieden wird.

Wie erklären wir das den Bürgerinnen und Bürgern Herfords? Besonders denen, die derzeit samstags auf dem Linnenbauerplatz „ihre Stimme für Herford“ (gegen die Pylonen?) abgeben.

Sollten wir – Rat und Verwaltung – uns nicht wenigstens der vergleichsweise geringen Mühe unterziehen, uns an einem halben oder ganzen Tag die Konzepte der übrigen 5 Projektentwickler präsentieren zu lassen und deren Argumente zu hören, die ebenfalls bereits z.T. auch mit wichtigen örtlichen Entscheidungsträgern abgeglichen worden sind? Dies zumindest mit den Fachfirmen, die nach dem jetzigen Vorgehen der Verwaltung noch dazu bereit sind.

Schließlich geht es auch darum, im Vorfeld einer Entscheidung wenigstens den verantwortlichen Versuch zu unternehmen, zumindest einigermaßen objektiv abwägen zu können, ob die alternativen Konzepte – schon allein in den präsentierten Zahlen sowie vor dem Hintergrund der wichtigsten Parameter und Zwänge – für unsere Innenstadtentwicklung realistisch erscheinen.

Mindestens die nächste Frage – nämlich die nach einem „Nachlass“ bzgl. des Kaufpreises in Höhe von über €  3 Millionen – dürfte bei dem aktuell vorgestellten Vorentwurf vorprogrammiert sein. Weitere Fragen werden folgen.

Wenn ich mich in den letzten 5 Jahren – im Sinne eines Beitrags zur Beseitigung des jahrelangen „Kaufhof-Leerstandes“ – im Detail mit der Materie befasst habe, so kenne ich keine Stadt, in welcher eine solche Entscheidung ohne den freilich verantwortlichen Stadtrat sowie – spätestens vor dem nächsten Schritt – die interessierten Bürgerinnen und Bürger getroffen worden wäre.

Was spricht denn überhaupt dagegen, sich – wenn es dann schon 6 Konzepte gibt – diese präsentieren zu lassen und die Argumente der kompetenten Projektentwickler zu hören und sodann verantwortlich abzuwägen?

Nichts!

Gern höre ich Ihre Antwort. Recht vielen Dank!

Mit freundlichem Gruß
HG Scheffer

Ein Bundespräsident tritt zurück!

Herford, 31. Mai 2010   Ratsmitglied Heinz-Günther Scheffer: „Das Amt des Bundespräsidenten hat ohne Not Schaden genommen!“

Das sprachliche „Geeiere“ der Politik offenbar aller Ebenen ist ja doch hinlänglich bekannt. Leider treffen wir es selbst bei der Beschreibung der gefahrvollen Auslandseinsätze unserer Bundeswehr an. So war es der aktuelle Bundesminister der Verteidigung Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), der den Mut hatte, deutlich zu sagen, dass sich unsere Soldaten bei einigen der Auslandseinsätze im Krieg befinden.

Bis März 1980 selbst Disziplinarvorgesetzter von 283 Soldaten, besuche ich u.a. alljährlich den vom früheren verteidigungspolitischen Sprecher Günther Nolting in Minden ins Leben gerufenen „Sicherheitspolitischen Kongress“.

Noch anlässlich des 14. „Sicherheitpolitischen Kongresses“ 2008 mochte sich der anwesende damalige Verteidigungsminister Fanz-Josef Jung (CDU) nicht dazu bekennen, dass der eine oder andere Auslandseinsatz für unsere Soldaten nichts anderes als Krieg bedeutet.

Damals ging es – neben den bereits laufenden Auslandsoperationen –  u.a. auch darum, dass sich unsere Bundesmarine mit drei Fregatten samt Beibooten an der geplanten EU-Mission zum Kampf gegen Piraten vor den Küsten Somalias und Kenias – also der Ostküste Afrikas – beteiligen sollte. Ein Einsatz, der inzwischen ebenfalls Wirklichkeit geworden ist.

Die Begründung Franz-Josef Jungs 2008 in Minden lautete wörtlich: Mehr als 80 Prozent unseres Handels gehen über See. Wenn die EU ein Mandat beschließt, sollten wir unseren Beitrag leisten.

Nicht anders habe ich die Ausführungen unseres heute mit Überraschungseffekt zurück getretenen Bundespräsidenten vom 22. Mai 2010 verstanden, die sich meines Erachtens nicht allein auf den Afghanistaneinsatz, sondern eben auf die gefährlichen Auslandseinsätze unserer Bundeswehr insgesamt bezogen.

Ungeachtet dessen, dass man Sinn und Zweck der sich auf die verfassungsrechtliche Zulässigkeit von Einsätzen nach Maßgabe des Artikels 24  Absatz 2 GG (also innerhalb von NATO- oder UN-Mandaten) stützenden Kriegseinsätze unserer Soldaten täglich hinterfragen darf und meines Erachtens auch muss, ist es natürlich überzogen – aber eben auch im politischen „Miteinander“ üblich – dass solche Ausführungen politisch ge- und bewertet, bzw. entsprechend pariert werden.

Natürlich ist die Horst Köhler in dem Zusammenhang lautstark unterstellte „Kanonenbootpolitik“ – besonders der Grünen, die derartigen Einsätzen mit dem Amtsantritt der rot-grünen Bundesregierung 1998 ebenfalls zugestimmt haben – überzogen.

Aber erleben wir es nicht bereits auch in Herford, dass der Bürgermeister und die Sprecher zum Beispiel anlässlich der alljährlichen Gedenkfeier zum Volkstrauertag am Herforder Ehrenmal, oder zum Empfang der Offiziere der in Herford stationierten Britischen Streitkräfte peinlichst auf ihre Wortwahl achten müssen. Haben wir es nicht bereits in dem Zusammenhang erlebt, dass versucht wurde, einzelne Worte auf die Waagschale zu legen und politisch zu wichten? Ja, wir haben.

Dass Horst Köhler die ihm entgegen gebrachte Kritik – noch dazu nach dem bereits erfolgten Echo seines Hauses in der letzten Woche – heute  zum Anlass für einen unangekündigten Rücktritt genommen hat, ist für mich eine Ohrfeige. So geht man mit dem dadurch nachhaltig beschädigten Amt des Bundespräsidenten nicht um. Wer das tut, weiß, welchen Schaden er anrichtet.

Heinz-Günther Scheffer

Bundesminister Westerwelle: Lena Botschafterin für unser Land

Berlin / Hannover, 30. Mai 2010  Bundesaußenminister Dr. Guido Westerwelle hat Lena Meyer-Landrut zum Gewinn des „Eurovision Song Contest“ gratuliert!

„Zu Ihrem Gewinn des „Eurovision Song Contest“ gratuliere ich Ihnen sehr, sehr herzlich. Mit Ihrem mitreißenden Auftritt haben Sie ganz Deutschland begeistert und sich in die Herzen Europas gesungen. Ob gewollt oder nicht, Sie sind eine Botschafterin für unser Land, die in einer Nacht so manches althergebrachtes Vorurteil sympathisch widerlegt hat.“

Herforder Lösung für das ehemalige Kauhof-Areal

Herford, 29. Mai 2010   Ratsmitglied Heinz-Günther Scheffer („Liste 2004“) bezieht Stellung zu den aktuellen Statements aus dem Rathaus

Heute berichten beide Herforder Zeitungen unter den Headlines „Kaufhof: alles eine Nummer kleiner„, bzw. „Kaufhof-Recycling“ bezüglich eines Pressegespräches am Freitag im Herforder Rathaus mit dem „Dreigestirn“ Schürkamp, Wollbrink und Wulfmeyer sowie den neuerlichen Projektplanern Dr. Markus Böger (Firma Gundlach, Hannover) und Karsten Schlattmeier (Schlattmeier Architekten, Herford).

? Herr Scheffer, Sie haben in den letzten 5 Jahren sehr viel Kreativität und  Engagement bezüglich des wichtigen Themas Innenstadtentwicklung und besonders bezüglich auch der Beseitigung des „Kaufhof-Leerstandes“ bewiesen. Wie stehen Sie zu der von der Verwaltung nun plötzlich favorisierten  „Herforder Lösung“?

Scheffer: Zunächst einmal sei festgestellt: Eine Lösung ist besser als keine Lösung. Ansonsten ist die Diktion „Herforder Lösung“ – so jedenfalls meine Wahrnehmung in den letzten 11 Jahren meiner Ratszugehörigkeit – durch entsprechende Beispiele in Herford eher negativ belegt.

? Sie sind also gegen die jetzt von der Verwaltung veröffentlichte Lösung?

Scheffer: Ich will mir nicht anmaßen, etwa die uns am Donnerstag vorgestellten Skizzen zu kritisieren – im Gegenteil. Sie zeigen halt eine(!) Möglichkeit, dem ehemaligen Kaufhof-Areal, in dem Fall unter Beibehaltung des vorhandenen Gebäudes, ein neues Gesicht zu geben.

? Schwingt da bei Ihnen am Ende Enttäuschung mit, weil Sie mit der ITG, Düsseldorf und der Gedo aus Grünwald bei München gleich zwei potentielle Projektentwickler nach Herford geholt haben?

Scheffer: Mir ging es in meiner Eigenschaft als Ratsmitglied zunächst einmal darum, im Rahmen meiner Möglichkeiten und Mittel einen Beitrag dazu zu leisten, dass auf dem ehemaligen Kaufhof-Areal überhaupt etwas geschieht. Es geht schließlich um die seit Jahren  ungelöste wichtige Innenstadtentwicklung Herfords generell. Dass die von mir im Frühjahr 2006 nach Herford geholte ITG schließlich – nach zähen Verhandlungen – das ehemalige Kaufhof-Areal von der Deka Frankfurt hat erwerben können, hat, wie auch die Verwaltung bestätigt, immerhin dazu geführt, dass wir heute selbst über das Areal verfügen können.

? Und die Gedo?

Scheffer: Die Gedo habe ich bereits im Dezember 2007 in einem persönlichen Gespräch mit Herrn Dr. Friedrich als Vorsitzendem der Geschäftsleitung für den Standort Herford interessieren können. Damals hat mich Herr Dr. Friedrich, der sich sodann gleich Anfang Januar 2008 hier vor Ort einen persönlichen Eindruck vermittelt hat, wissen lassen, dass es nicht der Stil seines Hauses sei, in die  zu dem Zeitpunkt bereits ein 3/4 Jahr laufenden Verhandlungen der ITG hinein zu grätschen. Ziehe sich die ITG hingegen zurück, sei man sogleich zur Stelle.

? Wie ging es dann weiter?

Scheffer: Als ich Anfang Dezember 2009 von einem Gehrenberg-Anlieger erfuhr, dass die ITG die Standortbemühungen aufgebe, habe ich mich bei Herrn Jütte von der ITG rückversichert und Herrn Dr. Friedrich entsprechend informiert. Dieser bestätigte mir sodann per 21. Dezember 2009 schriftlich, dass sein Haus weiterhin bereit sei, sich in Herford mit der Errichtung eines zeitgemäßen „Shopping Centers“ zu engagieren. Ferner bat er mich, analog des seinerzeitigen Vorgehens mit der ITG, alsbald einen Termin zwischen ihm und dem Bürgermeister, bzw. den Herforder Entscheidungsträgern zu vereinbaren.

? Wie ist der aktuelle Stand bzgl. der Gespräche mit der Gedo?

Scheffer: Die Herren Dr. Friedrich und Haase haben dem Bürgermeister inzwischen in persönlichen Gesprächen – zuletzt am 14. April 2010 – Ihre Vorschläge sowie ihr Konzept unterbreitet. Auch hat es, auf meine Vermittlung hin, inzwischen selbst einen persönlichen Austausch mit der ITG sowie mit Herrn Rudolph von der Parkbau, aber auch mit anderen wichtigen Entscheidungsträgern gegeben. Ursprünglich war das nächste Gespräch mit der Verwaltungsspitze für Mitte Mai geplant.

? Kennt der Rat der Stadt Herford die übrigen dem Bürgermeister und der Verwaltung vorliegenden Konzepte?

Scheffer: Soweit mir bekannt, hat kein Ratsmitglied die Konzepte der übrigen potentiellen Projektentwickler gesehen. Ob der Bürgermeister die SPD-Fraktion involviert hat, entzieht sich bisher ebenfalls meiner Kenntnis.

? Wie sollte sich aus Ihrer Sicht das weitere Vorgehen darstellen?

Scheffer: Entsprechend heutzutage überlicherweise auch in Herford praktizierter Assessment-Center bei wichtigen Personalentscheidungen, sollte, sofern die Projektentwickler noch dazu bereit sind, umgehend eine Präsentation aller Konzepte erfolgen. Dazu gehört eine fachlich kompetente Moderation. Schließlich geht es unter dem Strich nicht nur um das ehemalige Kaufhof-Areal, sondern um die Wechselwirkung in Verbindung  mit dem innerstädtischen Einzelhandel sowie die Innenstadtentwicklung generell.

? Weshalb sollten die Projektentwickler sich der Präsentation verweigern?

Scheffer: Ist doch ganz klar: Wenn die Verwaltungsspitze inmitten der Gespräche mit ernstzunehmenden Projektentwicklern öffentlich eine „Herforder Lösung“ lediglich eines(!) Anbieters präsentiert und  favorisiert, so ist das für die übrigen Firmen, die gegenüber dem Bürgermeister ihre Bereitschaft, sich in Herford zu engagieren, bekundet haben, natürlich ein herber Schlag in’s Gesicht. Ich denke da auch an frühere Worte des Bürgermeisters, dass potentielle Projektentwickler nicht gerade „Schlange stehen“. Es gibt schließlich genügend Städte in Deutschland, in denen sich professionelle Projektentwickler engagieren können.

? Und wem, bzw. welchem Kreis sollten die Konzepte präsentiert werden?

Scheffer: Verantwortlich sind nun einmal Rat und Verwaltung der Stadt Herford. Auch aus der Sicht des Bürgermeisters wäre es mir wichtig, dass solch wegweisende Entscheidungen für die Herforder Innenstadtentwicklung auf möglichst vielen Schultern getragen werden. Das habe ich dem Bürgermeister auch am Donnerstag gesagt. Schließlich erleben wir es doch gerade, dass wir selbst bei dem „Kunst im öffentlichen Raum-Projekt“ „Fünf Tore fünf Orte“ gar den Bürgerentscheid proben, obwohl der Rat erst im Herbst 2009 neu gewählt worden ist. Bei dem Projekt auf dem ehemaligen Kaufhof-Areal geht es um mehr, nämlich um einen wichtigen weiteren Frequenzbringer für die Innenstadt.

? In einer der örtlichen Zeitungen war zu lesen, dass der Bürgermeister als Chef des Unternehmes Stadt das Recht und die Pflicht habe, mit den Fachleuten seiner Verwaltung Sachentscheidungen zu treffen?

Scheffer: Wenn ich dazu einmal von mir ausgehen darf, so verfolge ich nun seit mithin 5 Jahren nahezu täglich gezielt die Umsetzung vergleichbarer Bau- und Stadtentwicklungskonzepte in anderen Städten. In der Zeit habe ich mich druchaus in die komplexe Materie eingearbeitet. Trotzdem würde ich mir nicht anmaßen, deshalb zu einem kompetenten Fachmann für die Umsetzung von „Shopping Centern“ und/oder Innenstadtentwicklungskonzepten erwachsen zu sein. Bei aller  konzidierter autodidaktischer Kompetenz gilt das allerdings gleichermaßen auch für den diesbezüglich beruflich artfremden Bürgermeister sowie für den Kämmerer und den neuerlichen gewiss recht engagierten Wirtschaftsförderer.

? Was schlagen Sie also konkret vor?

Scheffer: Wie gesagt: Die umgehende fachkompetent moderierte Präsentation aller dem Bürgermeister vorliegenden Konzepte, um sich nicht nur ein Urteil bezüglich der Größenentwicklung und Gestaltung vermitteln lassen zu können, sondern um auch die fachliche Argumentation der Anbieter zu den divergierenden Konzepten abwägen zu können. Spätestens in einem zweiten Schritt gehören dann der örtliche Einzelhandel sowie die interessierten Bürgerinnen und Bürger Herfords an den Tisch, um eben ein Feedback auch aus der Bürgerschaft zu erhalten.

? In den Presseberichten wurde besonders heraus gestellt, dass man seitens der örtlichen Textiler bereits genickt habe. Ist das Gütesiegel genug?

Scheffer: In Kenntnis der verantwortlich handelnden Personen der genannten Firmen möchte ich sagen dürfen, dass diese gewiss jedes schlüssige Konzept zu unterstützen bereit sind. Andererseits haben wir es aber doch auch bei den Projektentwicklern mit Profis zu tun. Keiner der Projektentwickler würde auf den kompetenten Rat mindestens der örtlichen Firmen Klingenthal, Ahlers, Brax und Brinkmann etc. verzichten. Es geht, wie gesagt, darum, neben Klingenthal  einen weiteren zeitgemäßen Frequenzbringer für die Innenstadt Herfords zu konzipieren, und nicht etwa darum, eine noch so imposante „Mini-Mall“ mit einem „Shop-in-Shop-System“ zu installieren. Das sieht auch die Firma Klingenthal nicht anders.

? Wie beurteilen Sie den Faktor zeitliche Umsetzbarkeit?

Scheffer: Die Bauzeit wird von solchen Fachunternehmen unisono mit 18 Monaten garantiert. Das ist realistisch. Bleiben der Ankauf, Abbruch und die Erteilung der behördlichen Genehmigungen. Was die bauordnungsrechtliche Begleitung betrifft, so hat Verwaltung auch hier die Möglichkeit, mit kurzen Reaktionszeiten zu glänzen. Gleiches gilt für die Begleitung/Moderation der erforderlichen Verhandlungen im Falle von Ankäufen. Es bleibt der Verwaltung also ein weites Feld. Die Lührs City Bau (Investor Höckerstraße) hat gerade in Lünen ein solches  Projekt in etwa vergleichbarer Größe – mit allen auch nur denkbaren Hindernissen – in 24 Monaten abgeliefert. Soviel Zeit muss sein. Ich sage dies auch bei allem Verständnis dafür, dass es dem Kämmerer, der bekanntlich gleichzeitig einer der beiden HVV-Geschäftsführer ist, natürlich auch darum gehen muss, den Kaufpreis für das ehemalige Kaufhof-Areal in Höhe von rd. € 3,14 Millionen möglichst zeitnah zurück zu holen.

Bürger fragen – Ratsmitglieder antworten

Herford, 19. Mai 2010

Lieber HG,

wie bekommt man Einblick in die Ausgaben der Stadt für bspw. folgende Aspekte:

  • Gutachten
  • Mietausgaben für Anmietung von Büro-/Verwaltungsgebäuden, Depots
  • Kosten für Personalverschiebungen
  • etc.

Mir fehlt bei den gemachten Sparvorschlägen der Ansatz zu Sparmöglichkeiten.

Hier könnte doch ein erhebliches Potential vorhanden sein, wohl wissend, dass seit vielen Jahren dieselben Damen und Herren, in wechselnden Rollen und Mehrheiten, diesen Kosten jeweils zugestimmt haben.

Bspw. sei hier die Anmietung des Gebäudes Riepe genannt, auch wenn demnächst die Kulturabteilung in die Villa umziehen soll. Das aber doch auch nur, da man eine schnelle Lösung für die ansonsten verlorene „Streuber Million“ finden musste, damit die Befristung zur Wahrung des Geldes für die Villa nicht abläuft! (Gilt ja auch für da Museum im Erdgeschoss!)

Da wird es doch einiges mehr geben an Entscheidungen, die zu Kostentreibern geworden sind.

Natürlich kann man nur mit Daten und Fakten den Finger in die Wunde legen, um zumindest einmal aufzeigen zu können, dass nicht immer nur äußere Einflüsse in ein Dilemma führen, sondern auch hausgemachtes. Der ernsthafte Wille zum Sparen bleibt sonst nur in „Rasenmäher-Streichungen“ und/oder Erhöhungen von Abgaben und Steuern.

Gruß
. . .

Sehr geehrter Herr . . .,
lieber . . .,

zu den von Dir angesprochenen Punkten sende ich Dir im Anhang einmal folgende öffentlich zugänglichen Unterlagen zu:

  • Änderungsliste von CDU/SPD zum Haushalt 2010
  • Haushaltsbegleitbeschluss (zur „Haushaltsdebatte“)
  • meine offizielle Ratsanfrage vom 10. Februar d.J.

Bzgl. des städt. „Schuldenhaushaltes“ 2010 haben sich zunächst die „Spitzen“ der vier Ratsfraktionen (CDU, SPD, Grüne und FDP) zusammen gefunden. Die vier „fraktionslosen“ Ratsmitglieder hat man von vorn herein – auch verwaltungsseitig – gänzlich „außen vor“ gelassen.

Auf meine wiederholten schriftlichen Nachfragen gegenüber Bürgermeister und  der Verwaltungsspitze, bin ich ohne jede Erwiderung geblieben. Umso erfreulicher, dass mir die CDU-Fraktion die Möglichkeit eingeräumt hat, am ersten Teil ihrer Klausurtagung zum Haushalt 2010 als Gast teilnehmen zu dürfen.

Nachdem die vier „Fraktionsspitzen“ – soweit mir bekannt – keinen Konsens gefunden haben, sind CDU und SPD „übrig geblieben“.

Das heißt, dass von den 44 Ratsmitgliedern plus Bürgermeister (zusammen 45 Ratsmitglieder) schließlich die „Spitzen“ von CDU und SPD den „Schuldenhaushalt“ 2010, die „Sparliste“ und den „Haushaltsbegleitbeschluss“ verantworten mochten.

Was die Rolle der vom Bürgermeister angeführten Verwaltung betrifft, so kommt dann in der Tat der Eindruck auf, als sei der Verwaltung jede Mehrheit „recht“ – Hauptsache „Mehrheit“?

Der gefühlte „Fraktionszwang“ führt auch in solchen Fällen dazu, dass sich Ratsmitglieder gar nicht in den Details mit dem Haushalt befassen, befassen lassen, befasst werden, befassen müssen, oder auch wollen . . .

Dabei kommt dem Rat(!) das ihm eindeutig zugeordnete Budgetrecht zu, welches er in den 11 Jahren meiner Zugehörigkeit noch nicht einmal entsprechend genutzt, bzw. in Anspruch genommen hat, von dem Versuch eines inzwischen hier und dort üblichen „Bürgerhaushaltes“ einmal ganz abgesehen.

„Pylone“ scheinen da für die Bürgerinnen und Bürger griffigere Themen zu sein?

Es war eingangs der Haushaltsdebatte 2010 zwar – wie immer – von „Stunde des Rates“ und dem „hohen Haus“ die Rede.

Wenn der 30. April 2010 dann „die Stunde des Rates“ war, so wäre es verfehlt, bzgl. der Ratsdebatte von einer Sternstunde, zu sprechen, und das Rathaus war auch nicht zu einem „höheren Haus“ erwachsen, sieht man mal von der derzeitigen Einrüstung, die es möglicherweise aktuell höher erscheinen lässt, ab.

Ich habe mich – während der „Debatte“ – spontan entschieden, entgegen der Vorjahre „den Schnabel zu halten“. Dies auch, nachdem festzustellen war, dass der eine oder andere Beitrag darin bestand, dem Plenum Zeilen irgendwelcher „Ghostwrighter“ zu Gehör zu bringen, deren Verlesung von der Tribüne – mit „Daumen hoch“ – anerkennend bestätigt wurde.

Lass uns über Deine gezielten Fragen, wie sie sich z.T. auch aus meiner Ratsanfrage vom 10. Februar 2010 ergeben sowie die mir vorliegende Antwort des Kämmerers darauf alsbald sprechen.

Bis dahin beste Grüße
HG Scheffer

Pfingstmarkt Neukloster in Buxtehude

Neukloster/Herford, 21. Mai 2010 Herforder ROCKET der Familie Weber am Start

Pfingstmarkt, das ist Jahr für Jahr der Höhepunkt in der Ortschaft Neukloster.

Die vielbefahrene Bundesstraße B 73 wird für ein Wochenende gesperrt und anstelle der Autos flanieren die Pfingstmarktbesucher auf den Straßen.

Man erkennt schon Wochen zuvor, wenn auf den Höfen in und um Neukloster vermehrt Wohn- und/oder Packwagen stehen, dass der Pfingstmarkt nicht mehr fern ist. Ein buntes Treiben beginnt. Nur durch viel Kommunikation und ein hohes Maß an Organisation kann ein „Verkehrschaos“ vermieden werden.

Durch die große Toleranz der Mitbürger Neuklosters, die durch die Großveranstaltung über Pfingsten auch eine Menge an Einschränkungen zu akzeptieren bereit sind, ist es möglich, alljährlich ein solch großer Ereignis stattfinden zu lassen.

Immerhin kommen an den 3 Markttagen bis zu 100.000 Besucher von Nah und Fern nach Neukloster. Zahlreiche Sitzungen sind erforderlich, damit der Pfingstmarkt Jahr für Jahr wieder ein Erfolg wird. „Es ist uns wichtig das einerseits der Wiedererkennungswert auf dem Markt hoch ist; andererseits bleibt aber ein Markt nur attraktiv, wenn sich auch Veränderungen ergeben. Dies versuchen wir Jahr für Jahr zu gewährleisten“, sagt Helmuth Burfeind, Vorsitzender des ausrichtenden Heimatvereins Neukloster.

Der Pfingstmarkt beginnt traditionell mit der Eröffnungsfeier am Samstagnachmittag im großen Festzelt. Zahlreiche Grußworte sind dann zu hören. Doch der eigentliche Start für den Markt ist der Bierfassanstich, der um 15:00 Uhr erfolgt. Dann ist der Markt eröffnet, und der Trubel kann beginnen.

Der Heimatverein und seine geladenen Gäste starten nun den traditionellen Marktrundgang. Es werden Ausschanklokalen, Imbissen und natürlich auch den Fahrgeschäften offizielle Besuche abgestattet. Durch den guten Mix ist für jeden etwas dabei. Ziemlich schnell füllt sich der Pfingstmarkt mit Besuchern von Nah und Fern.

Die Marktbeschicker versuchen mit markanten Sprüchen, aktueller Musik und der Aufmachung ihrer Geschäfte die Besucher zu gewinnen. Während tagsüber hauptsächlich Familien auf dem Markt anzutreffen sind, wechselt – je später der Abend – das Publikum. Jung und Junggebliebene feiern dann bis spät in die Nacht und zum Teil auch in den Morgen hinein.  Das Festzelt am Waldrand ist über die Landkreisgrenzen hinweg zu Pfingsten die Attraktion.

Am Pfingstmontag beginnt der Markt mit einem Pfingstgottesdienst im Festzelt, den der ortsansässige Pfarrer gemeinsam mit dem Schaustellerpastor für die Gemeinde sowie die zahlreichen Gäste ausrichtet. Im Anschluss an den Gottesdienst tanzt der Trachtenverein  Neuklopster seine landestypischen Tänze.

Nach dem offiziellen Programm brginnt gegen 11:00 Uhr der letzte Markttag, der schließlich gegen 23:00 Uhr endet, wenn die Marktbeschicker mit dem Abbau beginnen. Schon am nächsten Tag sind die meisten Schausteller  wieder abgerückt, und für Neukloster beginnt wieder der „Alltag“. Doch nach Pfingsten ist auch vor Pfingsten, und alle freuen sich auf das nächste Jahr, wenn es heißt PFINGSTMARKT in NEUKLOSTER – der GRÖßTE im NORDEN