GEZ warnt vor Betrugsversuch am Telefon

Vor betrügerischen Telefonanrufen von Unbekannten, die sich als Mitarbeiter der Gebühreneinzugszentrale (GEZ) ausgeben, hat der Hessische Rundfunk am Dienstag gewarnt.

Derzeit würden sich Beschwerden über telefonische Anfragen häufen, bei denen persönliche Daten wie Bankverbindungen abgefragt würden, hieß es.

Die vermeintlichen GEZ-Anrufer behaupten, es gebe ein neues Gesetz, wonach Rentner keine Rundfunkgebühren mehr zu entrichten hätten.

Sie bitten die Angerufenen um deren Bankverbindung, damit die angeblich zu viel gezahlten Gelder erstattet werden könnten.

Offenbar wollten die Anrufer in betrügerischer Absicht an die persönlichen Kontodaten der Rundfunkteilnehmer gelangen, schrieb die Pressestelle.

Die GEZ wies ausdrücklich darauf hin, dass diese Anrufe nicht von ihr ausgingen und wies jede Verbindung mit der offenkundig betrügerischen Aktion von sich. Auch existiert ein solches Gesetz nicht. Es handelt sich dabei um einen Betrugsfall, in dem der Name der Gebührenzentrale missbräuchlich verwendet werde.

Man habe bereits die Polizei informiert und erstatte in Kürze Strafanzeige.

Betroffene Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, sich mit Hinweisen unter der Telefonnummer 01805/501 65 65, per Fax unter 01805-510700 oder per E-Mail (info@gez.de) an die GEZ zu wenden.

Blomberg, die Stadt ohne Verkehrsschilder

Autos, Fußgänger und Radfahrer sollen sich die City gleichberechtigt teilen

VON MATTHIAS BUNGEROTH

Neue Wege im Lipperland | FOTO: SCHWARZER

Blomberg. Erregte Gemüter in Blombergs guter Stube, dem schmucken Marktplatz. „Wo wollen Sie denn hier durchfahren? Da muss doch einer sein, der aufpasst“, sagt Passant Karl Mengedoht. „Die Idee und die Umsetzung finde ich klasse. Es wird langsamer gefahren“, meint hingegen André Heitkämper. Es ist ein ungewöhnliches Verkehrskonzept, das in der lippischen Stadt für Gesprächsstoff sorgt.

Für sechs Wochen nimmt Blomberg an dem Projekt „Shared Space“ (zu deutsch: geteilter Raum) teil. Ziel des in den Niederlanden entwickelten Konzepts ist es, dass alle Menschen, vom Fußgänger über Radfahrer bis zum Pkw- oder Busfahrer, die City gleichberechtigt nutzen. So soll ein Nebeneinander auf Augenhöhe entstehen – und mehr Rücksicht Einzug halten in der historischen Altstadt mit ihren schönen Fachwerkhäusern. So bahnen sich die Autos zum Beispiel auf dem Marktplatz zwischen Blumenkübeln und Sitzbänken ihren Weg.

„Gute Idee“, sagt Benjamino da Col, Besitzer des Eiscafés „Italia Uno“ mitten in der Projektzone: „Wir sind eine kleine Stadt und brauchen neue Ideen“, findet der Gastronom. Stephanie Koch, die gerade an einem Tisch an der Straße ihren Kaffee genießt, sieht die Sache eher kritisch. „Teilweise finde ich es unverschämt, dass sie auf dem Fußgängerweg parken“, sagt sie an die Kraftfahrer gerichtet.

Blütenmotive statt Verkehrszeichen

26 Parkschilder und 7 Verkehrszeichen wurden abgedeckt und durch bunte Blumenmotive ersetzt. Will heißen: Grundsätzlich darf überall gefahren und geparkt werden, Grenzen zwischen den ebenerdigen Fußgängerwegen, Plätzen und Straßen werden plötzlich fließend.

„Man muss sich in die Augen sehen“, sagt Katrin Bünten vom Stadtmarketing Blomberg. Sie ist täglich in der Innenstadt unterwegs, um in Gesprächen oder Flugblättern über die Hintergründe der Aktion aufzuklären. Leicht ist das nicht immer.

„Das ist wirklich ein Schwachsinn“, schimpft eine Passantin aus Schieder-Schwalenberg, die mit dem Auto zum Einkaufen nach Blomberg gekommen ist und sich mit der neuen Regelung partout nicht anfreunden kann. „Vielleicht kann man erreichen, dass sich die Autofahrer nicht immer als die Starken fühlen“, hofft Uwe Praschak, Sprecher der Stadt Blomberg. Doch vor allem in den ersten Tagen des Projekts nutzten Kraftfahrer ihre neugewonnenen Freiheiten in einer Weise aus, die gar nicht im Sinne der Erfinder von „Shared Space“ ist: Sie parkten den historischen Marktplatz vor dem Rathaus kreuz und quer zu.

Gewohnte Regeln gelten nicht mehr

Auch an diesem Tag haben einige Autos den Marktplatz zum Parkplatz gemacht. „Das ist das, was wir nicht so gerne wollten“, so Praschak. Denn natürlich wird gerade der Marktplatz mit seinen historischen Giebeln von Touristen als Fotomotiv geschätzt. Dass gerade Kraftfahrer Schwierigkeiten haben, wenn lange gewohnte Verkehrsregelungen plötzlich aufgehoben werden, zeigt sich an einer Kreuzung. Hier sind die Vorfahrtsschilder abgehängt, es gilt rechts vor links. Doch innerhalb einer Minute missachten gleich drei Fahrer die neue Regel, fahren auf der Straße durch, die bisher Vorfahrtsrecht besaß. Unfälle allerdings gibt es nicht – die von rechts kommenden Fahrzeuge, die eigentlich fahren dürften, warten brav ab. „Wir sind in einem Lernprozess“, sagt Bünten.

Als die Lehm-Lawine das Haus „Im Hülsen“ überschwemmte . . .

Herford, 13. Okt. 2009 Ratsmitglied Heinz-Günther Scheffer (Liste 2004) spricht mit einer der betroffenen Herforder Familien.

Gleich nach dem heftigen Regen am späten Mittwochabend hat Ratsmitglied Heinz-Günther Scheffer (Liste 2004 – Initiative für Herford) die ihm bekannten neuralgischen Punkte Herfords aufgesucht, um sich unmittelbar ein Urteil bzgl. der entstandenen Schäden bilden zu können. Mittels etlicher „Schnappschüsse“ (siehe Rubrik „Fotos“) hat er die sich ihm darbietenden Örtlichkeiten und Schäden festgehalten.

„Hier muss endlich etwas geschehen“, so ein betroffener betagter Anlieger des Lübberlindenwegs zu Scheffer. „Mein Haus soll schließlich ‚mal als meine Altersversorgung dienen. Das funktioniert nicht, wenn es – trotz hinlänglich bekannter Ursachen – immer wieder unter Wasser gesetzt wird“

Scheffer spricht das Thema am Ende der tags d’rauf stattfindenden Aufsichtsratssitzung der städt. Holding HVV GmbH, immerhin „Mutter“ der städt. „Töchter“ und „Enkel“ – und damit z.B. auch des Abwasserwerks, der SWK etc. – an. „Wir werden das Ausmaß der Schäden spätestens morgen der Presse entnehmen. Wie reagieren wir im Einzelfall darauf, wenn uns Bürgerinnen und Bürger auf lange bekannte Ursachen ansprechen“, so Scheffers Frage an den Bürgermeister und die anwesenden Mitglieder des HVV-Aufsichtsrates sowie der Verwaltung.

Eine Befassung erfolgt jedoch nicht. Von „Jahrhundertregen“ ist – irrtümlich – die Rede.

Anderen Tags erfährt Scheffer aus der Presse von der „Lehm-Lawine“ im Hause der Herforder Familie Meyndt in der Straße „Im Hülsen“.

Am Sonntag schaut er sich schon einmal vor Ort um, sieht Schläuche, Mulden, frisch ausgekofferte Gräbern, etc. Heute hat er die Familie Meyndt persönlich aufgesucht, um zu hören, ob sich die der Presse zu entnehmende Situation inzwischen hoffentlich einigermaßen entspannt habe.

„Sie sehen ja, wie es hier aussieht“, sagt Gymnasiallehrer und Sportler Benno Meyndt, der sich während des Einbruchs der Lehmmassen im Ausland befand. An der Straße stehen die zerstörte Waschmaschine und der Trockner. In Windeseile musste Ersatz angeschafft werden. Benno Meyndt bittet Scheffer in’s Haus und zeigt, bzw. beschreibt das deutlich erkennbare Ausmaß der Schäden.

„Meine Frau hat die Situation hervorragend gemanagt“, berichtet er. „Die Art und Weise, in der uns Freunde und Nachbarn zur Seite gestanden haben, hat all unsere Erwartungen mehr als übertroffen.“

Aber auch den Einsatz der örtlichen Feuerwehr hebt der Familienvater besonders hervor. „Sicher habe ich im Erstgespräch mit dem städt. Mitarbeiter Werner Mohrmann ein klein wenig ungehalten reagiert,“ sagt er. „Auch das Engagement Herrn Mohrmanns für uns hätte jedoch besser nicht sein können.“

Und dann kommt Benno Meyndt, dessen Frau, die einen Kaffee reicht, ihm sogleich beipflichtet, auf „Bauer Hermann“: „Wir wissen nur den Vornamen; aber er hat seinen Hof in der weiteren Nachbarschaft. Er war plötzlich da, und hat mit dem Saugrüssel seines riesigen Gülle-Fasses kurzerhand den Schlamm aus unserem Haus gesaugt.“

„Ich denke, das dürfte Hermann Strodtholz gewesen sein,“ vermutet Scheffer. „Da werde ich gleich mal bei ihm im Papendiek vorbeifahren.“ „Dann richten sie ihm bitte noch einmal unseren Dank aus,“ gibt Benno Meyndt Scheffer mit auf den Weg. „Und sagen sie ihm bitte, dass wir uns auch noch einmal persönlich bedanken werden.“

Und natürlich war es Hermann Strodtholz. Bei einem Fläschchen „Herforder Pils“ beschreibt er Scheffer den für ihn selbstverständlichen Einsatz bei den Meyndts „Im Hülsen“. „Wir hatten unsere Arbeit halbwegs erledigt“ sagt Strodtholz‘ Mutter (82). „Da hat Hermann gesagt, er fahre dort mal vorbei, um zu sehen, ob man evtl. helfen könne.“

Er konnte! Noch einmal betont Strodtholz, dass eine solche Hilfe auch unter weitläufigen, bis dahin nicht weiter bekannten Nachbarn doch wohl selbstverständlich sei.

Auf die Stadt Herford ist Strodtholz nicht ausschließlich positiv zu sprechen, hat die Verwaltung doch gerade erst in der endenden Ratsperiode erneut die einst zugesicherte Bebauung seiner Flächen an der „Dickenheide“ – trotz dort anzusiedeln wünschender Familien – „auf Eis gelegt“.

Strom und Gas vom Marktplatz Energie

Stadtwerke erweitern Geschäftsbereich und Einzugsgebiet: „Die gesamte Wertschöpfung bleibt vor Ort“

VON HARTMUT BRAUN

Es geht rund | FOTO: KIEL-STEINKAMP

Herford. Mit der Einrichtung eines „Marktplatz Energie“ (MPE) leiten die Stadtwerke Herford ein neues Kapitel ihrer Firmengeschichte ein. Die kommunale GmbH bietet ab Januar neben Gas, Wasser und Wärme auch Strom an und erweitert zugleich ihr Kerngebiet auf weite Teile des Kreises Herford und den Kreis Minden-Lübbecke.

Am Donnerstag wurde der Aufsichtsrat der Holding HVV informiert. Gestern segnete die Gesellschafterversammlung die Neuerungen ab. Danach traten Geschäftsführer Detlef Jeretzky und Vertriebsleiterin Christine Brinkmann vor die Presse. Ihre Botschaft („Willkommen auf dem Marktplatz Energie“) wollen sie öffentlich erstmals am verkaufsoffenen Sonntag auf dem Neuen Markt – und danach in zahlreichen Werkeaktionen – an den Mann bringen.

„Wir werden nicht die billigsten sein“, sagt Brinkmann über die Preisgestaltung für „MPE-Strom“. Überzeugen wollen sie auch mit Ortsnähe, Service und dem Angebot, Strom und Erdgas „aus einer Hand“ und mit einer Abrechnung anzubieten – in Herford, Hiddenhausen und Enger sind zusätzlich Wasser und Abwasser im Komplett-Paket.

Zusätzlichen Anreiz zum Wechsel soll ein Eröffnungs-Bonus von 25 Euro für Strom- und 50 Euro für Strom- und Gaskunden bieten (siehe Kasten). Mindestens 1.200 neue Stromkunden wollen die Herforder im ersten Jahr für ihren Marktplatz gewinnen. Eine Personalaufstockung ist dafür nicht geplant: „Unsere kleine Vertriebsmannschaft schafft das allein“, sagt Jeretzky.

Bei der Strom-Beschaffung sucht man die Zusammenarbeit mit kommunalen Partnern – mit wem, ließ er zunächst offen.

Noch 2010 wollen die Herforder zusätzlich ein Ökostrom-Produkt anbieten – mit Strom aus Herforder Produktion. Schon jetzt erzeugen die Stadtwerke in Blockheizkraftwerken und einer Gasentspannungs-Anlage mehr als vier Millionen Kilowattstunden; Mitte 2010 soll zudem das Wasserkraftwerk am Bergertor ans Netz gehen und eine Million Kilowattstunden erzeugen.

Zugute kommt dem MPE nach Jeretzkys Einschätzung der gute Ruf von Stadtwerken in Deutschland: „Bei uns bleibt die gesamte Wertschöpfung vor Ort. Auch wir erwirtschaften eine Rendite, doch mit ihr werden Bäder und Kultureinrichtungen betrieben. Wir gehören den Bürgern“.

Zum Einstieg wendet er sich nur an Privatkunden. Es soll jedoch schon bald auch Angebote für Gewerbekunden geben.

Korrespondenz bzgl. des von der NW am 03.10.2009 mitgenommenen „Leserbriefs“ Wolfgang Hanischs

Herford, 10. Okt. 2009  Was nicht alles geschieht!

Nach den zahlreichen Rückfragen bzgl. des „Leserbriefs“ Wolfgang Hanischs vom 03. Okt. 2009 sowie der Frage, weshalb die NW einen solchen Leserbrief veröffentliche, veröffentlichen wir an dieser Stelle die sich daran anschließende „Korrespondenz“, zumal Hanisch erneut an die NW schreibt und hofft, dass auch seine heutigen Zeilen, die er ausdrücklich zur Veröffentlichung freigibt, nach gleichem Muster von der NW veröffentlicht werden.

Betreff: Korrespondenz Hanisch / Scheffer nach dem von der NW am 03.10.2009 mitgenommenen „Leserbrief“ Hanischs
Datum: Sat, 10 Oct 2009 16:17:06 +0200
Von: H. G. Scheffer
An: W.Hanisch

Hallo Wolfgang,

darf ich Deine Zeilen so interpretieren, dass Du dem von Dir am Telefon avisierten Gespräch dann jetzt ausweichst?

Genau das hätte ich – ganz ehrlich gesagt – nicht erwartet.

Vielmehr hätte ich nach unserem Telefongespräch geglaubt, da wären wir manns genug. Ein Trugschluss?

MfG
HG

 

Betreff: Reaktion von HG Scheffer auf meinen Leserbrief in der NW vom 03. Okt. 2009
Datum: 10 Oct 2009 13:37 GMT
Von: Wolfgang Hanisch
An: Neue Westfälische Herford
CC: H.G. Scheffer, Stadt  Herford

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
sehr geehrte Redaktion der NW
sehr geehrte Fam. Scheffer,

nachstehend die eMail von Herrn Scheffer als Reaktion auf meinen Leserbrief.
Da ich persönliche Konseqentzen befürchten muss, werde ich in der Angelegenheit einen Rechtanwalt zu rate ziehen.
Meines Erachtens habe ich keine persönliche Beleidigung ausgesprochen, sondern nur meine Meinungsfreiheit,
die mir laut Grundgesetz zugesichert ist, wahrgenommen.

Ich möchte aber gern nochmals versichern:
der Brief ist jener Instanz entstanden, der ich meinen Schwur abgelegt habe, nämlich dem Diktat meines Gewissens.

…zunächst lediglich in Richtung NW-Geschäftsführung und Chefredaktion, Bielefeld, aktiv geworden zu sein.
…gleichwohl will ich es für den Augenblick dabei belassen…

– diese Sätze enthalten für mich eine Einschüchterung oder Bedrohung. Nach meiner Meinung hat die Öffentlichkeit ein Recht
   zu erfahren, wie ein Ratsmitglieder mit Kritik von einem Bürger umgeht und auch nicht von Einschüchterung absieht.
   Meine Einwilligung die Schreiben zu veröffentlichen haben sie.

Dieses Schreiben richte ich zur Kenntnisnahme an Fam. Scheffer mit der Aufforderung, keine weiteren persönlichen,
schriftlichen oder Kontakte in anderer Form mit mir oder meiner Familie aufzuhnemen.

Weiterhin werde ich das Schreiben an den Bürgermeister weiterleiten mit der Bitte, dieses auch dem Rat vorzulegen. 

Die derzeitigen Sorgen und Nöte eines jeden Bürgers der Stadt Herford erfordern den vollen Einsatz der Politik.
Hier gilt es, der Jugend eine Zukunft, den Älteren einen gesicherten Lebensabend und den schaffenden Arbeit zu geben.     

Mit freundlichen Grüssen

Wolfgang Hanisch

 

Von: „H. G. Scheffer“
An: „Wolfgang Hanisch“
Betreff: Leserbrief NW am 03. Okt. 2009 / unser Telefongespräch
Datum: 07. Oct 2009 17:18

Hallo Wolfgang,

unser Gespräch am Montag dieser Woche nehme ich zum Anlass, es für den Augenblick dabei zu belassen, zunächst lediglich in Richtung NW-Geschäftsführung und Chefredaktion, Bielefeld, aktiv geworden zu sein.

Hier galt es auch m.E., unmittelbar tätig zu werden, zumal es nicht sein kann, dass ein solcher, von Dir – zu unserem/meinem erheblichen Nachteil – leider auf den Weg gebrachter Leserbrief von dort zur Veröffentlichung gelangt.

In dem Zusammenhang bin ich – besonders auch nach unserem Gespräch – sicher, dass Dir durchaus bewusst war und ist, dass Deine Zeilen, bzw. deren Veröffentlichung natürlich sowohl bzgl. unseres/meines ehrenamtlichen Engagements als auch beruflich und privat massiven Schaden verursacht.

Ich denke, da bedarf es auch keines Zweifels.

Gleichwohl will ich es für den Augenblick dabei belassen, zunächst das von Dir – nach Deiner Rückkehr aus Mailand – für die kommende Woche angekündigte Gespräch abzuwarten.

MfG
HG Scheffer

 

Betreff: heutiger Leserbrief in der NW
Datum: Sat, 03 Oct 2009 15:21:34 +0200
Von: H. G. Scheffer
an: Wolfgang Hanisch

Hallo Wolfgang,

Doris und ich überlegen, ob der heutige – mit Wolfgang Hanisch unterschriebene – Leserbrief in der NW wohl Deiner Feder entstammen könnte (weitere Namensgleichheiten scheint es jedenfalls – zumindest in Herford – nicht zu geben).

Dies u.U. als zutreffend unterstellt, wundern wir uns durchaus über die auffällig negative Beurteilung meines Engagements, welches – das liegt nun einmal in der Natur der Sache – sowohl auf Zustimmung als auch auf Ablehnung stößt.

Da ich für den Augenblick bzgl. der Namensübereinstimmung noch nicht etwa sicher sein darf, will ich an dieser Stelle nicht danach fragen, was Dich(?) – so der Leserbrief von Dir stammen sollte – zu der Veröffentlichung motiviert haben könnte.

In jedem Fall würde ich – nach rd. 40 Jahren – gern einmal wieder ein Gespräch mit Dir führen. Sei es, um die „guten alten Zeiten“ zu reflektieren, oder auch um Deine öffentlichen Anwürfe zumindest teilweise zu entkräften.

Gern hören wir von Dir!
Beste Grüße
Doris & HG Scheffer

Erst der Dauerregen, dann die Schlammflut

Land unter am Lübberlindenweg / 100 Rettungskräfte im Einsatz
VON HARTMUT BRAUN

Schlammwüste | FOTO: KIEL-STEINKAMP

Kreis Herford. 25 Minuten heftigster Regen machten den Lübberlindenweg in Herford zum Fließgewässer. Große Mengen Schlamm ergossen sich auf Fahrbahn, Gehwege und Einfahrten. Die Mindener Straße stand fast die ganze Nacht unter Wasser. Mehr als 100 Rettungskräfte waren im Einsatz.

„Es donnerte, dann ging unsere Alarmanlage im Keller los – und dann war der Lübberlindenweg schon wieder ein reißender Strom“, schildert Wolfgang Niemeyer das Geschehen vor seiner Haustür. So etwas kennen die Anwohner schon, es passiert hier alle paar Jahre. Neu waren jedoch die großen Mengen Schlamm und Treibgut, die der Bach diesmal mit sich führte und die mehrere hundert Quadratmeter Straßenfläche in eine Wattlandschaft verwandelten, wie ein Anlieger feststellte.

„Der Schlamm ist wie Kitt, er klebt und lässt sich kaum entfernen“, stöhnt Roswitha Wendik, die wie viele ihrer Nachbarn gestern stundenlang Gehweg und Auffahrten vom Schlamm zu befreien versuchten. „Die Stadt macht es ja nicht“, stellt Adil Budek fest.

Um 22 Uhr hatte die Feuerwehr ihren ersten Unwettereinsatz: Zu einem Aquaplaning-Unfall auf der A2. Dort blieb es bei Blechschäden. Es wurde eine lange Nacht für die Rettungskräfte, die durch THW-Ehrenamtliche verstärkt wurden.

An der Bismarckstraße/Höhe Mozartstraße stand das Wasser 30 Zentimeter hoch auf der Fahrbahn, weil Kanaleinläufe verstopft waren. Ein Auto blieb im Wasser strecken. In Höhe des Sonnenbrinks in Falkendiek spülten sie mit C-Rohren und Wasser aus Hydranten große Mengen Schlamm von der Fahrbahn der Löhner Straße, um sie befahrbar zu machen. Eine Buchsbaumplantage stand hier plötzlich 20 Zentimeter „unter Schlamm“.

Haupteinsatzgebiet war der bei Regenwetter schon oft überschwemmte Lübberlindenweg. „Anders als sonst waren diesmal nur wenige Keller auszupumpen“, so Feuerwehrchef Michael Stiegelmeier. Dafür mussten seine Leute mehrere Stunden lang die von Treibgut verstopfte Einlaufroste des Hundebachs frei halten.

„Das klappte eigentlich ganz gut“, berichtet der Leiter des Abwasserwerks, Gerhard Altemeier. Doch dafür bildete sich vor dem Schutzgitter im Auslauf des Kanals jenseits der Mindener Straße ein von feinem Treibgut gebildeter Stau. Das Gitter soll Kinder daran hindern, in dem Ein-Meter-Durchmesser-Kanal zu spielen. Altemeier: „Das Wasser staute zurück und drückte einen Gullideckel im Kreuzungsbereich hoch, so dass Wassermassen auf die Mindener Straße austraten“. Bald war der erweiterte Kreuzungsbereich eine einzige Schlammlandschaft.

Zwar waren mehrere Radlader, Tank- und Schlauchfahrzeuge vor Ort. Doch die Aufräumarbeiten gingen kaum voran. „Das müssen wir in Zukunft anders hinkriegen“ sagt Altemeier. Die Anwohner sehen das ähnlich: „So geht es nicht weiter. Der neue Kanal hat nichts gebracht. Wir fordern ein Rückstaubecken für den Hundebach“, sagt Niemeier. Eine neue Debatte um den Schutz des Lübberlindenwegs bei starken Regenfällen zeichnet sich ab.

Stadtwerke Herford GmbH mit neuem Produkt!

Herford, 08. Okt. 2009  Herzlich Willkommen auf Ihrem Marktplatz Energie!

„Seit heute bieten unsere Stadtwerke Herford GmbH als weiteres Produkt Strom an“, so Aufsichtsratsmitglied Heinz-Günther Scheffer (Liste 2004). „Informieren Sie sich gern selbst unter http://www.mpe-herford.de !“

Sie kaufen gern attraktive und faire Produkte aus der Region ein, schätzen den persönlichen Kontakt mit dem Marktanbieter und freuen sich auch über ein gutes Geschäft? Jetzt können Sie all das auch bei Strom und Erdgas erfahren – hier auf Ihrem Marktplatz Energie.

MPE steht für mindestens drei entscheidende Vorteile für Sie als Energieverbraucher:

MPE-Service

„Mein Partner für Energie“: Wir sind für Sie da in unseren Kundenzentren in Enger, Herford und Hiddenhausen. Sprechen Sie uns an, wenn es um Ihre Energie geht. Wenn Sie sowohl Strom als auch Erdgas bei uns beziehen, bekommen Sie eine Rechnung für alles – damit wird es für Sie einfacher. Und wenn Sie in Herford, Enger oder Hiddenhausen wohnen, kommen außerdem noch Wasser und Abwasser hinzu.

MPE-Preise

Wir bieten Ihnen attraktive und faire Preise für Strom und Erdgas mit all den Selbstverständlichkeiten und mit dem persönlichen Service, den Sie zu Recht erwarten. „Marktplatz Energie – ein Service der Stadtwerke Herford“

MPE-Bonus

„Meine Prämie einsammeln“: Bei einer Jahresvorauszahlung erhalten Sie von uns einen Bonus, bei Verzicht auf Papier-Rechnungen reduziert sich Ihre Rechnung jedes Jahr um 10 Euro.

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Hoet hat Herford nicht vergessen

Hoet & KöhlerHohe Auszeichnung: Bundespräsident Horst Köhler (hier mit seiner Ehefrau Eva Luise) hat dem Ex-MARTa-Leiter Jan Hoet (Mitte) das Verdienstkreuz erster Klasse verliehen. Foto: Bundesbildstelle

Von Hartmut Horstmann

Herford (HK). Jan Hoet und seine Leidenschaft für die zeitgenössische Kunst: Diese Eigenschaft, die ihm in Herford nicht nur Freunde eingebracht hat, wurde gestern auf höchster nationaler Ebene gewürdigt. Bundespräsident Horst Köhler verlieh Jan Hoet das Bundesverdienstkreuz erster Klasse.

Bis Ende des vergangenen Jahres hat Jan Hoet das Museum MARTa aufgebaut und geleitet. Zu einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Herford hat es zwar noch nicht gereicht, aber immerhin zum gestrigen Empfang in Schloss Bellevue. Und der 73-Jährige befand sich in würdiger Gesellschaft. Ebenfalls zu den 40 Ausgezeichneten gehören der Dirigent Sir Simon Rattle, der Philosoph und Schriftsteller Rüdiger Safranski, der Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer und die Geigerin Anne-Sophie Mutter.

Natürlich sei er darüber erfreut, erklärt Jan Hoet – und denkt an Herford: »Vielleicht hilft die Ehrung den Herfordern, mehr Achtung vor dem zu bekommen, was wir im MARTa geleistet haben.« Die Wunde über die aus seiner Sicht mangelnde Anerkennung ist beim ehemaligen Documenta-Leiter noch nicht verheilt. Hoet hat Herford nicht vergessen, spontan fällt ihm die vergangene Kommunalwahl ein. Deren Ergebnis habe ihn glücklicher gemacht als die Auszeichnung in Berlin: »Das Wichtigste überhaupt ist, dass Lothar Wienböker nicht Bürgermeister geworden ist.«

Ob es in Herford jemals zu einem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt kommen wird, vermag der MARTa-Aufbauer nicht zu sagen. Zwar steht er auf keinem Fahndungsplakat, doch erwähnt Hoet ein vermeintliches Vergehen, das möglicherweise noch nicht ausgeräumt sei: »Es gibt einen Brief, dass ich gegen die Buchhaltungsgesetze der Stadt verstoßen habe. Und ich habe den Brief nicht unterschrieben.«

Ein derartiger Vorwurf hat den Bundespräsidenten Horst Köhler nicht davon abgehalten, ihm das Bundesverdienstkreuz zu verleihen. Gepriesen wird Hoets »außerordentliche Leidenschaft für die zeitgenössische Kunst und sein Mut, Kunst auf ungewöhnlichen Wegen der Öffentlichkeit nahezubringen«. Dabei erwähnt Köhler auch das MARTa. Und: Als einer der einflussreichsten Kuratoren Europas prägt er auch die internationale Ausstellungslandschaft.«

Nach der Ehrung reist der Kurator nach Stuttgart, anschließend folgt eine Ausstellung in Rom. Hoet ist auf Achse – eine Rastlosigkeit, die ihm nicht nur das Verdienskreuz eingebracht hat, sondern auch andere Auszeichnungen. So wurde er in Belgien und Frankreich zum »Kultur-Ritter« ernannt. Und: »In Deutschland habe ich den Bambi bekommen.«

Verdienstkeuz

Den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland gibt es in acht Kategorien. Seit seiner Stiftung im Jahr 1951 wurde der Verdienstorden etwa 240 000 Mal verliehen. Die höchste Kategorie ist die Sonderstufe des Großkreuzes, sie ist Staatsoberhäuptern vorbehalten. Jan Hoet und die anderen Ausgezeichneten haben gestern in Berlin das Verdienstkreuz erster Klasse erhalten, das in der Kategorienliste auf dem sechsten Platz liegt.
Die Besonderheit ergibt sich hierbei aus der Tatsache, dass Bundespräsident Horst Köhler persönlich die Verdienstkreuz-Verleihung vorgenommen hat. Anlass der gestrigen Ehrung war der Tag der Einheit.

Horst Köhler bedankt sich bei Jan Hoet

Der Bundespräsident und seine Ehefrau ehren den MARTa-Gründer mit dem Bundesverdienstkreuz

VON BARBARA GLOSEMEYER UND HARTMUT BRAUN

Mit lilafarbener Krawatte | FOTO: BUNDESBILDSTELLE

Herford/Berlin. Der neue Bundesverdienstkreuzträger ist Orden und Ehrenzeichen gewohnt: Der belgische König hat ihn in den Adelsstand erhoben, der französische Kulturminister schlug ihn zum Ritter der Künste und der Literatur. Doch die Ehrung durch Bundespräsident Horst Köhler hat Jan Hoet (73) besonders tief berührt. Die Neue Westfälische war exklusiv dabei.

Im großen Saal von Schloss Bellevue bittet Horst Köhler gestern am Nachmittag 41 Prominente einzeln zu sich. Der Bundespräsident hat es zur Tradition gemacht, zum Tag der Einheit einige Persönlichkeiten an seinem Amtssitz persönlich für ihre Verdienste für das Gemeinwohl zu ehrenissenschaftler und Unternehmer sind darunter, Künstler, Sportler, Sozialaktivisten. Jan Hoet ist nicht der einzige Ausländer.

So wird der englische Star-Dirigent Sir Simon Rattle geehrt, ebenso der Architekt David Chipperfield, der gerade für seinen Umbau des Berliner Neuen Museums gefeiert wird. „Das bedeutet mir viel“, gesteht Jan Hoet, nachdem Horst und Eva Luise Köhler ihm Orden und Urkunde überreicht haben.

Beide gelten als kunstinteressiert und fragen den MARTa-Gründer nach seiner Meinung zu dem Maler Gotthard Graubner, dessen großformatige abstrakte Bilder den Festsaal von Schloss Bellevue schmücken. Natürlich Jan Hoet kennt Graubner persönlich – er hält ihn für einen der Großen seiner Generation. Jan Hoet trägt das Bundesverdienstkreuz, weil er viele Menschen für die Kunst begeistert, weil er die Kunstschau Documenta zu ungeahnten Höhen führte und weil er in Herford erfolgreich ein Museum für aktuelle Kunst etabliert hat.

Zu den ersten Gratulanten gehört der Melsunger Pharma-Unternehmer Ludwig Braun, den er aus der Documenta-Zeit kennt und der ebenfalls aus Köhlers Hand den Verdienstorden erhielt. Mit anderen Gratulanten spricht er über Visionen: „Wir brauchen Visionen, Visionen sind die Zukunft“, stellt er fest, ehe er zum Foto mit Professor Dr. Ernst-Ulrich Weizäcker gebeten wird.

Zu den Geehrten dieses Tages gehören auch die Geigerin Anne-Sophie Mutter, der Lyriker Durs Grünbein, der Theologe Friedrich Schorlemmer und der Philosoph Rüdiger Safranski. Viele gute Wünsche und Perspektiven werden formuliert. Auch Jan Hoet steuert noch einen Wunsch bei, er gilt, ein weiteres Mal, Herford: „Ich wünsche mir, dass es mit MARTa erfolgreich weiter geht“.